Microsoft startet eine Milliardeninvestition in die eigene KI-Infrastruktur und in sogenannte "Superintelligenz"-Modelle. Damit positioniert sich der Konzern im KI-Wettlauf.
Mit Azure, OpenAI und einer neuen Partnerschaft mit Anthropic baut das Unternehmen seine KI-Strategie weiter aus.
Analysten sehen bei der Aktie rund 29 Prozent Kurspotenzial – trotzdem schafft Microsoft bei unserem Qualitäts-Check zur "Aktie der Woche" nur 6,5 von 13 Punkten.
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Was die Chefs von Computer-Konzernen gut finden, begeistert nicht immer auch die Nutzer. Das hat jetzt der Windows-Chef des Softwareriesen Microsoft zu spüren bekommen: Pavan Davuluri hatte in einem Social-Media-Post seine Vision von einem KI-gestützten Betriebssystem für Windows-Computer erläutert. Als "agentisches Betriebssystem" soll es künftig "Geräte, Cloud und Künstliche Intelligenz verbinden", führte Davuluri aus – und erntete dafür einen Shitstorm.
Viele Windows-Nutzer wollen offenbar bei der täglichen Arbeit nicht ständig von KI-Agenten genervt werden. Sie wünschen sich Einfachheit. Dennoch setzt Microsoft mittlerweile konsequent auf das Thema Künstliche Intelligenz (KI) – in allen Bereichen. Was heißt das für die Microsoft-Aktie, unsere "Aktie der Woche"? Wir sagen Ihnen, wie der US-Konzern im Vergleich zu wichtigen Konkurrenten dasteht – und wie sich die Microsoft-Aktie künftig entwickeln könnte.
Mit der "Aktie der Woche" geben wir ihnen Hilfestellung: Unser Börsenexperte Luis Ropero bewertet wöchentlich die Aktien von Unternehmen, die die Börse bewegen. Das Ergebnis fasst er auch in einem TikTok-Video zusammen.
Microsoft ist der größte Software-Konzern der Welt – und eines der größten Unternehmen überhaupt. Mit dem PC-Betriebssystem Windows ist der Konzern weltweiter Marktführer. Jetzt steht das Unternehmen vor einem strategischen Wendepunkt. Hintergrund ist die zunehmende Bedeutung Künstlicher Intelligenz (KI). Microsoft hat gerade milliardenschwere neue Allianzen mit dem KI-Unternehmen Anthropic und dem Chiphersteller Nvidia geschmiedet. Am KI-Marktführer OpenAI ist der Konzern schon länger beteiligt.
Nun will der Software-Gigant bis zu fünf Milliarden US-Dollar in eigene KI-Infrastruktur investieren. Microsoft will "Superintelligenz"-Modelle selbst entwickeln. Im Zentrum steht die Cloud-Plattform Azure, die mit riesiger Rechenleistung zur Basis der KI-Welt werden soll. Microsoft könnte damit ein Hauptakteur der globalen KI-Infrastruktur werden – mit einer Plattform, auf der ein großer Teil der KI-Welt läuft.
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Wenn Sie die Microsoft-Aktie kaufen wollen, brauchen Sie ein Depot. In unserem Depottest haben wir rund 20 Anbieter unter die Lupe genommen. Ganz vorne landet Smartbroker+. Der Neobroker bietet günstige Konditionen und eine breite Produktpalette. Biallo-Lesern, die dort ein Depot eröffnen, spendiert Smartbroker+ aktuell einen 40-Euro-Bruchteil der Aktie der Google-Mutter Alphabet.
Für die "Aktie der Woche" haben wir Microsoft mit einem Dutzend Kennzahlen analysiert und mit vier wichtigen Wettbewerbern verglichen. Die Konkurrenten sind ebenfalls große Technologieunternehmen: der Online-Händler Amazon, die Google-Mutter Alphabet, der Facebook-Konzern Meta und das Software-Unternehmen Palantir. Je nach Platzierung im Vergleich vergibt unser Modell Punkte. Insgesamt sind 13 Punkte möglich (siehe die Erläuterung am Ende des Artikels). Microsoft erreicht 6,5 von 13 Punkten. Das Unternehmen landet damit zusammen mit Palantir am Ende der Vergleichsgruppe (siehe Tabelle).
Das Gesamtergebnis der Vergleichsgruppe
Unternehmen
Gesamtpunktzahl
Meta
9,5
Alphabet
7,5
Amazon
7
Microsoft
6,5
Palantir
6,5
Quelle: biallo.de, Analyse zur "Aktie der Woche".
Wachstum: Stabil – aber wenig dynamisch
Wie sieht es bei Microsoft mit dem Wachstum aus? Der Konzern wächst zuverlässig, aber im Vergleich zur Konkurrenz weniger dynamisch. Das Umsatzwachstum der vergangenen fünf Jahre liegt im Durchschnitt bei 14,52 Prozent (siehe Grafik). Das ist Platz 5 im Wettbewerbsvergleich. Das erwartete Wachstum in den kommenden vier Jahren beträgt 15,38 Prozent (Platz 3).
Umsatzwachstum bei Microsoft
Prozentwerte sind Jahresdurchschnitte, für einen 5- bzw. 4-Jahres-Zeitraum; Quelle: biallo.de, Analyse zur "Aktie der Woche“
Ähnlich der Gewinn: In den vergangenen fünf Jahren wuchs er bei Microsoft mit 18,02 Prozent im Schnitt ordentlich. In den kommenden vier Jahren jedoch erwarten Analysten nur 11,47 Prozent beim durchschnittlichen Gewinn-Wachstum. Die Tabelle fasst die wichtigsten Kennzahlen unserer Analyse und die jeweiligen Platzierungen im Vergleich der Wettbewerber zusammen.
Stabile Gewinne: Microsoft in Zahlen
Kennzahl
Wert
Platz im Vergleich der Wettbewerber
Umsatzwachstum¹
14,52 %
5
Erwartetes Umsatzwachstum²
15,38 %
3
Gewinnwachstum¹
18,02 %
4
Erwartetes Gewinnwachstum²
11,47 %
4
EBIT-Marge (aktuelles Jahr)³
46,00 %
1
Wachstum der EBIT-Marge³
13,39 %
3
EBIT-Drawdown (schlechtestes Jahr)³
7,57 %
1
Eigenkapitalquote4
89,00 %
3
Eigenkapitalrendite (ROE)4
30,54 %
3
Kapitalrendite (ROCE)4
14,52 %
4
Forward-KGV (20. November)5
31,55 %
4
¹Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre; ²Prognose für die kommenden vier Jahre im Schnitt; ³die EBIT-Marge gibt das Verhältnis des Gewinns vor Zinsen und Steuern (EBIT) zum Umsatz an; 4ROE = Return on Equity, ROCE = Return on Capital Employed; 5erwartetes Kurs-Gewinn-Verhältnis; Quelle: biallo.de, Stand: 20.11.2025
Profitabilität: Starke Marge und solide Rendite
Microsoft ist in der Big-Tech-Welt noch immer mit am profitabelsten. Die aktuelle EBIT-Marge liegt bei beeindruckenden 46 Prozent – Platz 1 in der Vergleichsgruppe. Die Marge gibt den Gewinn vor Zinsen und Steuern im Verhältnis zum Umsatz an. Microsoft erwirtschaftet also aus seinem Umsatz einen relativ hohen Gewinn.
Auch die Eigenkapitalrendite von über 30 Prozent ist stark. Die Kapitalrendite (ROCE) fällt mit 14,52 Prozent etwas schwächer aus und reicht im Vergleich nur für Platz 4. Hier zeigen sich die hohen Investitionen in Rechenzentren, KI-Hardware und Infrastruktur.
Stabilität: breit aufgestellt und krisenresistent
Bei der Stabilität der Kennzahlen weist Microsoft einen außergewöhnlichen Wert auf: Der sogenannte "EBIT-Drawdown" liegt bei plus 7,57 Prozent. Das bedeutet: Das Unternehmen hat im schwächsten der vergangenen fünf Jahre keinen Gewinnrückgang verzeichnet, sondern sogar einen Anstieg. Das schafft in der Vergleichsgruppe kein anderes Unternehmen.
Während Amazon, Alphabet, Meta und Palantir teils deutliche Schwankungen im operativen Ergebnis hatten, blieb Microsoft selbst in schwierigeren Marktphasen profitabel. Das zeigt: Microsoft ist krisenresistent, breit diversifiziert und widerstandsfähig gegenüber Konjunktur- und Marktabschwüngen. Zusammen mit der hohen Eigenkapitalquote von fast 90 Prozent bestätigt das die hohe finanzielle Stabilität des Konzerns.
Analysteneinschätzung: Noch Luft nach oben
Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis ("Forward-KGV") von 31,55 ist die Microsoft-Aktie kein Schnäppchen. Sie liegt aber mit dieser Bewertung im Rahmen des üblichen Niveaus von Big-Tech-Aktien. Im Jahresvergleich hat die Aktie rund 16,59 Prozent zugelegt (siehe Chart).
Microsoft-Aktie: 16 Prozent Plus im Jahresvergleich
Kurs in US-Dollar, Quelle: Trading View, Stand 19.11.2025
Analysten bleiben für die Microsoft-Aktie optimistisch: Das durchschnittliche Kursziel liegt bei knapp 625 US-Dollar. Aktuell notiert die Aktie bei rund 484 US-Dollar (Stand: 19. November 2025). Das entspricht einem Aufwärtspotenzial von rund 29 Prozent (siehe Grafik). Insgesamt bewerten 58 Analysten die Aktie. Das sind ungewöhnlich viele. Es spiegelt die weltweite Relevanz des Unternehmens wider.
Kursziel für die Microsoft-Aktie bis Jahresende
Auf der Basis von 58 Analystenschätzungen; Quelle: biallo.de, Analyse zur "Aktie der Woche", Stand Aktienkurs 19.11.2025
Fazit: Big Player im KI-Zeitalter
Microsoft ist einer der wichtigsten Treiber der KI-Entwicklung weltweit. Die Milliardeninvestitionen, die enge Kooperation mit dem KI-Marktführer OpenAI und die Ausrichtung auf eigene KI-Modelle machen den Mega-Konzern zu einem der spannendsten Unternehmen der kommenden Jahre.
Trotzdem erzielt die Aktie in unserem Qualitäts-Check "nur" 6,5 von 13 Punkten. Das liegt weniger an der mangelnden Stärke des Unternehmens, sondern daran, dass Microsoft sowohl beim Wachstum als auch bei der Bewertung der Aktie kein Top-Performer in der Vergleichsgruppe ist. Langfristig bleibt der Software-Konzern aber ein zentraler Baustein des KI-Zeitalters: für Anleger, für die Tech-Welt und letztlich auch für die Nutzer – selbst wenn sie der KI-Strategie des Konzerns manchmal kritisch gegenüberstehen.
So bewerten wir die Aktie der Woche
Bei der "Aktie der Woche" vergleicht Biallo regelmäßig große Unternehmen aus verschiedenen Branchen. Wir ziehen dafür rund ein Dutzend Kennzahlen heran. Dazu zählen Umsatz- und Gewinnwachstum, Rentabilität, Kapitalstruktur oder die Analystenbewertung. Für jede Kategorie gibt es einen Punkt, wenn das Unternehmen in der Kategorie unter den Top 3 in der Vergleichsgruppe liegt. Bei Wachstumswerten berechnen wir zusätzlich die Stabilität des Wachstums: Liegt sie über einem definierten Schwellenwert, gibt es einen halben Zusatzpunkt. Insgesamt werden in elf Kategorien je ein Punkt und zusätzlich je ein halber Punkt für vier Stabilitätskriterien vergeben – maximal also 13 Punkte.
Bislang sind in der Reihe Aktie der Woche erschienen:
Hinweis: Die "Aktie der Woche" ist keine Anlageberatung, Empfehlung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Kapitalanlagen sind mit Risiken verbunden. Der Wert kann steigen oder fallen, und Verluste sind möglich. Die Analyse kann Fehler enthalten.
Über den Social Media & Videocreator Luis Ropero
Luis Ropero ist das Gesicht unserer Social-Media-Kanäle. Er ist verantwortlich für unseren Video-Content. Als erfahrener Videoproduzent steht er nicht nur vor der Kamera, sondern übernimmt auch die Recherche, den Schnitt und die Nachbearbeitung, damit unsere Videos ansprechend und professionell präsentiert werden. Seit vielen Jahren beschäftigt sich Luis intensiv mit der Börse und dem Aktienmarkt – eine Leidenschaft, die er in jede Analyse und jedes Video einfließen lässt. Mit seiner kreativen Herangehensweise und seinem Blick für Details bringt er komplexe Finanzthemen auf den Punkt und macht sie leicht zugänglich.