Shrinkflation

Mogelpackung: Wenn Produkte plötzlich teurer werden

Franziska Baum
Redakteurin
Aktualisiert am: 19.10.2023

Auf einen Blick

  • Aufgrund der Inflation sind die Preise auch bei Lebensmitteln stark angestiegen.
  • Einige Preissteigerungen sind aufgrund der sogenannten Shrinkflation für Verbraucherinnen und Verbraucher aber kaum erkennbar.
  • Was Shrinkflation bedeutet und wie sie sich auswirkt, erfahren Sie im Artikel.
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Was ist Shrinkflation?
  2. Beschwerden durch Verbraucher nehmen zu
  3. Beispiele für Shrinkflation
  4. Warum wird auf Shrinkflation zurückgegriffen?
  5. Intransparenz für den Verbraucher
  6. Wie können Sie Shrinkflation entdecken?

Stellen Sie sich vor, Sie kaufen Ihr Lieblingsprodukt. Doch plötzlich hält dieses von der Menge her nicht mehr so lange, wie Sie es gewohnt sind. Was ist passiert? Vermutlich hat die Shrinkflation zugeschlagen. Die Packung wurde verkleinert, der Preis ist gleich geblieben. Und das, obwohl viele Verbraucherinnen und Verbraucher darauf angewiesen sind, so viel Geld wie möglich im Alltag zu sparen.

 

Was ist Shrinkflation?

Das Wort Shrinkflation ist eine Wortzusammensetzung aus dem englischen Wort „to shrink”, was übersetzt „schrumpfen” bedeutet und dem Wort Inflation. Das Produkt wird teurer gemacht, aber nicht, indem der Preis erhöht, sondern indem die Verpackungsgröße und damit der Inhalt verkleinert wird.

Die Shrinkflation ist nicht verboten, sondern vielmehr eine gängige Praxis. Beim täglichen Einkauf würden Sie die Änderung nur bemerken, wenn Sie die Inhaltsangaben auf den Verpackungen kennen. Dann würde nämlich auffallen, dass der Hersteller eine neue Inhaltsmenge angegeben hat. Die Stiftung Warentest kürt immer wieder die Mogelpackung des Monats. Auch da ist es häufig so, dass die Hersteller die Packungsgröße und damit den Inhalt schrumpfen und den Preis gleich lassen.

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Beschwerden durch Verbraucher nehmen zu

Bei der Verbraucherzentrale Hamburg sind von Januar bis Ende Juni mehr registrierte Meldungen über Shrinkflation eingegangen als jemals zuvor. Armin Valet, zuständiger Referent der VZ für die Mogelpackungsliste, sagt: „Aus Hunderten Meldungen sind 65 neue Fälle für die Liste zusammen gekommen.” Dabei sind verschiedene Produktgruppen von der versteckten Preiserhöhung betroffen.

 

Beispiele für Shrinkflation

Bei den folgenden Beispielen übertreffen die Preissteigerungen zum Großteil sogar die Inflationsrate.

Alpro Joghurt

Alpro Joghurt vor und nach der Preiserhöhung.

Während in dem Becher zuvor 500 Gramm Joghurt für 1,99 Euro drin waren, sind es aktuell 400 Gramm für ebenfalls 1,99 Euro. Der Preis pro 100 Gramm hat sich damit um 25 Prozent von 40 Cent auf 50 Cent erhöht.

 

Funny-frisch Chipsfrisch ungarisch

Chipstüte vor und nach der Preiserhöhung.

Die Tüte Chips ist um 17 Prozent teurer geworden. Zuvor haben Sie 175 Gramm für 1,79 Euro bekommen. Jetzt gibt es noch 150 Gramm zum gleichen Preis. 100 Gramm kosten also nicht mehr 1,02 Euro, sondern 1,19 Euro.

Duschdas – Sport

Duschgel vor und nach der Preiserhöhung.

Ganze 22 Prozent ist das Duschgel der bekannten Marke teurer geworden. Doch hier wurde nicht nur am Inhalt gespart (von 250 Milliliter auf 225 Milliliter). Bei dem Duschgel wurde auch der Preis von 1,45 Euro auf 1,59 Euro erhöht.

Milka – Eis am Stiel

Milka-Eis vor und nach der Preiserhöhung.

Hat die Packung vom Milka-Eis vorher noch für eine vierköpfige Familie gereicht, geht nun ein Familienmitglied leer aus. Denn plötzlich sind nur noch drei Eis am Stiel in der Verpackung. Und es kommt noch schlimmer: Das Eis ist sogar geschrumpft – von 100 Milliliter auf 90 Milliliter pro Eis. Der Preis ist mit 3,99 Euro konstant geblieben. Am Ende steht eine Preiserhöhung von 48 Prozent zu Buche.

Oreo – Ice Cream

Oreo-Eis vor und nach der Preiserhöhung.

Noch gravierender ist es beim Oreo-Eis. Auch hier wurde von vier auf drei Eis pro Packung reduziert. Die Eisgröße hat ebenfalls drastisch abgenommen. Vorher bekamen Sie pro Eis 110 Milliliter, jetzt erhalten Sie nur noch 90 Milliliter. Jetzt heißt es festhalten. Obwohl der Preis bei 3,99 Euro geblieben ist, machen die Änderungen eine Preissteigung von 63 Prozent aus.

Weitere Beispiele für Shrinkflation finden Sie bei der Stiftung Warentest. Übrigens: Mit den richtigen Cashback-Apps bekommen Sie Produkte gelegentlich preisgünstiger oder sogar kostenlos und können so bis zu 50 Euro pro Monat sparen.

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Warum wird auf Shrinkflation zurückgegriffen?

Die Frage ist, warum die Hersteller die Packungsgröße und den Inhalt nicht unverändert lassen und lediglich den Preis erhöhen? Es gibt dafür mehrere mögliche Denkansätze. Nehmen wir etwa eine Packung, die 1,99 Euro kostet. Steigt der Preis jetzt über zwei Euro, sehen die Hersteller die Gefahr, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher zu alternativen Waren ausweichen. Zudem kann der Handel aktiv werden und die Produkte aus dem Sortiment nehmen, wenn erkennbar ist, dass der Absatz infolge höherer Preise rückläufig ist.

Die jeweiligen Anbieter der Produkte begründen die versteckten Preiserhöhungen mit Fakten. Unter anderem werden gestiegene Rohstoff- und Energiepreise, Zusatz­ausgaben für Inno­vationen und umwelt­freundliche Packungen oder gar Kundenwünsche nach kleineren Mengen genannt.

 

Intransparenz für den Verbraucher

Während die gestiegenen Preise von Verbraucherinnen und Verbraucher recht schnell bemerkt werden, führen die Schrumpfpackungen eher in die Irre – vor allem dann, wenn der Preis gleich bleibt. Angesichts dessen fordern Verbraucherschützer etwa, dass auf der Verpackung eine Weile eindeutig erkennbar ist, wenn die Shrinkflation zugeschlagen hat.

 

Wie können Sie Shrinkflation entdecken?

Grundsätzlich müssten Sie die Grundpreise der Lebensmittel kennen. Also was zahlen Sie pro Gramm, pro Liter und so weiter. Meist stehen diese Angaben nur am Verkaufsregal. Bei Waren, die Sie ständig und immer kaufen, wird sich eine Änderung dieser Angabe schnell bemerkbar machen. Vertrauen Sie nicht blind, sondern seien Sie beim Einkauf aufmerksam.

Neben den Mengenangaben, welche Sie beobachten können, sollten Sie immer prüfen, wenn es plötzlich Preisaktionen, neue Sorten, moderne Aufmachung oder Maxi-Größen gibt. Manchmal sind genau diese Maxi-Größen teurer als die ursprüngliche Größe des Produkts.

Welche Produkte kennen Sie, die von der Shrinkflation betroffen sind? Gern können Sie uns eine E-Mail an redaktion@biallo.de senden, bei welchen Waren die Verpackungen geschrumpft und der Preis gleich geblieben ist.

Über die Redakteurin Franziska Baum

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Bereits in ihrer Schulzeit war Franziska für die Jugendredaktion der Sächsischen Zeitung tätig. Nach ihrem Germanistik-Studium in Dresden sammelte sie weitere Erfahrungen als Online-Redakteurin bei führenden Technik-Magazinen und später im Verbraucherschutz. Seit 2016 war Franzi (so ihr Spitzname) als Redakteurin am Aufbau des Onlineportals verbraucherschutz.com (früher onlinewarnungen.de) beteiligt. Dort betreute sie unter anderem den Social Media Bereich, plante und verfasste eigene Tipps, News und Anleitungen zu aktuellen Themen. Durch diese Arbeit hat Franzi sich ein ausgeprägtes Wissen im Bereich Verbraucherschutz angeeignet. Bei biallo.de bringt sie genau dieses Wissen ein. Außerdem ist Franziska in der Leserbetreuung tätig. Ihr Ziel ist es, den Leserinnen und Lesern zu helfen und ein gutes Gefühl zu geben. 

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