Fake-Rezensionen

So erkennen Sie falsche Bewertungen im Internet

Max Geißler
Autor
Veröffentlicht am: 31.05.2019

Auf einen Blick

  • Bewertungen anderer Kunden sind beim Online-Einkauf oft hilfreich. Sie können aber auch gefälscht sein.
  • Wer sich Sprache, Länge der Bewertung und den Rezensenten genauer ansieht, kann Fake-Bewertungen erkennen.
  • Auch mit einem speziellen Programm können Verbraucher Fake-Rezensionen aufdecken.  
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Die digitale Welt ist nicht real. Das merkt man spätestens, wenn man einen Artikel mit Top-Bewertungen gekauft hat, der nicht annähernd das hält, was die Bewertungen vorgaukelten. Wer im Internet einkauft, soll anschließend die Ware bewerten. Wie finden Sie die gekaufte Kaffeemaschine, wie gefällt Ihnen der neue Wasserkocher? Auskunftsfreudige Kunden können mit ihren Rezensionen Produkte loben oder Kritik und Tadel anmerken.

Letzteres sehen Hersteller natürlich gar nicht gern und versuchen, durch eigene Bewertungen ihre Produkte schön zu färben. Mehr noch: Mittlerweile lassen sich gute Bewertungen sogar kaufen. Unter Marketing-Profis kursiert der Spruch: Vertraue nur der Bewertung, die du selbst gefälscht hast. Doch wie erkenne ich, ob die Kundenmeinung echt ist oder ein Fake?

Erklärvideo: So erkennen Sie Fake-Bewertungen

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1. Lange Bewertungen

Werden Sie stutzig, wenn eine Bewertung besonders ausführlich oder euphorisch ausfällt. Dann steht zu vermuten, dass das Marketing der Firma sich in aller Ausführlichkeit zu einer Produktbeschreibung hat hinreißen lassen. Private Verbraucher fassen sich meist kurz oder beleuchten nur einzelne Aspekte des Produkts, gern werden nur die kritikwürdigen Punkte aufgezählt. Bei beliebten technischen Produkten wie Handys oder Kameras kann das allerdings anders sein, insbesondere auf Spezial-Seiten im Netz.

2. Kürzlicher Markteintritt

Ist der Gegenstand erst kürzlich auf den Markt gekommen, ist eine Vielzahl von Bewertungen binnen weniger Tage eher unüblich. Das gilt besonders für Nischenprodukte mit überschaubarer Käuferzahl. Stutzig sollten Sie zudem werden, wenn die Produktbewertung zeitgleich mit dem Verkaufsstart erfolgt ist. Ausführliche Bewertungen von Kunden erfolgen häufig erst nach einiger Gebrauchszeit.

3. Lobhudelei

Wird ein Gegenstand ausschließlich positiv beschrieben und/oder dazu übertrieben vorteilhaft, sollten ebenfalls die Alarmglocken schrillen.

4. Bewertungen in werblicher Sprache

Seien Sie vorsichtig, wenn der Kunde nicht mit seinen, meist einfachen Worten schreibt. Ausgefeilte, wohlklingende Sätze im Marketing-Deutsch deuten darauf hin, dass hier Werbeprofis am Werk waren.

5. Ausgefallene Pseudonyme

Stolpern Sie über den Namen des Rezensenten, können ebenfalls kreative Mitarbeiter aus der Werbeabteilung am Werk gewesen sein. Privatkunden verwenden oft Klarnamen oder ihre Spitznamen und nur in seltenen Fällen abstruse Pseudonyme.

6. Fake-Profile prüfen

Kommt Ihnen ein Rezensent verdächtig vor, sollten Sie sein Profil prüfen. Bewertet er ständig Produkte der gleichen Firma oder schreibt er regelmäßig über Handys, Waschmaschinen oder Uhren, handelt es sich sehr wahrscheinlich um einen professionellen Ghostwriter, der im Auftrag Dritter schreibt. Denn niemand braucht drei oder vier Waschmaschinen oder Uhren pro Jahr!

7. Bewertungen nach verifiziertem Kauf

Prüfen Sie, ob der Rezensent das Produkt auch wirklich gekauft hat. Bei Amazon zeigt dies beispielsweise der Hinweis "verifizierter Kauf" an. Mit Verkaufsgarantie fällt es Marketing-Abteilungen oft schwerer, Bewertungen abzugeben, denn sie müssten das Produkt für jeden Online-Shop extra erwerben.

8. Eigenwertung

Achten Sie darauf, ob der Rezensent im eigenen Namen schreibt und seine eigene Erfahrung mit dem Produkt wiedergibt, oder ob er ständig von Erfahrungen und Berichten Dritter, etwa von Freuden, berichtet. Solche Bewertungen helfen nicht weiter und sind im Zweifel frei erfunden.

nach dem Studium der Politikwissenschaft in München arbeitete ich als Redakteur im ökom-Verlag. Zeitgleich begann ich freiberuflich über Wirtschafts- und Finanzthemen für verschiedene Tageszeitungen zu schreiben. Über mehrere Lektoratsstellen in verschiedenen Bucherverlagen (u.a. Meister Verlag, Gerling Akademie Verlag) kam ich 1998 zu biallo.de. Für das Finanzportal bearbeite ich seither die Themen Geldanlage, Vorsorge, Immobilien und Steuern. Im Rahmen der Zusammenarbeit erschienen die Biallo-Bücher: „Immobilienfinanzierung“ und „Tages- und Festgeld“. 2006 veröffentliche ich das Fachbuch: „Börse für jedermann“ (Linde Verlag, Wien). Darüber hinaus berichte ich regelmäßig in Tageszeitungen über Finanz- und Wirtschaftsthemen, u.a. für Süddeutsche Zeitung, Münchner Merkur, Westdeutsche Zeitung, Kölner Stadtanzeiger, Ruhrnachrichten und Badische Zeitung.

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