Auf einen Blick
  • In einer Biallo-Umfrage rechnen die befragten Vermögensverwalter für 2020 mehrheitlich mit einem Anstieg des Börsenbarometers auf mehr als 14.000 Punkte.

  • Als Gründe dafür geben sie eine weltweite Erholung der Konjunktur und anhaltend niedrige Zinsen an. Mit einem Zinsanstieg rechnen viele Experten erst ab 2024.

  • Einige der Anlageprofis glauben aber, dass die Unsicherheit um das Coronavirus zu einem Problem für die Aktienmärkte werden könnte.
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Wenn diese Börsenweisheit zutrifft, dann haben Aktienanleger eher ein maues Jahr vor sich: "Wie der Januar läuft, so läuft das ganze Jahr", lautet ein Sprichwort der Börsianer. Und der Januar lief nicht gerade berauschend: Zwar gewann der Deutsche Aktienindex (Dax) in den ersten Wochen noch deutlich dazu.

In den letzten Januar-Tagen jedoch sorgte das Coronavirus für Verunsicherung – und für Kursverluste. Rund zwei Prozent verlor der Deutsche Leitindex schließlich im ersten Monat des Jahres. Der sonst oft positive "Januar-Effekt" verpuffte.

Konjunkturerholung hilft dem Dax

Trotz des Dämpfers zeigen sich Anlageexperten zuversichtlich, was die weitere Entwicklung der Aktienmärkte angeht. In einer Umfrage von biallo.de in Zusammenarbeit mit der V-Bank unter 20 Vermögensverwaltern rechnen die Befragten mehrheitlich mit einem Anstieg des Dax.

Gut die Hälfte der Experten sieht den Index bei 14.000 Punkten, ein weiteres knappes Drittel traut ihm 14.500 Punkte und mehr zu – das wäre ein Plus von mehr als acht Prozent. Nur etwa jeder siebte Befragte geht davon aus, dass der Dax-Stand Ende 2020 niedriger sein wird als zu Beginn des Jahres.

Als Grund für ihren Optimismus führen die meisten Vermögensverwalter das solide weltweite Wirtschaftswachstum an. "Die Weltkonjunktur erholt sich schneller als erwartet", schreibt einer der anonym befragten Experten in seiner Begründung. Auch die Mehrzahl seiner Kollegen sieht eine weltweite Konjunkturerholung als Hauptgrund dafür, dass es am Aktienmarkt weiter aufwärts gehen dürfte.

Das wirtschaftliche Wachstum sei "robust" – allerdings mit überschaubaren Wachstumsraten. Auch die weltpolitische Lage – also etwa die Situation im Nahen Osten – sieht ein guter Teil der Experten als wichtigen Einflussfaktor. Negative Effekte erwarten sie davon aber eher nicht.

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Aktienfonds Deutschland
 
Name
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Wertzu-
wachs p.a.
 
1.
DWS German Small/Mid Cap LD
DE0005152409
17,11 %
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2.
Warburg-D-Fonds Small&MidCaps Deutschl. R
DE000A0RHE28
13,72 %
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3.
FPM Fds. Stockpicker Germany Sm. /M. Cap C
LU0207947044
11,25 %
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Zinsen dürften noch länger niedrig bleiben

Wichtiger ist dagegen die Zinsentwicklung: Nach Einschätzung der Vermögensverwalter werden die Zinsen noch eine ganze Weile auf ihrem Tiefstand verharren. Für 2020 rechnet kein einziger der Befragten mit einem Anstieg. Das Zinsumfeld bleibe daher für Aktien günstig. Denn bei niedrigen Zinsen gebe es wenig andere, attraktive Anlagemöglichkeiten: "Sachwerte wie Aktien sind alternativlos und ziehen weitere Gelder insbesondere von Institutionellen an", so die Erwartung eines Experten.

Insgesamt rechnet mehr als die Hälfte der Befragten damit, dass die Zinsen nicht vor dem Jahr 2024 steigen werden. Einige der Anlageprofis glauben sogar, dass die Phase extrem niedriger Zinsen noch bis ins Jahr 2030 anhält. Solange Christine Lagarde der Europäischen Zentralbank vorstehe, werde es keine Zinserhöhung geben, glaubt einer der Vermögensverwalter. Grund dafür sei die lockere Geldpoltik: "Liquidität wird von den Notenbanken reichlich zur Verfügung gestellt", so der Kommentar eines Umfrageteilnehmers. Die Spannbreite bei der Einschätzung der Zinsentwicklung ist jedoch groß. So sagt immerhin fast jeder dritte Befragte steigende Zinsen bereits in der ersten Hälfte 2021 voraus.

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Dies würde die Aktienmärkte dann möglicherweise etwas bremsen – ähnlich wie zuletzt die Unsicherheit, die das Coronavirus auslöste. Einige der Experten glauben, dass diese noch eine Weile anhalten wird. Sie sehen das Virus durchaus als ein Risikofaktor: "Das Coronavirus ist zumindest temporär ein Problem", schreibt einer der Befragten. Deutlich schlimmer, so führt er weiter aus, wären jedoch ein Terroranschlag – oder gar ein Krieg.

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