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Girokonten

Commerzbank verwirrt ihre Kunden

Horst Biallo
Redakteur & Gründer
Veröffentlicht am: 28.04.2021

Auf einen Blick

  • Die Commerzbank schafft ihr kostenloses Filialgirokonto ab. 
  • Das kostenlose Onlinekonto ist allerdings weiterhin verfügbar.
  • Es bieten 30 Banken nach wie vor ein kostenloses Girokonto an. 
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Commerzbank verschweigt ihr fast kostenloses Konto
  2. Bessere Alternativen gibt es jede Menge

Seit 52 Jahren ist Eduard H. nun schon Kunde der Commerzbank. Aber jetzt hat er die Nase gestrichen voll. In einem Schreiben erinnert er die Bank an alte Versprechungen: "Es gab mal Zeiten, da wurde Ihr Girokonto mit auf Dauer kostenlos oder lebenslang kostenlos beworben." Und er meint: "Als Filialbank musste Ihr Geschäftsmodell mit kostenlosen Girokonten scheitern.“

Das hat Deutschlands zweitgrößtes Geldhaus – nach der Deutschen Bank – nun wohl auch eingesehen und teilt ihren Kunden zum kostenlosen "Vorteilskonto" mit: "Durch die veränderten Marktbedingungen […] können wir dieses Angebot in der bisherigen Form nicht mehr aufrechterhalten“. Daher erhebt sie ab 1. Juli 2021 einen Monatspreis von 4,90 Euro. Ein monatlicher Mindestgeldeingang entfalle für dieses Konto, das nun "Extra Klassik" heißt. Die 4,90 pro Monat gelten aber nur für Bestandskunden. Neue Kunden, die sich für dieses Modell entscheiden, zahlen sogar 6,90 Euro.

Wer nun erbost sein Konto kündigen und zu einer anderen Bank wechseln möchte, handelt eventuell voreilig. Denn die Commerzbank hat noch ein anderes Konto, das zwar nicht ganz kostenlos ist, aber  zumindest "fast". Denn wer über einen monatlichen Geldeingang von mindestens 700 Euro verfügt, zahlt keine Kontoführungsgebühr. Das schreibt die Commerzbank ihren Kunden leider nicht.

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Commerzbank verschweigt ihr fast kostenloses Konto

Sie müssen wissen: Betroffene können im Onlinebanking sogar selbst zu diesem Konto wechseln. Das ist nicht ganz leicht zu finden. So gehen Sie vor:

  • Wechseln Sie in den "persönlichen Bereich".
  • Von dort geht es in die Rubrik "Konto verwalten".
  • Hier finden Sie den Menüpunkt "Kontoproduktwechsel".
  • Im Anschluss wählen Sie das Girokonto mit 0,00 Euro im Monat bei einem monatlichen Geldeingang von 700 Euro.
  • Im letzten Schritt werden Sie gefragt, seit wann Sie beschäftigt und wie hoch Ihre monatlichen Einnahmen sind.
  • Es folgen noch ein paar zustimmende Klicks und die Sache ist in fünf Minuten erledigt.

Hat alles geklappt, kommt prompt die Benachrichtigung. 

Sie werden sich als Commerzbank-Kunde fragen, wo nun der Unterschied zwischen beiden Konten liegt. Das sind sie: 

 

Basic

Klassik

Preis im Monat

0,00 Euro (1)

6,90 Euro (2)

Karten

1 Girocard

2 Girocards, 1 Debit-Mastercard

Bargeld am Schalter

2,50 Euro

0,00 Euro

Beleghafte Überweisung

2,50 Euro

0,00 Euro

(1) bei 700 Euro Geldeingang, sonst 9,90 im Monat. (2) 4,90 Euro für Bestandskunden.

  • Wichtig zu wissen: Beim Produktwechsel stimmen Privatkunden auch immer den aktuell gültigen Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) zu. Das sollten Verbraucherinnen und Verbraucher beim Wechsel in jedem Fall beachten. 

 

Bessere Alternativen gibt es jede Menge

In unserer Rubrik der kostenlosen Girokonten finden Sie 30 Kontomodelle, bei denen kein bestimmter Geldeingang erforderlich ist. Etwa das sehr verbraucherfreundliche Onlinekonto der DKB mit zwei kostenlosen Kreditkarten und einer weltweit kostenlosen Bargeldversorgung.

Und auch bei den fast kostenlosen Girokonten gibt es Anbieter, die deutlich mehr bieten. Wie die  ING, die über ihre gebührenfreien Visa-Debitkarten eine kostenlose Bargeldversorgung in der gesamten Eurozone anbietet.

Übrigens, auf biallo.de warnen wir Sie auch vor gefälschten E-Mails im Namen der Commerzbank.

Über den Redakteur & Gründer Horst Biallo

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Jahrgang 1954, studierte Wirtschaft und absolvierte eine Ausbildung zum Wirtschaftsjournalisten bei der Tageszeitung Die Welt. Später machte er sich selbstständig, schrieb für Wirtschaftswoche, Stern und zahlreiche Tageszeitungen. Er ist Autor mehrerer Fachbücher, u.a. "Die geheimen deutschen Weltmeister" und "Die Doktormacher". Im Jahr 1999 gründete er das Verbraucherportal www.biallo.de, vier Jahre später www.geldsparen.de und 2009 www.biallo.at. Horst Biallo ist verheiratet und hat drei Kinder.

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