GLS Bank-Chef Thomas Jorberg im Gespräch

“Wer nur an Rendite denkt, ist bei uns an der falschen Adresse“

Thomas Brummer
Autor
Veröffentlicht am: 21.02.2017

Auf einen Blick

  • Für immer mehr Verbraucher ist das Thema Nachhaltigkeit wichtig.
  • Thomas Jorberg, Chef der sozial-ökologischen GLS Bank, erklärt das Prinzip des Instituts.
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"Geld ist für die Menschen da". So lautet das Credo der GLS Bank. Investitionen sollen "sinnstiftend" sein, heißt es. Jeder Kunde soll bestimmen dürfen, wohin sein Geld geht. Für die allermeisten Bankkunden dürfte das ein völliger neuer Ansatz sein. Grund genug, genauer nachzufragen. Wir haben GLS-Vorstand Thomas Jorberg in der Münchner Filiale zum Gespräch getroffen:

Biallo.de: Herr Jorberg, schließen sich Moral und Rendite aus?

Jorberg: Nein, überhaupt nicht. Man muss das anders sehen und nicht so eng. Die Rendite ist die Bedingung, das Ziel ist aber immer sinnvollerweise die Bedürfnisbefriedigung. Hierfür machen wir uns stark.

Biallo.de: Bei klassischen Geldanlagen, wie Tagesgeld oder dreijähriges Festgeld, zahlt die GLS-Bank keine Zinsen. Mit Crowdfunding sind aber sehr wohl höhere Zinsen drin. Können Sie das kurz erklären?

Jorberg: Wer nur an Rendite denkt, ist bei uns grundsätzlich an der falschen Adresse. Für Anleger der GLS-Bank sollte immer die Sinnhaftigkeit einer Anlage im Vordergrund stehen. Aber auch hier können interessante Renditen von beispielsweise vier Prozent entstehen. Unsere Kunden können aus mehreren Projekten wählen, welchem sie ihr Geld anvertrauen. Dabei entscheiden sie aber in Eigenregie. Wir beraten Sie hier nicht. Ab einer Anlagesumme von 250 Euro kann man mitmachen.

Biallo.de: Wie gehen Sie mit Gewinnen um?

Jorberg: Wir sind ein genossenschaftliches Institut. Wir schütten zwei Prozent an unsere Mitglieder aus. Der Rest fließt in die Rücklagen, sodass wir auch in Zukunft unser Geschäftsmodell fortführen können.

Biallo.de: Werden Ihre Kunden bei der Verwendung der Gelder miteinbezogen?
Jorbgerg: Ja, selbstverständlich. Bereits bei der Kontoeröffnung können die Kunden angeben, für welche Bereiche ihr Geld eingesetzt werden soll.
Biallo.de: Zum Schluss noch eine persönliche Frage. Wie sind Sie eigentlich zur GLS-Bank gekommen?

Jorberg: Das ist lange her. Ich bin nach der Schule nach Bochum gekommen und habe dort mit dem Gründer der GLS-Bank in einem Haus gewohnt. Er hat mich für die Idee begeistert. Schließlich wurde ich dann 1977 der erste Lehrling der GLS-Bank.

Biallo.de: Herr Jorberg, vielen Dank für das Gespräch.

Jahrgang 1985, schloss eine kaufmännische Ausbildung ab. Anschließend studierte er Betriebswirtschaftslehre an der Universität Augsburg und war währenddessen als Werkstudent bei LV 1871 und Wealthcap (Fondsgesellschaft von Unicredit) tätig. Nach Beendigung des Studiums schrieb er für das Anlegermagazin „Der Aktionär“. Im Anschluss absolvierte er eine Hospitanz in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Von Januar 2014 bis Januar 2018 war er bei biallo.de und verfasste dort überwiegend Artikel zu Geldanlagethemen. Daneben publizierte er regelmäßig in Tageszeitungen, wie Münchner Merkur, Rhein Main Presse, Frankfurter Neue Presse oder Donaukurier.

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