Der jahrzehntelange Börsenerfolg der Börsen-Oma Beate Sander war kein Zufall, sondern das Ergebnis einer klugen, ausgetüftelten und auf Langfristigkeit und Seriosität ausgerichteten Strategie. Das konnte ich in den letzten drei Jahren selbst erfahren, als ich einen Teil ihres Depots nach ihren Grundsätzen managen und durch die vergangenen wilden Jahre führen durfte.
Panikmodus verleitet zu Fehlentscheidungen an der Börse
Wenn es an der Börse mal wieder ruppig zugeht, haben viele Anleger Angst und fragen sich, wie lange sich der Absturz noch fortsetzen wird. Das ist verständlich, denn wenn unser Geld in Gefahr gerät, befinden wir uns schnell im Panikmodus. Dabei wühlen uns schlechte Nachrichten viel stärker auf als gute Nachrichten.
Die Berichterstattung unterstützt uns bei dieser Fixierung auf das Negative massiv, denn Panikmeldungen verbreiten sich viel schneller als eine ausgewogene Information. Bei Anlegern, die ihre Emotionen nicht gut im Griff haben, kann dies fatale Folgen haben. Aktien werden zur Unzeit verkauft, oft gerade dann, wenn die Kurswerte zwischenzeitliche Tiefststände erreichen.
Befeuert wird dies dann noch mit sogenannten Absicherungsangeboten, beispielsweise durch das Setzen eines Stop-Loss-Limits. Wer sich darauf einlässt, lässt unweigerlich zu, dass seine Anteile aus dem Depot verschwinden, wenn eine zuvor gesetzte Marke unterschritten wird. Das geschieht dann völlig automatisch und führt zu irreversiblen Verlusten.
Korrekturen und Börsencrashs laden zum Aktienkauf ein
So etwas kommt für mich nicht infrage. Im Gegenteil! Wenn die Kurse auf breiter Front fallen, kaufe ich in Raten zu. Die Raten sind deshalb wichtig, weil keiner weiß, wie lange sich ein negativer Trend fortsetzen wird. Aber langfristig gedacht, ergibt sich grundsätzlich ein ganz anderes Bild.
Der langfristige Trend kennt nur eine einzige Richtung und die zeigt eindeutig nach oben. Egal, um welche Krisen es sich handelt. Sie können diesen langfristigen Aufwärtstrend zwar eine Zeit lang erheblich stören, aber sie können ihn nicht stoppen.
Beates Weg zur ersten Million war auch voll von solchen Hindernissen. So musste sie schon nach vier Jahren an der Börse die Dotcomkrise durchstehen, was ihr außerordentlich gut gelang, da sie die Überhitzung in vielen Marktsegmenten rechtzeitig gespürt hat. Und statt gierig zu werden, schichtete sie ihr Depot behutsam um. 2008 bei der Finanzkrise kam ihr diese Erfahrung zur Hilfe und die Folgejahre 2009 und 2010 entwickelten sich für sie zu den besten Börsenjahren überhaupt.