Über 150 Volks- und Raiffeisenbanken kassieren bei eigenen Kunden ab
Horst Biallo
Redakteur und Gründer
Aktualisiert am: 31.03.2017
Auf einen Blick
Mehr als 150 Volks- und Raiffeisenbanken verlangen von ihren eigenen Kunden Gebühren fürs Geldabheben. Das zeigen die bisherigen Recherchen von biallo.de. Die tatsächliche Zahl dürfte noch weitaus größer sein.
Das fragwürdige Gebührenmodell macht Schule. Neben Sparkassen nehmen auch Volks- und Raiffeisenbanken von ihren Kunden Gebühren fürs Geldabheben. Bei seinen Recherchen ist biallo.de bis jetzt auf mehr als 150 VR-Geldhäuser gestoßen, die die kostenlose Bargeldversorgung teils abgeschafft haben. Das sind rund 15 Prozent all jener Geldhäuser.
Damit überflügeln die VR-Banken die Sparkassen. Unter den 410 Instituten kassieren etwa 40 von ihren eigenen Kunden solche Gebühren.
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Auffällig ist, dass es sich fast durchwegs um Geldhäuser in ländlichen Gegenden handelt. Gegenden, in denen Privatbanken nicht oder nur wenig vertreten sind. Die Genossenschaftsbanken und Sparkassen langen bei den Gebühren für das Girokonto zu, ohne Wettbewerbsdruck fürchten zu müssen.
Beispiel Erding: Die örtliche Sparkasse zieht Kunden mit "Giro-Klassik"-Konto jedes Mal 29 Cent am Automaten ab - nachdem sie zuvor viermal kostenlos im Monat abgehoben haben. Die VR-Bank Erding verlangt bei dem Kontomodell "Giro individual" nach dem sechsten Mal 49 Cent.
Stärker als bei den Sparkassen ausgeprägt scheint bei den Genossenschaftsbanken die Praxis, schon für das erste Abheben Geld zu nehmen. Nach den bisherigen Recherchen greifen mehr als einhundert der Geldhäuser sofort zu - umgerechnet zwei Drittel der betreffenden Banken.
Wie viele und welche der insgesamt 1000 VR-Banken solche Gebühren erheben, veröffentlicht biallo.de in der kommenden Woche. Hier vorab einige Beispiele:
Viele Verbraucher scheuen noch den Wechsel des Girokontos. Doch die Sorge ist unbegründet. Seit einigen Monaten müssen Alt- und Neu-Bank aktiv beim Konto-Wechsel zusammenarbeiten. Kundenfreundliche Banken bieten darüber hinaus einen bequemen Kontowechsel-Service an, so werden alle Daueraufträge erkannt und übernommen. Erfahren Sie, wie der Kontowechsel reibungslos abläuft.
Jahrgang 1954, studierte Wirtschaft und absolvierte eine Ausbildung zum Wirtschaftsjournalisten bei der Tageszeitung Die Welt. Später machte er sich selbstständig, schrieb für Wirtschaftswoche, Stern und zahlreiche Tageszeitungen. Er ist Autor mehrerer Fachbücher, u.a. "Die geheimen deutschen Weltmeister" und "Die Doktormacher". Im Jahr 1999 gründete er das Verbraucherportal www.biallo.de, vier Jahre später www.geldsparen.de und 2009 www.biallo.at. Horst Biallo ist verheiratet und hat drei Kinder.