Der scheidende Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck präsentierte am Donnerstag (24. April 2024) eine aktuelle Einschätzung der wirtschaftlichen Lage. Demzufolge erwartet das Wirtschaftsministerium für 2025 eine Stagnation des Bruttoinlandprodukts (BIP). Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte vor wenigen Tagen ein Nullwachstum für Deutschland prognostiziert.
Trumps Zollpolitik schwächt deutsche Wirtschaft
Im vergangenen Herbst rechnete die Bundesregierung für 2025 noch mit einem Wirtschaftswachstum in Höhe von 1,1 Prozent. Im Januar wurde diese Prognose auf 0,3 Prozent gesenkt. Nun sorgte die Handelspolitik Donald Trumps für eine Senkung der Konjunkturprognose auf null Prozent. Diese Maßnahmen schwächten die von Exporten abhängige Bundesrepublik, so Habeck bei der Pressekonferenz in Berlin. Die Exporte werden dieses Jahr voraussichtlich um 2,2 Prozent sinken.
Auch die innenpolitische Lage sei ursächlich für die Stagnation. Die angekündigten Investitionen der neuen Regierung dürften dem scheidenden Wirtschaftsminister zufolge jedoch "positive Impulse" setzen. Zu den weiteren angekündigten Maßnahmen gehört die Senkung der Energiekosten, der Abbau der Bürokratie, die flexiblere Gestaltung der Arbeitszeiten, die Senkung der Unternehmensteuern sowie verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten. Für 2026 rechnet die Regierung deshalb mit einem Wachstum in Höhe von einem Prozent.
Inflation erreicht Ziel-Wert
Die Inflationsrate solle Habeck zufolge im laufenden Jahr die Ziel-Marke von 2,0 Prozent erreichen. Im März lag sie noch bei 2,2 Prozent. Für 2026 gehen die Experten von einer sinkenden Inflation in Höhe von 1,9 Prozent aus.
Bundeswirtschaftsministerium erwartet Anstieg der Arbeitslosenzahlen
Die Bundesregierung geht aufgrund der Stagnation, die einer zwei Jahre andauernden Rezession folgt, von einer Zunahme der Arbeitslosigkeit aus. Diese lag 2024 bei sechs Prozent. Im laufenden Jahr hält der Wirtschaftsminister 6,3 Prozent für realistisch, bevor sie im kommenden Jahr wieder auf 6,2 Prozent sinken könnte.