Im April sorgte eine spannende Nachricht für Aufsehen: Laut der Deutschen Bundesbank erreichte das Geldvermögen privater Haushalte in Deutschland ein neues Rekordhoch von 7,716 Billionen Euro. Diese Summe umfasst Bargeld, Bankeinlagen, Wertpapiere wie Aktien und Fonds sowie Ansprüche gegenüber Versicherungen – Immobilien sind dabei nicht eingerechnet. Der größte Teil dieses Vermögens steckt jedoch weiterhin in Bargeld und Einlagen bei Banken und Sparkassen, also in Tages- und Festgeld. Am Ende des Jahres 2023 belief sich dieser Posten auf beeindruckende 3,214 Billionen Euro!
Geldanlage: Tagesgeld klar im Vorteil
Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Tagesgeld bietet Zinsen, ist jederzeit verfügbar und extrem sicher. Doch viele Sparerinnen und Sparer machen den Fehler, ihr Erspartes einfach bei ihrer Hausbank liegenzulassen. Dabei gibt es oft bessere Optionen! Wir zeigen Ihnen, warum sich ein Bankenwechsel in jedem Fall lohnen kann.
Entwicklung der Zinspolitik in Deutschland
Die Zinslandschaft in Deutschland hat in den letzten zwei Jahren eine markante Wende erlebt. Dies ist vor allem auf die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) zurückzuführen, die im Juli 2022 erstmals seit Jahren wieder die Leitzinsen erhöhte. Diese Entscheidung hatte weitreichende Auswirkungen auf die Sparanlagen der Anlegerinnen und Anleger. So stiegen die Zinsen für Tages- und Festgeld in kürzester Zeit – zumindest bei den Direktbanken.
Zinswende von Sparkassen und VR-Banken verschlafen
Viele Sparkassen und VR-Banken haben die Vorteile dieser Zinsanpassungen jedoch nicht an ihre Kunden weitergegeben – bis heute. Laut Biallo-Index liegen die durchschnittlichen Zinsen auf Tagesgeldkonten derzeit bei rund 2,21 Prozent pro Jahr. Die gut 350 Sparkassen in Deutschland zahlen im Schnitt jedoch nur 0,68 Prozent, die knapp 700 Volks- und Raiffeisenbanken bieten mit durchschnittlich 0,74 Prozent nur unwesentlich mehr (Stand August 2024).
Das ist besonders bemerkenswert, da beide Bankengruppen immer noch die meisten Bankkunden in Deutschland haben. Alleine die Sparkassen verwalteten laut Finanzbericht 2023 des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands 27,8 Millionen Sparkonten und sagenhafte 51 Millionen Girokonten.
Vergleich Sparkasse mit Direktbank
Doch auch wenn der durchschnittliche Tagesgeldzins bei den Sparkassen nur 0,68 Prozent pro Jahr beträgt, gibt es auch hier einige Institute, die ihren Kunden zumindest einen überdurchschnittlichen Zinssatz bieten. Das derzeit bestverzinste Tagesgeldkonto der Sparkassengruppe kommt von einer Sparkasse bei Hamburg. Diese bietet einen Aktionszins von 3,00 Prozent, garantiert für sechs Monate und bis zu einer Anlagesumme von 50.000 Euro. Ab dem siebten Monat fällt die Verzinsung jedoch auf 1,00 Prozent pro Jahr. Angenommen, Sie gehören zu den glücklichen Kunden dieser Sparkasse und haben auf dem „S-Tagesgeld Online“ 50.000 Euro zu diesen Konditionen angelegt. Dann hätten Sie nach zwölf Monaten einen Zinsertrag von 1.000 Euro.
Zum Vergleich: Legen Sie etwa bei einer privaten Bank wie der Suresse Direkt Bank 50.000 Euro für ein Jahr an, erhalten Sie 3,50 Prozent in den ersten sechs Monaten, danach immer noch attraktive 2,80 Prozent pro Jahr. Am Ende der Anlagezeit hätten Sie einen Zinsertrag von 1.581,41 Euro!