

- Basiszins: 1,00%
- Aktionszins: 2,30% - gilt für die ersten 6 Monate


- Basiszins: 1,45%
- Aktionszins: 2,65% - gilt für die ersten 4 Monate


- Basiszins: 0,60%
- Aktionszins: 2,25% - gilt für die ersten 6 Monate
Mit „Wero“ will Europa endlich eine eigene Antwort auf US-Zahlungsriesen wie Paypal schaffen. Hinter dem neuen Bezahldienst steht die European Payments Initiative (EPI), an der zahlreiche Banken beteiligt sind – darunter Sparkassen, Volksbanken, Sparda- und PSD-Banken, Postbank und ING. Ab Oktober sollen Kundinnen und Kunden erstmals Geld in Echtzeit zwischen Privatpersonen überweisen können – im kommenden Jahr soll Wero dann auch im Online-Handel starten. Über die Ziele, Chancen und Herausforderungen des Projekts spricht Christian Böhrer, verantwortlicher Manager der ING für Wero, mit Biallo.
Biallo: Europäische Versuche, sich gegen amerikanische Anbieter wie Paypal zu behaupten, sind bislang gescheitert – auch, weil sich nicht alle Geldhäuser beteiligt haben. Wird das bei Wero nun anders?
Christian Böhrer: Diesmal ist das wirklich anders. Wero hat eine sehr breite Unterstützung vom Markt. Zudem gibt es eine politische Perspektive – das Thema europäische Souveränität. Das ist jetzt deutlich stärker präsent als vor einem Jahr.
Christian Böhrer, verantwortlicher Manager der ING für Wero
Biallo: Paypal hat bei privaten Nutzern rund 30 Millionen Konten allein in Deutschland. Was stimmt Sie zuversichtlich, hier mithalten zu können?
Böhrer: Wir sind überzeugt, dass Wero den richtigen Weg eingeschlagen hat. Alle Banken und Sparkassen, die schon dabei sind, machen ihre Kunden mit Wero vertraut. Wenn nächstes Jahr auch der E-Commerce dazukommt, können Kunden direkt mit Wero bezahlen – ohne weitere Registrierung. Natürlich müssen wir dafür sorgen, dass sich Händler breit beteiligen.
Biallo: Mit welchen Argumenten wollen Sie Händler zum Mitmachen bewegen?
Böhrer: Das ist kein Geheimnis – Wero hat ein für den Handel sehr attraktives Pricing.
Biallo: Sie meinen die 0,77 Euro pro Transaktion. Das ist deutlich günstiger als die etwa 2,49 Euro bei Paypal.
Böhrer: Exakt. Gerade große Händler wie Amazon achten sehr auf Kostenvorteile und weisen ihre Kunden gern auf neue, günstige Zahlungsmöglichkeiten hin.
Biallo: Dem Kunden dürfte aber egal sein, was der Händler zahlt.
Böhrer: Wero bietet auch für den Kunden Vorteile: Das Geld geht direkt von Konto zu Konto – im Gegensatz zu Paypal, wo es erst zwischengelagert wird. Das bedeutet: Das Geld ist sofort verfügbar.
Biallo: Aber warum sollte ich Wero nutzen, wenn ich spätestens ab dem 9. Oktober ohnehin kostenlos Sofortüberweisungen machen kann?
Böhrer: Wero ist einfacher. Ich muss niemanden nach seiner IBAN fragen – ich sehe im Telefonbuch, wer für Wero freigeschaltet ist, und kann direkt über den Namen bezahlen. Wir wollen, dass sich möglichst viele Nutzer registrieren, damit der Service sowohl für Kunden als auch für Händler attraktiv wird.
Biallo: Gelten die 0,77 Euro für Händler in ganz Europa?
Böhrer: Das ist der Höchstpreis. Große Unternehmen verhandeln individuell, dort kann also auch ein anderer Preis herauskommen.
Biallo: Sie rechnen also mit der Teilnahme großer Player wie Amazon?
Böhrer: Das ist unser Anspruch. In Deutschland müssen alle großen, relevanten Anbieter dabei sein.
Biallo: Was spricht dafür, dass das gelingt?
Böhrer: Wir bekommen viele positive Signale. Das liegt nicht nur am attraktiven Preis, sondern auch an der sicheren und sofortigen Abwicklung. Die SEPA-Lastschrift ist zwar günstig, aber riskant, weil Kunden Zahlungen zurückgeben können. Mit Wero erhält der Händler sein Geld sofort.
Biallo: Wie wird die Gebühr von 0,77 Euro zwischen Wero und ING aufgeteilt?
Böhrer: Über das Vergütungsmodell kann ich keine Details nennen. Aber selbstverständlich profitieren beide Seiten.
Biallo: Während VR-Banken und Sparkassen Wero stark unterstützen, halten sich große Banken – abgesehen von ING und Postbank – noch zurück.
Böhrer: Ja, aber die Postbank bietet Wero nur über die eigenständige Wero-App an.
Biallo: Wie sieht es international aus?
Böhrer: Wero ist bereits in Belgien und Frankreich vertreten, Luxemburg folgt bald. Wir hoffen, dass weitere Länder hinzukommen – idealerweise alle, in denen der Euro gilt.
Biallo: Herr Böhrer, vielen Dank für das Gespräch.