So funktioniert der Bitcoin-Kauf
In Sachen Kryptowährungen ist in Deutschland vor allem die Bitcoin Group bei Experten in aller Munde. Das hat zum einen etwas damit zu tun, dass der Aktienkurs der Firma binnen eines Jahres um über 1.000 Prozent nach oben geschossen ist. Zum anderen handeln über die Tochterplattform bitcoin.de inzwischen 570.000 Kunden mit dem Internetgeld. Die Anmeldung ist zunächst relativ einfach: Man kann online ein Konto anlegen, das mit einer 2-Faktor-Authentifizierung per E-Mail und SMS bestätigt wird. Um wirklich Bitcoins kaufen zu können, muss man noch sein Bankkonto und die Identität per Post- oder Videoident bestätigen.
Ähnlich läuft es auch beim weltweiten Kryptobörsen-Marktführer Coinbase aus den USA, der auch in Deutschland aktiv ist. Dort kann man sich zum Beispiel mittels eines eingescannten Ausweisdokuments verifizieren. Das Handeln mit Bitcoin, Ethereum oder Litecoin ist dann sehr einfach: Man überweist vom Bankkonto Euro auf seinen Coinbase-Account und kann für diese dann in Echtzeit die Internet-Taler kaufen. Die Liste der Internet-Marktplätze für den Bitcoin-Handel wird fast täglich größer, weitere wichtige Anbieter sind Kraken, cex.io oder Bitstamp.
Bitcoin-Experte Philipp Sandner vom Frankfurt School Blockchain Center hat zwei Favoriten: "Ich finde besonders Coinbase oder Bitcoin.de als Handelsplätze gut." Wichtige Unterscheidungsmerkmale zwischen den Marktplätzen, deren Preise für Bitcoins wegen der Nichtregulierung der Szene zum gleichen Zeitpunkt teilweise enorm differieren, sind Transaktionsgebühren, Benutzerfreundlichkeit und natürlich das Thema Sicherheit. "Es gibt immer wieder Hackerangriffe. Deshalb ist es auch ganz wichtig, seine Bitcoins oder andere Kryptowährungen sicher aufzubewahren", so Sandner.
Auch dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten: Börsen wie Coinbase oder Bitcoin.de operieren mit Online-Wallets, in denen in einer individuellen Zeichenkette das Guthaben festgehalten ist. Der Vorteil dieser Variante ist die Benutzerfreundlichkeit, dafür müssen beim Thema Sicherheit wegen drohender Hackerangriffe Abstriche gemacht werden. Coinbase wirbt zum Beispiel damit, dass in einem solchen Fall eine Versicherung greift. Eine andere Möglichkeit ist, die Codes für die Kryptowährungen privat auf einer sogenannten Hardware-Wallet zu speichern. Die bekanntesten digitalen Mini-Safes sind Ledger Nano S, Trezor und KeepKey. "Das ist in jedem Fall sicherer, als auf dem eigenen Computer", sagt Sandner.
Der große Vorteil: Bitcoin, Ether und Co sind offline (unabhängig vom Internet/Clouds) gespeichert. Allerdings darf man die einem USB-Stick gleichenden Mini-Speichergeräte auch nicht verlieren. Viele Profis wählen deshalb einen eher klassischen Weg, den Code für ihre Kryptowährungen aufzubewahren. Sie drucken die Zeichenkette einfach aus und schließen sie in einem Bankschließfach ein. Zumindest ist so sichergestellt, dass sie nicht auf dem Müll landen.