Die US-Anwaltskanzlei Hausfeld strebt laut einem Bericht der Bild am Sonntag eine Milliardenklage gegen deutsche Banken an. Betroffen sind Sparkassen, Volksbanken und Privatbanken wie die Deutsche Bank. Es geht um mögliche Preisabsprachen bei EC-Gebühren. So sollen die Geldinstitute für das Bezahlen mit EC-Karte jahrelang eine feste Gebühr von 0,3 Prozent des Kartenumsatzes von den Händlern erhoben haben.
Zu den Klägern gehörten „etliche namhafte Mandanten“, darunter große Mineralölkonzerne sowie bekannte Handelsunternehmen, zitiert Bild am Sonntag einen Partner von Hausfeld. Konkrete Namen wurden nicht genannt. Die Kanzlei um den US-Staranwalt Michael D. Hausfeld reichte jüngst auch eine Sammelklage gegen Volkswagen wegen des Abgasskandals ein.
Dem Zeitungsbericht zufolge will Hausfeld die überhöhten EC-Gebühren rückwirkend für zehn Jahre einfordern. Entsprechende Klagen sollen beim Landgericht Frankfurt am Main eingereicht werden. Erst ab 2014 – auf Druck des Bundeskartellamtes – verpflichteten sich die deutschen Geldhäuser, die EC-Gebühren mit den Einzelhändlern frei zu verhandeln. In der Folge seien die Gebühren laut Bundeskartellamt um bis zu 40 Prozent gesunken.
Der Bundesverband der Deutschen Volks-und Raiffeisenbanken BVR, der turnusgemäß die Interessen von Volksbanken, Sparkassen und Privatbanken vertritt, weist die Vorwürfe von sich: „Die frühere einheitliche Verfahrensweise beruhte auf einer gesetzlichen Freistellung und war mit dem Bundeskartellamt abgestimmt“, so der BVR. „Ein Kartellrechtsverstoß lag zu keinem Zeitpunkt vor und ist auch vom Bundeskartellamt nicht festgestellt worden.“