Der Weltspartag soll daran erinnern, wie wichtig es ist, sich ein finanzielles Polster zu schaffen. Doch in der Zeit der nicht enden wollenden Niedrigzinsen ist das alles andere als einfach, denn die Sparzinsen befinden sich seit Jahren im Keller, und daran dürfte sich in nächster Zeit auch nichts ändern.
Doch wie eine aktuelle Umfrage der Postbank zutage führt, ist diese Tatsache noch nicht bei jedem angekommen. So sollen die Befragten die durchschnittlichen Zinsen für Spareinlagen im Schnitt auf 4,6 Prozent geschätzt haben. "Dies ist eine unrealistische Schätzung. Auf Sparbuchguthaben gab es solche Zinsen zuletzt in den 1980er Jahren", erklärt Dr. Marco Bargel von der Postbank.
Zinsen, von denen man nur träumen kann
Doch es geht sogar noch unrealistischer: Bei den jüngeren Befragten zwischen 16 und 29 Jahren waren es sogar im Schnitt 9,2 Prozent pro Jahr, die es angeblich auf Spareinlagen geben soll. 15 Prozent der Befragten rechnen sogar mit mehr zehn Prozent Zinsen, obwohl sie es eigentlich besser wissen müssten.
Denn zwei von drei geben an, ihr Geld einfach unverzinst auf dem Girokonto zu parken. Jeder zweite spart noch mit dem klassischen Sparbuch. "Einerseits überschätzen viele die Bedeutung von Geld, andererseits interessieren sich die meisten Menschen kaum für die eigenen Finanzen und haben viel zu wenig Kenntnisse, wie sie ihr Geld anlegen und vermehren können", erklärt der Psychologe Dr. Wolfang Krüger die "recht wunderliche" Einstellung der Deutschen zum Geld. Nach einigen Jahren würden sie dafür eben die Quittung bekommen.
Fest- und Tagesgeld statt Sparbuch
Der jährliche Weltspartag ist auch ein guter Zeitpunkt, seinem geliebten Sparkassen-Sparbuch aus Kindheitstagen Ade zu sagen. Denn wer stattdessen auf ein vergleichsweise gutverzinstes Tages- beziehungsweise Festgeldkonto setzt, kann auch jetzt noch überdurchschnittliche Zinsen ergattern. Beim Tagesgeld sind aktuell bis zu 0,70 Prozent pro Jahr zu holen, so wie bei der PSA Direktbank. Die französische Renault Bank Direkt* zahlt ihren Neukunden immerhin 0,50 Prozent pro Jahr – allerdings nur drei Monate garantiert.
Tagesgeld hat den Vorteil, dass Anleger – wie der Name bereits verrät – täglich über ihr Geld verfügen können. Anders bei Festgeld. Hier legen Sparer einen gewissen Betrag für eine bestimmte Anlagedauer fest an. Vorteil: Die Zinsen sind etwas höher als beim Tagesgeld. Verbraucherfreundliche Zinsen bei einer Laufzeit von zwei Jahren bieten etwa die Crédit Agricole* mit 1,21 Prozent, die Isbank* mit 0,80 Prozent, die Renault Bank Direkt* mit 0,75 Prozent und die ABC Bank*mit 0,70 Prozent pro Jahr.
Wem eine Laufzeit von zwei Jahren etwas zu lang ist, der sollte auch einen Blick auf die kurzlaufenden Festgelder werfen. Bei einer Anlagedauer von 18 Monaten bietet die Crédit Agricole* 1,11 Prozent, die Kommunalkredit Invest* 0,73 Prozent pro Jahr.