Qualcomm liefert seit Jahrzehnten das Herzstück moderner Kommunikation: Chips, die Smartphones, 5G-Netze oder Wearables wie etwa Smartwatches antreiben. Außerdem arbeitet Qualcomm für die Automobilindustrie. Das Unternehmen stellt Software und Hardware für Assistenzsysteme her – unter anderem für BMW. Qualcomm-Produkte sind im Alltag allgegenwärtig. Grund genug, das Unternehmen in unserer Serie "Aktie der Woche" unter die Lupe zu nehmen. Wir sagen Ihnen, wie sich Qualcomm im Vergleich zu den wichtigsten Wettbewerbern schlägt – und was Analysten von der Aktie halten.
Qualcomm: Schnäppchen mit Wachstumsschwäche
Auf einen Blick
- Qualcomm ist einer der fünf größten Halbleiterhersteller der Welt. Bekannt ist das Unternehmen für seine Snapdragon-Chips, die in Milliarden Smartphones stecken.
- Trotz guter Gewinne ist das erwartete Wachstum bei Qualcomm gering. Unsere "Aktie der Woche“ punktet aber mit einer günstigen Bewertung.
- Im Biallo-Qualitäts-Check erreicht Qualcomm 6 von 13 Punkten und landet damit auf Platz 4 in der Vergleichsgruppe hinter Nvidia, Broadcom und AMD, aber vor Intel.
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Mit der "Aktie der Woche" geben wir ihnen Hilfestellung: Unser Börsenexperte Luis Ropero bewertet wöchentlich die Aktien von Unternehmen, die die Börse bewegen. Das Ergebnis fasst er auch in einem TikTok-Video zusammen.
Geschäftsmodell: Auch Qualcomm setzt auf KI
Qualcomm-Produkte finden sich nicht nur in Mobilfunkgeräten oder Autos. Das US-Unternehmen aus San Diego spielt auch bei der KI-Revolution eine Rolle. Mit seinen neuesten Snapdragon-Prozessoren will der Konzern Künstliche Intelligenz (KI) direkt auf Endgeräte bringen – als sogenannte "Edge-KI", die ohne Cloud-Verbindung funktioniert. Außerdem steigt das Unternehmen gerade mit neu entwickelten Chips in den Markt für KI-Rechenzentren ein. Qualcomm will dort dem Platzhirsch Nvidia Konkurrenz machen.
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Qualitäts-Check: Auf den hinteren Plätzen
Für die "Aktie der Woche" haben wir Qualcomm mit gut einem Dutzend Kennzahlen analysiert. Dabei haben wir das Unternehmen mit seinen wichtigsten Wettbewerbern verglichen: Nvidia, AMD, Broadcom und Intel. Je nach Platzierung des Unternehmens bei Wachstum, Gewinn, Stabilität und Aktien-Bewertung vergibt unser Modell Punkte. Insgesamt sind 13 Punkte möglich (Details siehe am Ende des Artikels). Qualcomm erreicht sechs von 13 Punkten. Das ist solide, es reicht jedoch im Vergleich der fünf Wettbewerber nur für den vierten Platz.
Wachstum: Kaum Dynamik in Sicht
Beim Wachstum fällt Qualcomm hinter die Konkurrenz zurück. Das Umsatzwachstum der vergangenen fünf Jahre liegt im Schnitt bei 14,8 Prozent, das erwartete Umsatzwachstum pro Jahr bei lediglich 4,9 Prozent (siehe Grafik). Beides sind im Branchenvergleich schwache Werte (Plätze 4 und 5).
Umsatzwachstum bei Qualcomm

Auch beim Gewinn landet Qualcomm auf den hinteren Plätzen. In den vergangenen fünf Jahren betrug das Gewinnwachstum im Schnitt 18,2 Prozent (Platz 4). In den kommenden Jahren wird ein durchschnittliches Plus von nur 1,9 Prozent erwartet (Platz 5). Die folgende Tabelle fasst die wichtigsten Kennzahlen unserer Analyse zusammen und zeigt dazu jeweils die Platzierungen von Qualcomm im Vergleich der fünf Wettbewerber.
Gute Werte bei der Rendite: Qualcomm in Zahlen
| Kennzahl | Wert | Platz im Branchenvergleich |
| Umsatzwachstum¹ | 14,76 % | 4 |
| Erwartetes Umsatzwachstum² | 4,89 % | 5 |
| Gewinnwachstum¹ | 18,23 % | 5 |
| Erwartetes Gewinnwachstum² | 1,86 % | 5 |
| EBIT-Marge (aktuelles Jahr)³ | 35 % | 3 |
| Wachstum der EBIT-Marge³ | 9,71 % | 4 |
| EBIT-Drawdown (schlechtestes Jahr)³ | −41,55 % | 2 |
| Eigenkapitalquote4 | 57 % | 4 |
| Eigenkapitalrendite (ROE)4 | 44,08 % | 2 |
| Kapitalrendite (ROCE)4 | 22,96 % | 2 |
| Forward-KGV4 | 14 | 1 |
| Gesamtpunkte | 6 von 13 | 4 |
Profitabilität: stark – aber nicht herausragend
Bei der Rentabilität schneidet das Unternehmen deutlich besser ab. Die Eigenkapitalrendite (Return on Equity, ROE) von 44 Prozent und die Kapitalrendite (Return on Capital Employed, ROCE) von 23 Prozent zeigen, dass Qualcomm sein Kapital effizient einsetzt. Auch die sogenannte EBIT-Marge von 35 Prozent ist solide – Platz 3 im Vergleich. Die Marge gibt an, wie sich der Gewinn vor Zinsen und Steuern zum Umsatz verhält. Sie ist eine Maßzahl dafür, wie viel ein Unternehmen an seinem Umsatz verdient.
Das Problem Qualcomms liegt daher weniger in der Ertragskraft, sondern in der Wachstumsdynamik. Während Nvidia und Broadcom durch den KI-Boom und die Cloud-Infrastruktur wachsen, stagniert Qualcomms Kerngeschäft mit Smartphone-Chips. Nicht zuletzt deshalb setzt das Unternehmen mittlerweile stark auf das Thema KI.
Finanzen: Solide aufgestellt
Mit einer Eigenkapitalquote von 57 Prozent ist Qualcomm ordentlich finanziert, der Gewinn-Rückgang im schlechtesten Jahr (EBIT-Drawdown: minus 41 Prozent) liegt im Mittelfeld. Das Unternehmen ist solide aufgestellt, aber nicht immun gegen zyklische Schwankungen der Chip-Nachfrage.
Analysteneinschätzung: Neun Prozent sind noch drin
Die Bewertung von Qualcomm kann sich sehen lassen: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis des erwarteten Gewinns ("Forward-KGV") liegt bei nur 14. Damit ist Qualcomm aktuell die günstigste Aktie in der Vergleichsgruppe. Nach Jahren der Underperformance könnte das Papier damit für langfristige Anleger wieder interessant werden (siehe Chart).
Qualcomm-Aktie: Geringes Plus im Jahresvergleich

Nach den Einschätzungen von insgesamt 37 Analysten liegt das durchschnittliche Kursziel am Jahresende derzeit bei 189 US-Dollar, der aktuelle Kurs bei 174 US-Dollar (Stand 11. November 2025). Das entspricht einem Aufwärtspotenzial von rund neun Prozent (siehe Grafik).
Kursziel für die Broadcom-Aktie bis Jahresende

Fazit: Günstig, aber kein Wachstumsmonster
Qualcomm bleibt ein Schlüsselunternehmen der digitalen Infrastruktur. Doch der große Wachstumsboom scheint vorerst vorbei. Die Profitabilität ist hoch, die Bewertung attraktiv, aber Umsatz und Gewinn wachsen nur schwach.
Im Biallo-Qualitäts-Check reicht es für 6 von 13 Punkten – das ist unterdurchschnittlich. Die Aktie hat jedoch Potenzial für langfristig orientierte Anleger. Wie stark dieses zur Geltung kommt, dürfte auch davon abhängen, wie sehr es Qualcomm gelingt, im Bereich Künstlicher Intelligenz Boden gut zu machen.
So bewerten wir die Aktie der Woche
Bei der "Aktie der Woche" vergleicht Biallo regelmäßig große Unternehmen aus verschiedenen Branchen. Wir ziehen dafür rund ein Dutzend Kennzahlen heran. Dazu zählen Umsatz- und Gewinnwachstum, Rentabilität, Kapitalstruktur oder die Analystenbewertung. Für jede Kategorie gibt es einen Punkt, wenn das Unternehmen in der Kategorie unter den Top 3 in der Vergleichsgruppe liegt. Bei Wachstumswerten berechnen wir zusätzlich die Stabilität des Wachstums: Liegt sie über einem definierten Schwellenwert, gibt es einen halben Zusatzpunkt. Insgesamt werden in elf Kategorien je ein Punkt und zusätzlich je ein halber Punkt für vier Stabilitätskriterien vergeben –maximal also 13 Punkte.
Bislang sind in der Reihe Aktie der Woche erschienen:
- Nvidia: Warum die Chip-Aktie trotz Rekord-Kurs überzeugt
- AMD sichert Xbox- und Playstation-Deal - Aber es gibt ein Problem!
- Intel: Comeback mit Fragezeichen
- Broadcom im Check: Gute Gewinne, hohe Bewertung
Hinweis: Die "Aktie der Woche" ist keine Anlageberatung, Empfehlung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Kapitalanlagen sind mit Risiken verbunden. Der Wert kann steigen oder fallen, und Verluste sind möglich. Die Analyse kann Fehler enthalten.


