Beispiele einer 90-Tage-Linie (rot) und 200-Tage-Linie (grün) des deutschen Leitindex Dax. Quelle: Tradingview.com.
Steigende 200-Tages-Linien signalisieren eine Hausse, fallende eine Baisse. Entfernt sich der Kurs weit vom Durchschnitt, deutet sich eine Trendumkehr an. Die Zeiträume lassen sich frei wählen. Gebräuchlich sind auch 90 und 38 Tage für den Durchschnitt. Kürzere Zeiträume zeigen Trendwechsel schneller an, liefern aber häufiger Fehlsignale.
Chartanalyse: Charttechniker suchen Chartmuster
In einem Kursverlauf treten oft markante Punkte auf, die nach oben Widerstände heißen und nach unten Unterstützung. Diese Hoch- und Tiefpunkte im Chart liegen auf einer Höhe und lassen sich verbinden. Diese Linie kann man als Grenze interpretieren, die ein Kurs nur schwer durchbricht. Je mehr solcher Hoch- oder Tiefpunkte auf einer Höhe liegen, desto stärker gilt die Unterstützung oder der Widerstand. Die technische Analyse geht davon aus, dass sich Kursverläufe wiederholen.
Wenn ein Kurs dagegen solch eine Grenze durchbricht, dann gilt das als starkes Signal dafür, dass sich so ein Durchbruch in die gleiche Richtung weiter fortsetzt, wie bei einem Dammbruch. Wird eine Unterstützung nach unten durchbrochen, dann mutiert sie zum Widerstand nach oben und umgekehrt. Widerstand und Unterstützung lassen sich auch als "Kursziel" beschreiben.
Technische Analysten wollen immer wissen, wann ein Trend zu Ende geht. Dazu suchen sie nach Mustern in der Grafik. Solche Umkehrformationen sind Dreiecke mit spitzen Winkeln nach unten oder oben.
Die V-Formation
Allerdings gibt es für einen Trendwechsel etwa bei einer V-Formation (steil runter und gleich wieder steil rauf) im Vorfeld keine verlässlichen Indikationen. Die Umkehr vollzieht sich auch sehr schnell, und wenn man den spitzen Winkel mit der Umkehr erkannt hat, ist es schon zu spät zu handeln.