Die Kryptowährungsbörse Bitget erlebt derzeit ein beeindruckendes Wachstum in Deutschland. Bitget, unter der Leitung der schillernden CEO Gracy Chen, ist in den deutschen App Stores derzeit beliebter als Coinbase und Binance. Doch es gibt Grund zur Sorge. Denn das Unternehmen hat keine Genehmigung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin).
BaFin-Warnung und fehlende Lizenz
Zu Jahresbeginn warnte die Bafin ausdrücklich vor den Angeboten von Bitget. Die Behörde teilte auf ihrer Website mit, dass Bitget, betrieben von BG Limited, den Handel mit Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether ohne die erforderliche Erlaubnis ermöglicht. In Deutschland dürfen Finanzdienstleistungen nur mit behördlicher Genehmigung angeboten werden.
Trotz dieser Warnung ist Bitget in den deutschen App Stores von Google und Apple extrem erfolgreich. In der Kategorie Finanzen rangierte die App in den letzten Tagen in den Top 20 und überholte zeitweise sogar die Apps der weltweit größten Kryptobörsen Coinbase und Binance. Laut dem Analyse-Tool Appfigures haben seit Jahresbeginn in Deutschland mehr als 300.000 Nutzer die Bitget-App heruntergeladen.
Hintergrund zum Wachstum der Krypto-Börse
Bitget wurde 2018 in Singapur gegründet und hat sich zunächst auf Copytrading spezialisiert, bei dem Nutzer die Handelsstrategien anderer Anleger kopieren können. Seit 2022 ist das Unternehmen auf den Seychellen registriert. Gemessen am Handelsvolumen gehört Bitget zu den größten Kryptobörsen weltweit, mit einem täglichen Handelsvolumen von rund 2,5 Milliarden US-Dollar.
Einen bedeutenden Beitrag zum Wachstum von Bitget leistete ein Werbedeal mit Fußball-Superstar Lionel Messi, der auf Instagram für die Bitget-App wirbt. Messi hat dort eine halbe Milliarde Follower.
Gracy Chen: Die schillernde CEO
Die eigentliche Schlüsselfigur hinter Bitget ist Gracy Chen, die im Mai 2024 den Chefposten übernahm. Chen ist die einzige Frau unter den CEOs der führenden Kryptobörsen und betont in Interviews häufig die Bedeutung dieser Rolle. Sie kam 2015 durch Freunde mit Kryptowährungen in Kontakt und sei sofort von der Idee hinter Bitcoin begeistert gewesen. Bevor sie zu Bitget kam, gründete sie zwei Startups im Softwarebereich.
Herausforderungen und regulatorische Probleme
Wie viele ihrer Konkurrenten kämpft auch Bitget mit regulatorischen Herausforderungen. In Großbritannien musste sich die Börse vorübergehend zurückziehen und konnte erst kürzlich zurückkehren. In Deutschland gab die Bafin bereits Anfang des Jahres eine Warnung heraus. Bitget verfügt in Deutschland nicht über eine Kryptoverwahrlizenz und hat sich auch keinen Partner dafür gesucht.
Das Unternehmen darf in Deutschland keine Werbung schalten, was das Wachstum jedoch nicht zu bremsen scheint. Die Bitget-Website ist auf Deutsch verfügbar, und das Unternehmen nutzt teils umstrittene Influencer wie Kiarash Hossainpour aus dem Podcast "Hoss & Hopf" für Werbung. Das Affiliate-Programm richtet sich ebenfalls gezielt an deutsche Influencer.
Andere Fintechs wie Crypto.com, Binance und Bitvavo haben den deutschen Markt aufgrund der strengen Regulierungen bereits verlassen. Für die Bafin ist es schwierig, gegen ein auf den Seychellen registriertes Unternehmen vorzugehen. Bis dahin kann Bitget weiter wachsen und seine Position im Markt ausbauen.
Gefahren für die Kundinnen und Kunden von Bitget
Investitionen in Kryptowährungsbörsen wie Bitget, die ohne behördliche Genehmigung operieren, sind mit großen Risiken verbunden – bis hin zum totalen Verlust des investierten Geldes.
Nicht nur könnten bei unregulierten Börsen Liquiditätsprobleme auftreten. Ein regulatorischer Eingriff der BaFin könnte darüber hinaus zur Schließung der Plattform führen, was den Zugang zu investierten Geldern erschwert oder unmöglich macht.
Da Bitget auf den Seychellen registriert ist, gelten andere rechtliche Rahmenbedingungen, was die Durchsetzung von Ansprüchen erschwert.
Biallo-Tipp
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