Auf einen Blick
  • Amazon und Facebook haben ihren Gewinn im zweiten Quartal nahezu verdoppelt. Auch Apple lieferte starke Zahlen.

  •  Einzig der Google-Mutterkonzern Alphabet verzeichnete einen Umsatzrückgang und Gewinneinbruch.

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Bei den großen US-Tech-Konzernen ist von Krise im Moment wenig zu spüren – im Gegenteil: Der weltgrößte Online-Händler Amazon profitiert vom Shopping-Boom im Internet und erzielte im zweiten Quartal einen Rekordgewinn. Unterm Strich verdiente Amazon mit 5,2 Milliarden US-Dollar (4,4 Milliarden Euro) fast doppelt so viel im Vorjahr, wie der Konzern am Donnerstagabend nach Börsenschluss mitteilte. Der Umsatz kletterte um 40 Prozent auf knapp 89 Milliarden US-Dollar (75,1 Milliarden Euro). Als Wachstumstreiber erwies sich auch das Cloud-Geschäft mit IT-Services und Speicherplatz im Netz, das durch den weltweiten Trend zum Homeoffice um knapp 30 Prozent wuchs.

Anleger honorieren die starken Quartalszahlen. Die Aktie von Amazon gewinnt am Freitag im Xetra-Handel in der Spitze mehr als sechs Prozent.

Facebook verdient prächtig, wächst aber langsamer

Auch der Social Media-Gigant Facebook konnte die Erwartungen des Marktes übertreffen. Der Gewinn stieg im zweiten Quartal um fast 100 Prozent auf 5,2 Milliarden US-Dollar (4,4 Milliarden Euro). Der Umsatz kletterte um elf Prozent auf 18,7 Milliarden US-Dollar (15,8 Milliarden Euro).

Dennoch hat sich das Wachstumstempo verlangsamt. Vor der Krise erzielte Facebook noch Wachstumsraten von 20 Prozent und mehr. Als Grund für das schwächere Wachstum nennt Facebook das Anzeigengeschäft. So hätten vor allem kleine und mittlere Kunden wie Cafés, Restaurants und Handwerker ihre Werbeausgaben während Corona zurückgefahren. Doch auch der Anzeigenboykott vieler großen Unternehmen wie Coca-Cola, Unilever oder Starbucks – um nur einige zu nennen – macht Facebook zu schaffen. Unter dem Hashtag „StopHateForProfit“ weisen die boykottierenden Unternehmen darauf hin, dass Facebook auf seinen Portalen zu lax gegen Hassreden und Fake News vorgeht.

Nichtsdestotrotz: Die Aktie kümmert der Anzeigenboykott derzeit wenig. Das Facebook-Papier legt im Xetra-Handel um fast acht Prozent zu. Unterstützung kommt auch von Analystenseite: Die US-Investmentbank JPMorgan hat den Titel mit "Übergewichten" bestätigt und das Kursziel nach Zahlen von 290 auf 300 US-Dollar angehoben. Das zweite Quartal sei von einer starken Erholung geprägt gewesen“, heißt es in einer Studie vom Freitag.

Apple verkauft mehr iPhones

Eine positive Überraschung gelang auch Apple mit seinen Zahlen zum dritten Geschäftsquartal. Der Konzern konnte trotz Rezession seine iPhone-Verkäufe steigern. Auch alle anderen Bereiche verzeichneten Zuwächse. Der Umsatz kletterte im Vergleich zum Vorjahresquartal um elf Prozent auf 59,7 Milliarden US-Dollar (50,6 Milliarden Euro). Der Gewinn stieg um zwölf Prozent auf knapp 11,3 Milliarden US-Dollar (9,6 Milliarden Euro).

Die Aktie von Apple legt in der Spitze um 8,5 Prozent zu. Selbst die pessimistischen Analysten von Goldman Sachs attestierten: "Ehre, wem Ehre gebührt für exzellente Performance!" Dennoch hat Goldman die Aktie mit „Verkaufen“ bestätigt, das Kursziel allerdings von 299 auf 314 US-Dollar leicht angehoben. Ganz anders die Analysten der Deutschen Bank: Sie hoben das Apple-Ziel um zehn Prozent auf 440 US-Dollar an und bestätigten den Titel mit "Kaufen".

Gewinneinbruch bei Google-Mutter Alphabet

Der Internetgigant Alphabet musste im wichtigen Anzeigengeschäft zum ersten Mal in seiner 22-jährigen Geschichte einen Umsatzrückgang verzeichnen: Die Werbeerlöse schrumpften im zweiten Quartal um acht Prozent auf 29,9 Milliarden US-Dollar (25,3 Milliarden Euro). Der Konzernumsatz reduzierte sich um zwei Prozent auf 38,3 Milliarden US-Dollar (32,4 Milliarden Euro). Positiv entwickelte sich dagegen das Cloud-Geschäft mit einem Plus von 43 Prozent auf 3,0 Milliarden US-Dollar (2,5 Milliarden Euro). Unterm Strich verdiente Alphabet 30 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Allerdings steht immer noch ein Gewinn von knapp sieben Milliarden US-Dollar (5,9 Milliarden Euro) zu Buche.

Die Zahlen der Google-Mutter wurden an der Börse gemischt aufgenommen. Zum Xetra-Handelsstart verzeichnete das Papier noch Kursaufschläge von knapp zwei Prozent. Am Nachmittag tauchte das Papier dann allerdings ab und verlor bis zu fünf Prozent, auch wenn die Schätzungen der Analysten übertroffen wurden. Das zweite Quartal des Internetkonzerns sei gut ausgefallen, schrieb Goldman Sachs-Analystin Heather Bellini in einer Studie vom Freitag. Bellini beließ die Alphabet-Aktie auf der „Conviction Buy List“ und hob das Kursziel von 1.775 auf 1.990 US-Dollar an.

(Mit Material von dpa-AFX)

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