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Kryptowährungen

Was ist ein Stablecoin und welche gibt es?

Timo Kohlhaase
Autor
Aktualisiert am: 25.06.2022

Auf einen Blick

  • Die unterschiedlichen Kryptowährungen weisen jeweils verschiedene Eigenschaften auf.
  • Das Ziel von sogenannten Stablecoins ist es, Sicherheit im volatilen Kryptomarkt zu bieten.
  • Wir stellen Ihnen vor, was Stablecoins sind, in welcher Form diese auftreten können und welchen Nutzen diese haben.
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Was ist ein Stablecoin oder Stable Coin (Definition)
  2. Was machen Stablecoins?
  3. Wofür benötigt man einen Stablecoin?
  4. Welche Arten von Stablecoins gibt es?
  5. Welche Stablecoins gibt es?
  6. Warum scheiterte der algorithmische Stablecoin der Luna Foundation?
  7. Wo kann man Stable Coins kaufen?

Da nicht jede Kryptowährung die gleichen Anwendungsfelder bedient, weisen die einzelnen blockchainbasierten Währungen unterschiedliche Eigenschaften auf. Während sich der Bitcoin als Zahlungsmittel und digitaler Wertspeicher etablieren will, setzt Ethereum auf die Abwicklung von intelligenten Verträgen. Und dann gibt es noch sogenannte Stablecoins, die sich auch unter den größten Kryptowährungen befinden. In diesem Artikel erfahren Sie, was ein Stablecoin ist und welche wesentlichen Merkmale diese Gattung der Kryptowährungen auszeichnet.

 

Was ist ein Stablecoin oder Stable Coin (Definition)

Beim Stablecoin ist der Name Programm. Das Ziel besteht in einem stabilen Wechselkurs gegenüber einer traditionellen Währung; beispielsweise soll der Wert eines US-Dollar-Stablecoins immer genau ein US-Dollar betragen. Folglich soll der Stablecoin in der volatilen Kryptowelt ein sicherer Hafen sein, um das Vermögen zu parken, ohne wieder in das traditionelle Finanzsystem zurückkehren zu müssen.

 

Was machen Stablecoins?

Stablecoins sind mithilfe der Blockchain abgebildete Vermögenswerte, die an eine traditionelle Währung gekoppelt sind. Somit besitzen sie lediglich die Funktion, in ihrem Wert der gekoppelten Währung zu gleichen und nahezu schwankungsfrei zu existieren.

Die Vergangenheit hat aber gezeigt, dass nicht jeder Stablecoin dieser Funktion ordnungsgemäß nachkommen konnte. Besonders den Stablecoins, die durch klassische Assets gedeckt sein sollten, wurde oftmals das Gegenteil oder eine nicht ausreichende Deckung vorgeworfen. Zusätzlich ist die gesamte Technologie noch als relativ jung anzusehen und daher sind einige Konzepte besonders in Bezug auf algorithmische Stablecoins noch nicht vollumfänglich erprobt.

Daher gilt auch bei Stablecoins die gleiche Vorsicht wie am gesamten Kryptomarkt. Achten Sie unbedingt darauf, welches Unternehmen hinter dem Stablecoin steht, wie die Preisstabilität erzeugt werden soll und ob der Kurs des Stablecoins in den vergangenen Perioden nahezu stabil war.

Unser Tipp: Nutzen Sie den Stablecoin nur, um Ihr Vermögen kurzzeitig nach oder vor einem Kryptokauf zu parken oder um etwas Kapital für ein schnelles Kryptoinvestment verfügbar zu haben. Da jedes Stablecoin-Konzept von Natur aus keine Wertsteigerungsabsicht besitzt, bietet sich ein Stablecoin genauso wenig zur Geldanlage an wie ein klassisches Girokonto.

 

Wofür benötigt man einen Stablecoin?

Für Stablecoins gibt es verschiedene Anwendungsfelder. Besonders im volatilen Kryptomarkt haben Anlegerinnen und Anleger durch die Stablecoins eine theoretisch sichere Möglichkeit, ihre Vermögenswerte zu parken. Gerade die Kryptoenthusiasten spricht dieser Mehrwert besonders an, da diese nicht wieder in das traditionelle Finanzsystem zurückkehren müssen. Diesen Vorteil haben ebenfalls die Kryptobörsen erkannt, die teilweise auf Stablecoins zurückgreifen, um eine Alternative zum verknüpften Euro- oder Dollarkonto zu bieten, um somit teilweise weniger Regulatorik zu unterliegen.

Zusätzlich sind Stablecoins in Regionen mit keinem ausgeprägten Finanzsystem dafür geeignet, Transaktionen bequem ohne Banken abzuwickeln. Hier können Stablecoins praktisch das uns bekannte Giralgeld substituieren. Hinzu kommt, dass die Kosten für Auslandsüberweisungen im traditionellen Finanzsystem teuer sind und keine gesetzliche Ausführungsfrist besteht. Auch in diesem Fall schaffen Stablecoins Abhilfe und ermöglichen den kostengünstigen und schnellen Transfer über Ländergrenzen hinweg. Daraus resultiert, dass sich besonders Stablecoins als digitale Währung eignen können.

Natürlich ist diese Vorstellung etwas utopisch und daher wird dieser Anwendungsbereich derzeit noch in keinem großen Umfang oder durch nennenswerte Akteure der Finanzwirtschaft stark genutzt. Hinzu kommt, dass digitales Zentralbankgeld (Central Bank Digital Currency – CBDC) ebenfalls an diese Problemfelder anknüpft und Abhilfe schafft. Eher Privatpersonen, die sich mit Kryptowährungen auskennen, bedienen sich der Stablecoins, um schnell und günstig Vermögenswerte über Grenzen hinweg zu transferieren.

 

Welche Arten von Stablecoins gibt es?

Stablecoins treten in unterschiedlichen Ausprägungsformen auf und daher existieren verschiedene Mechanismen, um die Preisstabilität zu gewährleisten. Daraus resultiert, dass einige Stablecoins, trotz der dezentralen Blockchain, etwas zentraler organisiert sind und sich den Mitteln der traditionellen Finanzwirtschaft bedienen.

Absicherung durch klassische Assets

Diese Form der Stablecoins erinnert stark an den damals geltenden Goldstandard, bei dem jede goldgedeckte Währung physisch mit Gold hinterlegt wurde. Bei klassisch besicherten Stablecoins ist analog zum Goldstandard jeder ausgegebene Stablecoin mit dem Gegenwert der verknüpften traditionellen Währung oder anderen klassischen Assets wie Edelmetallen hinterlegt.

Beispielsweise würden bei dieser Stablecoin-Art nur so viele Euro-Stablecoins existieren, wie auch traditionelle Euro hinterlegt sind. Dieser Sachverhalt sorgt aber dafür, dass durch die Hinterlegung mit klassischen Vermögenswerten eine Abhängigkeit vom traditionellen Finanzsystem hergestellt wird, die die Dezentralität des Systems beeinflusst.

Vorteile

  • Absicherung mit traditionellen Vermögenswerten

Nachteile

  • keine vollständige Dezentralität
  • benötigte Vertrauensinstanz, die die klassischen Werte verwaltet

Absicherung durch Kryptowährungen

Im Gegensatz du den klassisch abgesicherten Stablecoins, sind kryptobesicherte Stablecoins dezentraler organisiert. Hier werden keine traditionellen Vermögenswerte, sondern andere Kryptowährungen, als Sicherheit hinterlegt. Technisch wird dieser Mechanismus mit intelligenten Verträgen (Smart Contracts) umgesetzt. Da der gesamte Kryptomarkt jedoch sehr volatil ist, findet in der Regel eine Überbesicherung statt.

Vorteile

  • dezentrale Organisation
  • keine Vetrauensinstanz durch die intelligenten Verträge notwendig

Nachteile

  • Absicherung mit volatilen Kryptowerten und somit keine Risikodiversifikation mit anderen Assetklassen
  • notwendige Überbesicherung
  • Fehler in den intelligenten Verträgen sind nicht auszuschließen

Absicherung durch Algorithmus

Diese Art von Stablecoins ist nicht durch andere Vermögenswerte abgesichert und basiert auf einem Algorithmus. Dabei regelt der Algorithmus das Verhältnis von Angebot und Nachfrage so, dass immer ein stabiler Preis entsteht. Daher werden bei einer erhöhten Nachfrage auch automatisch neue Stablecoins geschaffen, damit keine Angebotsverknappung und somit kein zu hoher Preis entsteht.

Vorteile

  • sehr dezentral
  • unabhängig von anderen Werten und Instanzen

Nachteile

  • keine Absicherung
  • Fehler im Algorithmus sind nicht auszuschließen

 

Welche Stablecoins gibt es?

Es existieren über 100 verschiedene Stablecoins. Wir stellen Ihnen die fünf größten Stablecoins, nach Marktkapitalisierung gelistet, kurz vor.

Name Absicherung Besonderheit Marktkapitalisierung
Tether (USDT) klassische Assets drittgrößte Kryptowährung 67.886.662.040 €
USD Coin (USDC) klassische Assets viertgrößte Kryptowährung 52.049.579.116 €
Binance USD (BUSD) klassische Assets sechstgrößte Kryptowährung 16.676.303.522 €
Dai (DAI) Kryptowährungen erster dezentraler Stablecoin 6.176.739.624 €
Frax (FRAX) klassische Assets und Algorithmus erster Stablecoin mit beiden Sicherungsansätzen 1.455.604.614 €

Quelle: https://www.coingecko.com/de/categories/stablecoins (stand 15.06.2022)

Auffällig ist, dass sich kein reiner algorithmisch gesicherter Stablecoin mehr unter den Top Fünf der Stablecoins befindet. In den vergangenen Monaten hat besonders das Versagen des algorythmischen Stablecoins von Terra für Aufsehen und einen Kursrückgang am gesamten Kryptomarkt gesorgt. Das Unternehmen Terra hatte sich zum Ziel gesetzt, den größten Stablecoin auf Algorythmus-Basis zu entwickeln, das Vorhaben scheiterte jedoch. Seit dem 9. Mai 2022 ist der TerraClassicUSD (USTC) der Luna Foundation nicht mehr an den US-Dollar gekoppelt und derzeit hat er einen Kurs von 0,0074 Euro (21.06.2022).

 

Warum scheiterte der algorithmische Stablecoin der Luna Foundation?

Die Stabilität des USTC der Luna Foundation wurde mithilfe der eigenen Kryptowährung LUNA, die auf der Terra Blockchain lief, erreicht. Sofern etwa der Kurs des USTC auf über einen Dollar stieg, wurden Anreize geliefert, LUNA-Token zu zerstören und im gleichen Zuge neue USTC zu erschaffen. Die erhöhte Menge an USTC sorgte dann wieder für ein erhöhtes Angebot und drückte den Preis in Richtung der Ein-Dollar-Marke.

Als jedoch eine zu große Anzahl an USTC auf dem freien Markt verkauft wurde, war das Angebot an USTC so stark gestiegen, dass der Preis sank. Aus Angst machte sich bei den Anlegerinnen und Anleger des USTC – ähnlich wie bei einem Banken-Run – Panik breit, die zu weiteren Abverkäufen führte.

 

Wo kann man Stable Coins kaufen?

Wie in der Kryptowelt üblich, ist nicht jeder Vermögenswert und somit nicht jeder Stablecoin auch an jeder Kryptobörse und auf jedem Krypto-Handelsplatz verfügbar. Daher ist es hilfreich, wenn Sie den für Sie interessanten Stablecoin bei www.coinmarketcap.com/de suchen. Geben Sie dazu einfach den Namen des gewünschten Stable Coins in das Suchfeld ein.

Anleitung: Hier können Sie Stablecoins kaufen

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Sobald Sie den gewünschten Stablecoin anklicken, gelangen Sie mit einem weiteren Klick auf “Markt” zu einer Übersicht der vorhandenen Handelsplätze.

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Unter dem Punkt “Quelle” sehen Sie alle verfügbaren Handelsplätze, wie zum Beispiel Binance.

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seine Ausbildung zum Bankkaufmann absolvierte Timo Kohlhaase bei der Kasseler Sparkasse. Nach mehreren Jahren im Vertrieb ist er dort nun in der internen Unternehmensberatung tätig. Nebenberuflich hat er sich stets weitergebildet und daher folgte der Abschluss zum Bankfachwirt an der Frankfurt School of Finance and Management und danach der Bachelor in Betriebswirtschaftslehre an der PFH Göttingen. Durch sein Interesse an dem Wandel der Finanzwirtschaft und den Auswirkungen der Blockchain-Technologie eignete sich Timo Kohlhaase unter anderem mittels der Blockchain Masterclass des Frankfurt School Blockchain Centers umfassende Kenntnisse in diesem Bereich an. Zudem behandelte er die Thematik in seiner Bachelor-Thesis und engagiert sich ehrenamtlich bei der Digital Euro Association. Als Experte unterstützt Timo Kohlhaase seit März 2022 Biallo für die genannten Themenkomplexe.

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