

- Basiszins: 2,00%
- Aktionszins: 2,60% - gilt für den ersten Monat


- Basiszins: 0,75%
- Aktionszins: 2,00% - gilt für die ersten 12 Monate


- Basiszins: 1,90%
Auf einen Blick
Es ist schon überraschend und erstaunlich, was sich aus Gülle und Mist so alles machen lässt. Noch vor wenigen Jahren landeten diese tierischen Stoffe fast ausschließlich als natürlicher, stinkender Dünger auf heimischen Feldern. Dank modernster Technik wurden die Einsatzmöglichkeiten enorm ausgeweitet.
Ein schönes Beispiel dafür ist die Biomethananlage des Unternehmens Nordfuel in Friesoythe im niedersächsischen Landkreis Cloppenburg, nach Firmenangaben die modernste und größte ihrer Art in ganz Europa. Niklas Hense, leitender Ingenieur, drückt sich drastisch so aus: „Wir machen aus Scheiße Gold.“
Nordfuel vergärt in Friesoythe Gülle und Mist zu Biogas, bereitet es zu Biomethan auf und speist es ins Gasnetz ein. Ein Teil wird zu Bio-LNG für Lkw verflüssigt; abgetrenntes CO₂ dient unter anderem als Trockeneis. Die verbleibenden Gärreste werden als Dünger genutzt.
Er und die anderen 60 Mitarbeiter erzeugen in den 17 riesigen Edelstahlbehältern Biogas. Dazu braucht man sehr viel Gülle und noch deutlich mehr Festmist, rund 400.000 Tonnen im Jahr, die von 40 bis 50 LKW am Tag angekarrt werden. An Spitzentagen können es auch schon mal 80 LKW sein.
Die Ökobilanz fällt positiv aus. Denn die Landwirte aus dem Umkreis von rund 50 Kilometern liefern die Grundstoffe. Der Rest wird angeliefert. Das Material wird in den Behältern mit Bakterien versetzt. Dabei wird Biogas erzeugt. In einer weiteren Stufe trennt man das Gas in reines Methan und Kohlenstoffdioxid (CO2). Während man das Methan direkt vor allem in das Gasnetz der Stadt Friesoythe einspeist, verkauft man den Rest an Energieversorger in ganz Deutschland. Zudem stellt Nordfuel LNG-Kraftstoff aus dem Methan her, der bei LKW zum Einsatz kommt.
Das CO2 hingegen wird ebenfalls verflüssigt, tiefgekühlt und in Trockeneis verwandelt. Es wird vor allem als Kühlmittel in LKW-Trailern eingesetzt. Oder es lässt sich aus dem CO2 Kohlensäure herstellen, die in der Getränkeindustrie Verwendung findet.
Schließlich werden noch die verbleibenden Feststoffe als Dünger verkauft. Auf diese Weise wird der gesamte Mist veredelt. Kaum zu glauben, aber wahr.