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Fonds

Total-Return-Fonds: Kapitalschutz steht im Vordergrund

Peter Rensch
Autor
Veröffentlicht am: 06.07.2020

Auf einen Blick

  • Total-Return-Fonds zeichnen sich durch ein hohes Maß an Sicherheit aus. Dafür ist das Renditepotenzial geringer als bei klassischen Fonds.
  • Total-Return-Fonds steht eine breite Palette an Investmentprodukten zur Verfügung. Oft werden zur Absicherung Derivate eingesetzt.
  • Was genau den einzelnen Managern in welchem Umfang zur Verfügung steht, steht im Fondsprospekt. Anleger sollten sich genau informieren.
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Der Begriff "Total Return" lässt sich aus dem Englischen mit "Gesamtertrag" übersetzen. Wer in Total-Return-Fonds investiert, setzt auf eine Anlageklasse mit folgender Strategie: Fortlaufend positive Renditen zu erzielen, wobei die bisherige Performance oder zumindest das eingesetzte Kapital erhalten bleiben soll, indem das Risiko minimiert wird.

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Total Return versus Absolute Return

Total-Return-Fonds orientieren sich nicht wie klassische Fonds an einer Benchmark, sondern können alle Anlageklassen mischen. Das macht die Kapitalanlage wesentlich flexibler, weil in verschiedene Anlageinstrumente wie Zinsen, Währungen, Wertpapiere oder Derivate investiert wird.

Total-Return-Fonds werden oft mit Absolute-Return-Fonds und Garantiefonds in einen Topf geworfen. Dabei bestehen durchaus Unterschiede. "Der Garantiefonds gibt, wie der Name schon sagt, eine Garantie für eine Mindestrendite. Ein Absolute-Return-Fonds strebt eine positive Rendite in jeder Marktphase an", sagt Stefan Maly, Leiter Anlagestrategie bei der Consorsbank. 

Absolute-Return-Fonds peilen zudem in einem relativ kurzen Zeitraum einen möglichst hohen Ertrag an. Untersuchungen der vergangenen Jahre zeigen allerdings, dass das bei weitem nicht immer gelingt: Die jährliche Rendite von Absolute-Return-Fonds lag demnach im Schnitt zwischen zwei und drei Prozent.

Im Gegensatz zu den Absolute-Return-Fonds agieren Total-Return-Fonds mit einer langfristig angelegten Strategie. Sie versuchen, insgesamt eine positive Rendite ("return") zu erreichen. Verglichen mit Garantiefonds können Total-Return-Fonds dabei zum Teil attraktive Erträge erzielen. Trotzdem muss einschränkend erwähnt werden, dass auch diese Anlageklasse nicht vor Kursverlusten gefeit ist. Entwickeln sich die Märkte negativ, können auch Total-Return-Fonds ins Minus rutschen. Vor einem Crash schützen also auch sie nicht.

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Absicherungsstrategie mit Derivaten

Seit Einführung der EU-Richtlinie UCITS II können bei Total-Return-Fonds auch Derivate in größerem Umfang beigemischt werden. Durch die Streuungen wird das Verlustrisiko minimiert, was Total-Return-Fonds zu einem attraktiven Basisinvestment für den Vermögensaufbau macht.

Das aktive Fondsmanagement nimmt eine permanente Umschichtung vor, was der Strategie von Hedge Fonds gleicht. Jedoch investieren Total-Return-Fonds nicht primär, um die Rendite zu erhöhen, sondern um das Kapital zu erhalten. Was deutlich macht, dass Sie nicht mit hohen Gewinnen rechnen können, dafür aber der Grad der Sicherheit besonders hoch angesiedelt ist.

Unabhängig von den Entwicklungen an den Märkten verfolgen Total-Return-Fonds das Ziel, einen positiven Ertrag zu erzielen. Verlustvermeidung und niedrige Kursschwankungen stehen dabei im Mittelpunkt. Die Rendite fällt daher in der Regel eher moderat aus.

Dennoch sehen Verbraucherschützer die Total-Return-Fonds eher kritisch: "Das aktive Management liegt in der Hand eines Managers, der bunt in unterschiedliche Anlageklassen investieren kann", sagt Sylvia Beckerle, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Doch Marktentwicklungen seien nun einmal nicht vorhersehbar.

"Wir empfehlen grundsätzlich einen Mix aus TagesgeldFestgeld und ETFs. Je nach Risikoaffinität können beispielsweise Aktien-ETFs in kleinerem oder größerem Umfang beigemischt werden. Was gerade in der Niedrigzinsphase für den Kapitalerhalt sinnvoll ist, um zumindest den Inflationsausgleich zu erzielen." Die Finanzexpertin stellt auch klar, dass diese Entscheidungen natürlich in der Hand des jeweiligen Anlegers liegen und er seine Risikobereitschaft abschätzen muss.

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Komplexe Strategie von Total-Return-Fonds

Nicht nur bei der Auswahl der Investmentprodukte haben Total-Return-Fonds einen größeren Spielraum als klassische Investmentfonds, sondern auch bei den Gewichtungen. "Bei einem einfachen Beispiel von einem Vergleichsindex von 50 Prozent Firmenanleihen und 50 Prozent Staatsanleihen könnte ein Total-Return-Konzept mit sehr großen Abweichungen, zum Beispiel zehn Prozent Firmenanleihen und 90 Prozent Staatsanleihen, investieren", sagt Anlagestratege Maly.

Reguläre Fonds haben dagegen in der Regel vergleichsweise engere Bandbreiten, innerhalb derer sie von einem Vergleichsindex abweichen dürfen – zum Beispiel plus/minus zehn Prozent. "Was genau den einzelnen Managern in welchem Umfang zur Verfügung steht, wird im jeweiligen Fondsprospekt definiert", so Maly weiter.

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Für Anleger ist es nicht immer leicht, die Strategie zu erkennen, die hinter dem jeweiligen Total-Return-Fonds steckt. Die Methoden zur Erreichung des Anlageziels sind vielfältig und komplex. Nicht immer ist klar, in welchem Mix in Aktien oder Anleihen investiert wird und wie hoch der Anteil an Derivaten ist. Ein Risiko stellt darüber hinaus oft ein relativ hoher Anteil an Produktion in Fremdwährung dar.

Drei ausgewählte Total-Return-Fonds

Total-Return-Fonds Währung Laufende Kosten 1-Jahres-Performance 3-Jahres-Performance 5-Jahres-Performance
Deka-Euroland Balance CF
EUR 1,02 % - 3,31 % - 0,75 % - 0,71 %
Amundi Total Return - A - AD (D)
EUR 1,14 % - 0,42 % - 0,12 % 0,00 %
GS&P Fonds Deutsche Aktien Total Return I EUR 1,48 % -8,40 % -4,80 % 7,03 %
Quelle: Mountain-View Data GmbH / Biallo.de; Performance zum Stichtag 2. Juli 2020
ist gelernter Bankkaufmann und war zuletzt sieben Jahre Chefredakteur bei Springer Fachmedien in Wiesbaden. Dort war er verantwortlich für die Print- und Online-Objekte Bankmagazin, Bankfachklasse und SalesBusiness. Seit 2011 ist er freier Journalist und hat sich auf Finanz- und Verbraucherthemen spezialisiert.

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