Hier sollen Sie zustimmen, dass die Daten Ihres Kontos eingelesen werden. Stimmen Sie zu, ist das nicht rechtens. Quelle: Screenshot: sync.me
So wäre es etwa möglich, dass Ihre eigene Nummer bei „sync.me“ hinterlegt ist, weil jemand, der Ihre Nummer gespeichert hat, eine Anfrage bei dem Portal gestellt hat. Wollen Sie nicht, dass Ihre Rufnummer und Ihr Name angezeigt werden, müssen Sie dem widersprechen. Um herauszufinden, ob Ihre Rufnummer bei „sync.me“ hinterlegt ist, müssen Sie sich anmelden. Falls Sie das tun möchten, empfehlen wir Ihnen ein Extra-Konto bei Google einzurichten, wo Sie keine Kontakte hinterlegt haben. Auf keinen Fall sollten Sie ein bestehendes Konto mit Kontakten oder gar die App nutzen.
Fragwürdig aus Sicht des Datenschutzes
Aus Datenschutzsicht ist dieses Prozedere mehr als fragwürdig. Hinzu kommt, dass die Webseite von „sync.me“ zum Betrachtungszeitpunkt (29. Januar 2024) kein rechtsgültiges Impressum vorweist. Dieses ist in Deutschland für Webseiten aber vorgeschrieben. Am Ende wissen Sie also nicht einmal, wem Sie die Daten übermitteln. Angesichts dessen raten wir von der Verwendung der Webseite und der App ab.
Leider ist die Datenbank so auch ein gefundenes Fressen für Betrüger. Denn je exakter die Daten hinterlegt sind, desto eher können Betrüger diese für Straftaten missbrauchen.
Hinweis: Wir haben unseren Test nur mit der Webseite und einem extra dafür erstellten Google-Konto durchgeführt. Bei diesem Konto sind keine Kontakte hinterlegt, sodass wir auch keine Rufnummern weitergegeben haben.
Alternativen
Wie können Sie die Rufnummern alternativ herausfinden? Eine einfache Möglichkeit ist die Suche über eine Suchmaschine. Geben Sie die Rufnummer am besten in Hochkommas ein. Dann sollte die Nummer insgesamt gesucht werden und nicht nur Teile der Nummer. Handelte es sich bei Ihrem Anruf um einen Spam-Anruf, stoßen Sie meist schnell auf negative Einträge bei verschiedenen Webseiten. Tipp: Übrigens können Sie so auch bei SMS von unbekannten Nummern vorgehen.
Suche über Webseiten
Außerdem gibt es Webseiten wie telefonbuch.de oder dastelefonbuch.de. Nachteil bei diesen Webseiten ist, dass die gesuchte Nummer dort auch registriert sein muss, damit sie gefunden werden kann. Außerdem können Anschlussbesitzer bei diesen Portalen ihre Rufnummer für die Rückwärtssuche sperren lassen. Dann wird diese bei einer Suche nicht angezeigt, obwohl sie registriert ist.
Vorsichtig sollten Sie beim Zurückrufen der unbekannten Nummern sein. Prüfen Sie ganz genau, welche Vorwahl die Rufnummer hat. Sollte die Telefonnummer keine deutsche Vorwahl haben, rufen Sie besser nicht zurück. Denn die Kosten für den Anruf ins Ausland könnten für Sie teuer werden.
Der WhatsApp-Trick
Mithilfe des Messengers WhatsApp können Sie auch eine unbekannte Rufnummer suchen. Da recht viele Verbraucherinnen und Verbraucher den Dienst nutzen, sind die Erfolgschancen vielversprechend. Und so gehen Sie vor, wenn Sie eine Rufnummer via WhatsApp ermitteln möchten:
- Zunächst speichern Sie die unbekannte Rufnummer im Adressbuch Ihres Smartphones ab.
- Öffnen Sie dann WhatsApp und tippen Sie auf das Symbol, mit dem Sie eine neue Nachricht verfassen.
- Nun öffnet sich das Adressbuch. Suchen Sie die unbekannte Nummer aus und tippen Sie diese an. Danach müsste sich ein Chatfenster öffnen.
- Ist die Person bei WhatsApp angemeldet und hat dort ihren Namen eingegeben, sehen Sie diesen in dem Fenster.
- Vergessen Sie am Ende nicht, die unbeknnte Nummer aus Ihrem Telefonbuch zu löschen.
Neben WhatsApp könnten Sie auch andere soziale Netzwerke wie Facebook, TikTok oder Twitter durchforsten und prüfen, ob Sie einen Namen zu der unbekannten Rufnummer finden. Oft geben die Nutzerinnen und Nutzer die Rufnummer an, um den Account zu verifizieren. Wenn dann in den Einstellungen die Privatsphäre nicht bearbeitet wurde, sind die Rufnummern öffentlich zu finden.
App-Alternative
Ähnlich wie „sync.me“ funktioniert „Truecaller“. Auch hier geben Sie auf der Webseite oder in der App eine Rufnummer ein. Genau wie „sync.me“ fordert „Truecaller“ aber die Daten Ihrer Kontakte. Auch wenn diese App sehr beliebt ist, können wir sie nicht guten Gewissens empfehlen.
Apps, mit denen Sie auf der sicheren (Datenschutz-)Seite sind, sind Dienste wie „Das Telefonbuch“, „Gelbe Seiten“ oder „Das Örtliche“. Diese Dienste speisen ihre Datenbank aus öffentlichen Angaben. Der Nachteil ist, dass deutlich mehr Festnetznummern als Mobilfunknummern hinterlegt sind. Praktisch: Die Dienste können Sie auch im Browser als Webseite nutzen.
Welche Wege nutzen Sie, um unbekannte Rufnummern herauszufinden? Schreiben Sie uns gern eine E-Mail an redaktion@biallo.de.