Hand aufs Herz: Haben Sie sich auch bislang, wo es ging, gedrückt, die lange IBAN einzutippen, wenn Sie etwas zu überweisen hatten? Da geht es Ihnen wie vielen, die es praktischer finden, bei Überweisungen die kurze Kontonummer und getrennt davon die Bankleitzahl ins Online-Banking einzugeben. Doch seit Februar 2016 geht das nicht mehr. Die Bürger mussten sich umstellen. Wir von biallo.de beantwortet die wichtigsten Fragen zum Thema:
Was ist die IBAN eigentlich?
Die Abkürzung IBAN steht englisch für International Bank Account Number, also internationale Kontonummer. Sie umfasst insgesamt 22 Stellen.
Gibt es eine Regel, wie die IBAN aufgebaut ist?
Ja, die gibt es: Zu Beginn steht immer die jeweilige Länderkennung, in der das Konto geführt wird. Für Deutschland lautet sie DE. Dann folgt eine zweistellige Prüfziffer, danach kommen die altbekannte achtstellige Bankleitzahl und die zehnstellige Kontonummer (ggf. durch Nullen ergänzt). „Hat man dieses System einmal verinnerlicht, gibt es bei der Umstellung keine Probleme“, gibt sich Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands optimistisch.
Wo finde ich meine IBAN?
Sie müssten eigentlich in der Vergangenheit schon häufig darüber „gestolpert“ sein, denn sie wird schon seit geraumer Zeit auf Kontoauszüge gedruckt, ist auch im Online-Banking unter den Kontoinformationen zu finden – und auf den allermeisten Girocards aufgedruckt. Der BIC wird seit Ende Januar 2016 für grenzüberschreitende Überweisungen in Euro nicht mehr benötigt, es reicht die IBAN.
Seit wann ist die Eingabe der IBAN ein Muss?
Unternehmen, Vereine und öffentliche Verwaltungen hierzulande mussten ihre Zahlverfahren bereits zum August 2014 auf die neuen europaweiten Formate mit der IBAN umstellen. Privatleuten wurde allerdings eine Schonfrist bis Ende Januar 2016 eingeräumt. Seit Februar 2016 funktionieren nationale wie auch europaweite Überweisungen nur noch mit Eingabe der langen Buchstaben- und Zahlenkolonne.
Meine Bank hat mir früher im Online-Banking einen Konverter auf die IBAN angeboten, gibt es das nicht weiterhin?
Nach Auskunft des Bundesverbands deutscher Banken dürfen die bisher auf vielen Online-Bankseiten verfügbaren Konverter, die die bisherigen Kontodaten in IBAN und BIC umrechnen, seit Februar 2016 von den Banken zumindest nicht mehr direkt auf dem Online-Überweisungsformular angeboten werden. „Natürlich bieten wir unseren Kunden weiter Hilfestellung, die bisherigen Kontonummern und Bankleitzahlen werden aber aus dem täglichen Geschäft verschwinden“, sagt Kemmer.
Wie kann man sich als Kunde das Überweisen erleichtern?
Es offerieren sehr viele Banken und Sparkassen in ihrem Onlinebanking die Möglichkeit, Überweisungsvorlagen anzulegen. Wer immer wieder an dieselben Adressaten Geld überweisen muss, kann dort die Kontodaten abspeichern und bei Bedarf direkt aufrufen. Den Betreff und den Betrag muss man allerdings meist abändern.
Doch es gibt auch noch weitere Möglichkeiten, unproblematisch und schnell Überweisungen zu tätigen. Das Smartphone ist ein wichtiger Unterstützer: Bei der Direktbank Comdirect beispielsweise gibt es das Tool „Smart Pay App“, die man sich auf das Smartphone laden kann, bei der ING-Diba, DKB und der Commerzbank gibt es die „Fotoüberweisung“ im Rahmen der Banking-App. Ein Rechnung wird dann einfach abfotografiert, kurz kontrolliert und mit einer TAN freigegeben. Bei der Deutschen Bank gibt es die „SmartÜberweisung“: Man kann eine Rechung mit allen Details einfach ins Online-Banking hochladen. Weitere Banken haben ähnliche Angebote in Planung.
Biallo-Tipp: Einfach bei der eigenen Bank nachfragen. Außerdem: Im Jahr 2016 trat eine weitere wichtige Neuerung beim Girokonto ein. Banken mussen nun aktiv beim
Girokonto-Wechsel helfen.
Interessant ist auch das Girocode-Verfahren, das die Sparkassen und Genossenschaftsbanken offerieren und das auf dem quadratischen QR-Code basiert. Wer eine Rechnung mit QR-Code bekommt, kann ihn abfotografieren und problemlos überweisen. Auch die Postbank ermöglicht bereits das Überweisen mit einem QR-Code-Scanner; hier kann man sogar eigene QR-Codes erzeugen und an Freunden versenden, etwa wenn man für den Geburtstag eines Freundes ein Gemeinschaftsgeschenk besorgt und die Überweisung der Teilbeträge vereinfachen möchte. Allerdings sind die QR-Codes noch nicht auf allzu vielen Rechnungen zu finden.
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Warum gibt es überhaupt die IBAN – und was habe ich davon?
Die IBAN ist die vielleicht wichtigste Säule des einheitlichen Euro-Zahlungsraum SEPA (Single Euro Payment Area). Darin sind die 28 Mitgliedstaaten der EU zusammengeschlossen sowie Island, Liechtenstein, Monaco, Norwegen, San Marino und die Schweiz. Mit Sepa wurden gemeinsame Verfahren für nationale und grenzüberschreitende Zahlungen in Euro eingeführt. Für die Bürger soll es unter SEPA keine Rolle mehr spielen, in welchem Staat in Europa sie ein Konto führen. Sie können zum Beispiel ohne Probleme von einem deutschen Konto aus Aufwendungen für Ihr Ferienhaus in Spanien begleichen oder sich Ihr Gehalt auf ein ausländisches Konto überweisen lassen. Für die Banken bedeutet SEPA daher unter anderem auch einen intensiveren grenzüberschreitenden Wettbewerb.
Ich kann mir die IBAN immer noch nicht merken - was tun?
Kein Problem: Wir von biallo.de hält beim
Klick auf diesen Link einen Merkzettel für Ihre IBAN-Nummer zum Download bereit. Ab damit in die Brieftasche; irgendwann können Sie die vielleicht auch mal auswendig.
Was passiert bei IBAN-Zahlendrehern?
Die IBAN soll die Wahrscheinlichkeit einer fehlerhaften Überweisung verringern. Grund: Die Prüfziffer vorne korrespondiert mit der Bankleitzahl und der Kontonummer. Geben Sie eine falsche Bankleitzahl oder Kontonummer ein, führt dies zu einer anderen Prüfziffer und damit zu einer falschen IBAN. Doch selbst wenn die IBAN die Wahrscheinlichkeit einer Fehlüberweisung reduziert, gilt weiterhin: Für Zahlendreher haften Sie selbst! Geben Sie eine Kontonummer oder Bankleitzahl falsch an und landet der Überweisungsbetrag wider Erwarten auf einem falschen Konto, so können Sie hierfür nicht Ihr Geldinstitut verantwortlich machen. Banken und Sparkassen brauchen nämlich seit 2009 nicht mehr zu prüfen, ob Name und Kontonummer des Empfängers in sich stimmig sind. Seither zählt allein die Kundenkennung, also Kontonummer und Bankleitzahl oder IBAN.
Wie komme ich wieder an mein Geld?
Möchten Sie falsch geleitetes Geld zurückholen, heißt es schnell aktiv werden. Informieren Sie unverzüglich Ihre Hausbank! Unter Umständen kann sie die Überweisung noch vor Gutschrift des Betrags auf dem falschen Empfängerkonto stoppen. Andernfalls wird es komplizierter. Lesen Sie hier, wie Sie nach einer zu spät bemerkten Falschüberweisung wieder an Ihr Geld kommen können.