Elternzeit, die Pflege von Angehörigen, Teilzeitarbeit – Frauen übernehmen im Laufe ihres Lebens oft mehr familiäre Verantwortung und stellen ihre eigene Karriere dafür zurück. Hinzu kommt eine längere Lebenserwartung, die höhere Ersparnisse im Alter erfordert. Diese Kombination führt dazu, dass Frauen finanziell häufig schlechter abgesichert sind als Männer.
Konkret bedeutet das: Weniger Einkommen, geringere Rentenansprüche und am Ende das Risiko, im Alter auf finanzielle Unterstützung angewiesen zu sein. Umso wichtiger ist es, frühzeitig mit der Altersvorsorge zu beginnen – für ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben.
Von der Gehaltslücke zur Rentenlücke: Warum Frauen finanziell zurückfallen
Frauen verdienen im Schnitt 18 Prozent weniger als Männer – der Gender Pay Gap ist den meisten Menschen ein Begriff. Die Gründe dafür sind vielfältig: Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit, unterbrechen ihre Karriere für Elternzeit oder die Pflege von Angehörigen und sind oft in schlechter bezahlten Berufen tätig. Auch strukturelle Ungleichheiten und veraltete Rollenbilder tragen dazu bei, dass Frauen weniger verdienen.
Die finanziellen Unterschiede im Berufsleben enden jedoch nicht mit der letzten Gehaltsabrechnung – sie ziehen sich bis ins Alter. Weniger Einkommen während des Erwerbslebens bedeutet automatisch geringere Beträge zur Rentenversicherung und weniger Spielraum für die private Vorsorge. Dieser Übergang vom Gender Pay Gap zum Gender Pension Gap ist unvermeidlich: Frauen haben im Schnitt 46 Prozent weniger Rente als Männer.
Die Folgen dieser Rentenlücke sind gravierend. Frauen sind im Alter häufiger auf staatliche Unterstützung angewiesen oder müssen ihren Lebensstandard deutlich senken. Besonders herausfordernd wird es, wenn Frauen allein für ihre finanzielle Sicherheit sorgen müssen – etwa nach einer Scheidung oder dem Verlust des Partners. Umso wichtiger ist es, die finanziellen Herausforderungen frühzeitig anzupacken und aktiv vorzusorgen.
5 Tipps für den Einstieg in die Vorsorge
Eigenständige Vorsorge beginnt mit kleinen Schritten: Ein eigenes Konto für Rücklagen, ein Sparplan, der regelmäßig bespart wird, und eine klare Vorstellung davon, welche finanziellen Ziele wichtig sind. Schon kleine Beiträge können langfristig einen großen Unterschied machen. Hier sind fünf Tipps für einen einfachen Einstieg in die finanzielle Absicherung:
- Früh anfangen: Der Zinseszins belohnt frühzeitiges Handeln. Selbst mit kleinen Beträgen lässt sich so langfristig ein solides Vermögen aufbauen.
- Ein eigenes Finanzpolster aufbauen: Ein separates Konto für Rücklagen gibt Sicherheit. Ob für unerwartete Ausgaben oder größere Anschaffungen – finanzielle Unabhängigkeit beginnt hier.
- Langfristig denken: Regelmäßige Beiträge in einen Sparplan schaffen über die Jahre ein solides finanzielles Polster. Geduld und Kontinuität sind besonders bei Zielen wie der Altersvorsorge entscheidend.
- Flexibilität nutzen: Wählen Sie Sparlösungen, die sich an unterschiedliche Lebensphasen anpassen lassen. Ob Elternzeit, Teilzeit oder ein Gehaltsplus – Ihr Sparplan sollte mit Ihnen wachsen.
- Wissen aneignen: Informieren Sie sich über Anlageoptionen und steuerliche Optimierungen.