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DeutschlandAuf einen Blick
Diese Rolle hat man dem Wald bisher eigentlich nicht zugetraut: Dass er Nähstoffeinträge über Flüsse und Bäche in das Meer reduziert, in das viel zu viel Stickstoff und Phosphat gelangen. Das sollen künftig einmal die Bäume leisten, die in diesem Frühjahr auf den ehemaligen Ackerflächen in den Hüttener Bergen in Schleswig-Holstein angepflanzt wurden. Pro Jahr wird der der neue Wald in Zukunft etwas 15 Tonnen Kohlendioxid pro Hektar binden und gut 180 Liter Wasser pro Quadratmeter im Boden speichern. Zudem puffert er auch Starkregen und sorgt so dafür, dass er nicht einfach an der Oberfläche abfließt, wie Chris Freise, Direktor der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten (SHLF), erläutert.
Da ein solcher Wald nicht wie ein Acker gedüngt wird, kann davon ausgegangen werden, dass künftig weniger Nährstoffe aus dem Boden über Flüsse in die Ostsee gelangen. Zu hohe Nährstoffeinträge sind eines der größten Probleme des Ökosystems Ostsee. Die Folge: Sie regen das Algenwachstum kräftig an. Sterben diese und sinken auf den Meeresgrund, verbrauchen sie für ihre Zersetzung sehr viel Sauerstoff, der den anderen Pflanzen und Tiere dann fehlt. In diesen Zonen stirbt das Leben.
Auf einer Fläche von rund vier Hektar wurde ein Mischwald mit zehn Baumarten – darunter Bergahorn, Kirsche, Eiche, Walnuss und Elsbeere – angepflanzt. Das Pflanzen von Bäumen auf einer freien Ackerfläche ist aber eine Herausforderung. Die Jungbäume müssen die volle Sonneneinstrahlung, Hitze und Kälte ertragen. Um Wildverbiss zu vermeiden hat man die gesamte Fläche eingezäunt. Zum Schutz der Jungbäume wurde außerdem Roggensaat ausgebracht: So wird andere Vegetation zurückgehalten, und Mäuse können sich daran satt fressen – statt an den jungen Bäumen.

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