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EstlandAuf einen Blick


Die Europäische Zentralbank (EZB) ändert ihre Leitzinsen dieses Jahr nicht mehr. Das hat sie auf ihrer heutigen Sitzung beschlossen. Warum die Zinsen nächstes Jahr schon wieder steigen könnten und was das für Sparer bedeutet, lesen Sie in diesem Beitrag.
Die EZB lässt ihre Zinsen auch nach dem Zinsentscheid am 18. Dezember 2025 unverändert. Der für Sparer wichtige Einlagenzins liegt bereits seit Juni bei 2,00 Prozent. Der eigentliche Leitzins (Hauptrefinanzierungssatz) bleibt bei 2,15 Prozent. Begründet wurde die Entscheidung mit robusten Wirtschafts- und Arbeitsmarktdaten sowie einer Inflation, die nahe am Zwei-Prozent-Ziel liegt.
Die Prognosen für Inflation und Wirtschaftswachstum wurden allerdings gegenüber September leicht angehoben. Fachleute rechneten demnach mit einem "langsameren Rückgang der Teuerung bei Dienstleistungen." Das Wirtschaftswachstum werde vor allem vom heimischen Konsum angetrieben.
Zuletzt mehrten sich unter Fachleuten sogar die Stimmen, die für die nahe Zukunft wieder mit steigenden Zinsen rechnen. So meinte etwa Edgar Walk, Chefökonom vom Bankkaus Metzler bereits im September, dass eine Zinserhöhung im "zweiten Halbjahr 2026 angebracht" sein könnte. Als Grund nannte er ein höheres nominales Wirtschaftswachstum in diesem Zeitraum.
Auch liegt die Teuerung im Euroraum, die die EZB auf 2,0 Prozent begrenzen soll, schon seit September kontinuierlich leicht über der Zielmarke. Um einer steigenden Inflation entgegenzuwirken, müsste die EZB ihre Zinsen anheben.
„Umso spannender dürfte die anschließende Pressekonferenz am Donnerstag werden“, sagte Konrad Kleinfeld vom Vermögensverwalter State Street im Vorfeld der jüngsten EZB-Sitzung der Berliner Morgenpost. Entscheidend sei hier, ob Christine Lagarde diese Debatte aufgreife.
Das tat sie nur indirekt. Die Zentralbank sei sich einig, dass alle Optionen auf dem Tisch liegen. Die Notenbank werde sich nicht auf eine bestimmte Richtung festlegen. Lagarde betonte dabei, dass die Inflationsvorhersagen angesichts der geopolitischen Lage und weiterer Unwägbarkeiten besonders unsicher sein. Die Teuerung könne daher sowohl über als auch unter den den Prognosen liegen. Dabei gab sie zu, dass die EZB von der starken Lohnentwicklung überrascht gewesen sei.
Der EZB-Zins ist vor allem für die kurzfristigen Sparzinsen wichtig, also etwa für Tagesgeld und kurzlaufendes Festgeld. Die Zinssätze haben hier nach den Biallo-Daten auch bereits auf die sich ändernden Zinserwartungen reagiert. So sinken die Tagesgeldzinsen etwa seit September nicht mehr:
Aktuell heben immer mehr Banken ihre kurzfristigen Sparzinsen sogar wieder an. So zahlen zum Beispiel seit dieser Woche J&T Direktbank, Bank of Scotland, 1822direkt und Suresse Direkt Bank jeweils etwas mehr für ihre kurzen Festgeldlaufzeiten. Beim Tagesgeld gibt es immer mehr Angebote mit drei Prozent und mehr Zinsen für Neukunden.

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EstlandGenerell besteht bei Sparkonten gerade kein Zeitdruck, sich die besten Angebote zu sichern. Schließlich sind sowohl Tagesgeld- als auch Festgeldzinsen derzeit stabil oder sogar leicht steigend. Auch am langen Ende, also zum Beispiel bei zehnjährigem Festgeld, werden die Angebote besser. So zahlte etwa der liechtensteinische Vermögensverwalter wiLLBe zuletzt 3,22 Prozent jährlich für die zehnjährige Laufzeit. Auch Wüstenrot und PSD Bank Hessen Thüringen haben zuletzt auf über drei Prozent erhöht.
Solange es mit den Zinsen weiter aufwärts geht, sollten Sie sich aber allenfalls mit einem Teil ihres Ersparten derart lange binden – um nicht noch höhere Zinsen zu verpassen. Beim Tagesgeld spricht dagegen nichts gegen eine schnelle Kontoeröffnung, um sich die besten Neukundenzinsen für ein paar Monate zu sichern. Allerdings gilt es dann, rechtzeitig wieder zu wechseln, wenn die Zinsgarantie abläuft – oder schon von Beginn an auf den im Anschluss geltenden Zins zu achten.

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