

- Basiszins: 2,30%


- Basiszins: 2,30%


- Basiszins: 2,10%
- Aktionszins: 2,70% - gültig bis 29.07.2025
Auf einen Blick
Wer neben Tagesgeld, Festgeld und Anleihen von Emittenten mit sehr hoher Bonität eine weitere konservative Form der Geldanlage sucht, für den könnten Genossenschaftsanteile interessant sein. Vor allem die der Volks- und Raiffeisenbanken genießen einen guten Ruf und lassen sich recht einfach erwerben. Was Sie vor dem Kauf und Verkauf beachten sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.
Bei Genossenschaftsanteilen handelt es sich um eine Kapitalbeteiligung. Mit dem Kauf eines oder mehrerer Anteile werden Sie zum Mitglied bei der Genossenschaft oder Bank. Als Inhaberin oder Inhaber eines solchen Anteils genießen Sie bestimmte Rechte. Dazu gehört das Stimmrecht bei der Generalversammlung und die Teilnahme am wirtschaftlichen Erfolg der Genossenschaft oder Bank in Form von Dividendenzahlungen.
Volks- und Raiffeisenbanken sind Genossenschaften mit dem Ziel, ihre Mitglieder zu fördern. Im Gegensatz zu herkömmlichen Banken, die Aktionären gehören, gehören Genossenschaftsbanken ihren Mitgliedern.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Genossenschaftsmitglieder verfügen über ein Mitbestimmungsrecht. Jede Stimme zählt gleich – unabhängig von der Höhe der Beteiligung.
Genossenschaftsbanken zahlen regelmäßig Dividenden an ihre Mitglieder aus. Die Höhe der Dividende variiert je nach Geschäftsergebnis der Bank. Ohne Jahresüberschuss keine Dividende!
Durch die Abschaffung der Nachschusspflicht im Jahr 2022 aus den meisten Satzungen besteht für die Mitglieder in der Regel kein finanzielles Risiko, mehr zu verlieren als ihre investierten Anteile. Früher musste ein Mitglied im Falle der Insolvenz der Bank theoretisch noch einmal Geld "nachschießen".
Genossenschaftsbanken legen großen Wert auf nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Wirtschaften. Ihre Gewinne werden reinvestiert oder kommen den Mitgliedern oder der Region zugute, was einen Beitrag zur regionalen Wirtschaftsförderung leistet. |
Sie können als Mitglied einer Genossenschaftsbank nicht unendlich viele Anteile kaufen. Oft gibt es Obergrenzen. Bei der Volksbank Odenwald beispielsweise dürfen Sie maximal 40 Anteile zu je 50 Euro – insgesamt also 2.000 Euro – zeichnen.
Genossenschaftsanteile sind nicht frei an der Börse handelbar. Sie können diese nur über die Bank selbst kaufen und mit einer Kündigungsfrist wieder verkaufen. Dadurch wird die Liquidität eingeschränkt.
Obwohl Dividenden eine attraktive Rendite bieten können, ist diese nicht vergleichbar mit ähnlich riskanten oder noch spekulativeren Investments wie zum Beispiel Aktien, Zertifikate oder Kryptowährungen. Die Dividenden können in Niedrigzinsphasen außerdem weniger hoch ausfallen als beispielsweise bei manchen Anleihen.
Wenn Sie Ihre Genossenschaftsanteile wieder veräußern möchte, müssen Sie bestimmte Fristen einhalten. Die Kündigungsfrist beträgt in der Regel sechs Monate zum Jahresende. Manche Genossenschaften lassen Ihre ehemaligen Mitglieder aber auch fünf Jahre warten, bis sie die Anteile auszahlen. Wer also eine liquide Form der Geldanlage sucht, ist bei Genossenschaften nicht gut aufgehoben.
Die gesetzliche Einlagensicherung, die für Sparguthaben bis zu einer Höhe von 100.000 Euro pro Person und Bank gilt, greift hier nicht.
Sollte die Bank Ihrer Wahl Konkurs anmelden, verlieren Ihre gezeichneten Genossenschaftsanteile an Wert. Die Auszahlung von Genossenschaftsanteilen erfolgt in der Regel nur, wenn nach Abwicklung aller Verbindlichkeiten noch Vermögen übrig bleibt. Im Falle einer Insolvenz werden außerdem keine Dividenden mehr ausgeschüttet.
In der Praxis ist dieser Fall aber unwahrscheinlich: Vor dem Ruin stehende Genossenschaftsbanken profitieren von der Institutssicherung, die dafür sorgt, dass andere Volksbanken und Raiffeisenbanken in Deutschland für den Schaden der betroffenen Bank aufkämen. Gerät also eine Genossenschaftsbank finanziell in eine Schieflage, bekommt sie Unterstützung vom Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR). Auch besteht die Möglichkeit, dass eine solche Bank anschließend mit einem stabileren Nachbarinstitut zusammengelegt wird. |
Unseren ausführlichen Ratgeber "Genossenschaftsbanken - Dividenden sind kräftig angestiegen*" stellen wir Ihnen als kostenlosen, hochwertig aufbereiten Download zur Verfügung.
Ob Mitgliedsanteile für Sie geeignet sind, hängt von dem Ziel ab, das Sie mit der Geldanlage verfolgen. Auch über Ihre Risikobereitschaft sollten Sie sich im Klaren sein, bevor Sie Ihr Geld anlegen. Wenn Sie Ihr Geld langfristig investieren wollen und bereit sind, ein gewisses Risiko in Kauf zu nehmen, könnte ein Investment in eine Bankmitgliedschaft interessant für Sie sein.
Genossenschaftsbanken sind gut kapitalisiert und unterliegen strengen Regulierungen. Das Risiko eines Verlustes ist daher geringer als bei anderen Anlageformen, denkt man zum Beispiel an Investments in Kryptowährungen oder Derivate. Zudem profitieren Sie als Genossenschaftsmitglied von regelmäßigen Dividenden. Bedenken sollten Sie jedoch, dass die Dividenden nicht garantiert sind und – je nach wirtschaftlicher Lage – in ihrer Höhe schwanken können.
Durch die eingeschränkte Handelbarkeit und langen Kündigungsfristen sind Mitgliedsanteile von Banken nicht für Anlegerinnen und Anleger geeignet, die kurzfristig spekulieren möchten.
Der Tabelle können Sie entnehmen, wie hoch die Dividendenzahlungen bei den Genossenschaftsbanken in den vergangenen beiden Geschäftsjahren gewesen sind.
Institut | Kosten pro Anteil in Euro | Maximalbetrag pro Person in Euro | Dividende 2023 in Prozent | Dividende 2022 in Prozent | Maximale Ausschüttung 2024 in Euro |
Volksbank Emmerich-Rees | 100 | 100 | 14 | 11 | 14 |
Volksbank Brawo | 100 | 1.500 | 10 | 10 | 150 |
Raiffeisenbank Elbmarsch | 100 | 100 | 10 | 10 | 10 |
Volksbank Kierspe | 160 | 800 | 6,5 | 6,5 | 52 |
Volksbank Hamm/Sieg | 100 | 500 | 6,25 | 6,25 | 31,25 |
Frankfurter Volksbank | 50 | 10.000 | 6 | 6 | 600 |
Volksbank Stendal | 50 | 1.000 | 6 | 6 | 60 |
Volksbank Vechta | 50 | 1.000 | 6 | 6 | 60 |
Volksbank Hildesheim-Lehrte-Pattensen | 50 | 50 | 6 | 6 | 3 |
Volksbank Mittelhessen | 25 | 2.500 | 5,5 | 5,5 | 137,50 |
Hannoversche Volksbank | 50 | 1.000 | 5,5 | 5,5 | 55 |
Volksbank Feldatal | 60 | 30.000 | * | 5 | * |
Volksbank Wittenberg | 50 | 5.000 | 5 | 5 | 250 |
Volksbank Hohenlohe | 300 | 3.000 | 5 | 5 | 150 |
Volksbank Ober-Mörlen | 100 | 500 | 5 | 5 | 25 |
Mendener Bank | 100 | 300 | 5 | 5 | 15 |
Raiffeisenbank Taufkirchen-Oberneukirchen | 500 | 1.500 | 6 | 5 | 90 |
Volksbank Grebenhain | 100 | 1.000 | 5 | 5 | 50 |
Raiffeisenbank Südstormarn Mölln | 80 | 400 | 5 | 5 | 200 |
VR Bank Lahn-Dill | 100 | 200 | 5 | 5 | 10 |
Quelle: Biallo.de, nach eigener Recherche, Stand: September 2024
Die große Mehrheit der Genossenschaftsbanken stellt an ihre Mitglieder zwei Bedingungen: Sie müssen in Ihrer Region beheimatet und Kunde sein, also zumindest ein Girokonto bei ihr haben. Hier eine Übersicht von Banken, auf die das zutrifft, die eine anständige Dividende zahlen und einen höheren Investitionsbetrag zulassen:
Institut | Kosten pro Anteil in Euro | Maximalbetrag pro Person in Euro | Dividende 2023 in Prozent | Dividende 2022 in Prozent | Maximale Ausschüttung 2024 in Euro |
Berliner Volksbank | 52 | 52.000 | 4 | 3 | 1.560 |
Bremische Volksbank | 100 | 50.000 | 2 | 2 | 1.000 |
Frankfurter Volksbank | 50 | 10.000 | 6 | 6 | 600 |
Volksbank Bad Laer-Borgloh-Hilter-Melle | 50 | 5.000 | 4,5 | 4 | 225 |
Volksbank Odenwald | 50 | 2.000 | 4 | 3 | 80 |
VR Bank Niederbayern-Oberpfalz | 100 | 50.000 | 4 | 2,5 | 2.000 |
Volksbank Riesa | 60 | 12.000 | 3 | 2 | 360 |
Rheingauer Volksbank | 150 | 52.500 | 4,5 | 4 | 2.362,50 |
Volksbank Eisenberg | 100 | 20.000 | 2 | 1 | 400 |
Volksbank Thüringen Mitte eG | 25 | 10.000 | 3 | 2 | 300 |
Sparda-Bank Berlin | 52 | 7.800 | 1,5 | 0,75 | 117 |
Volksbank Mittweida | 25 | 15.000 | 4 | 2,5 | 600 |
Sparda-Bank West | 52 | 10.400 | 6 | 1,75 | 624 |
Volksbank Trier | 250 | 10.000 | 5,1 | 3,6 | 510 |
Alxing-Brucker Genossenschaftsbank eG | 50 | 10.000 | 3 | 3 | 300 |
Volksbank Löbau-Zittau | 50 | 2.000 | 3 | 3 | 60 |
Volksbank Zwickau | 25 | 5.000 | 3 | 3 | 1.500 |
Quelle: Biallo.de, nach eigener Recherche, Stand: Oktober 2024
Genossenschaftsanteile lassen sich unkompliziert erwerben. Suchen Sie einfach die Filiale oder Webseite der gewünschten Genossenschaftsbank auf und beantragen Sie die Mitgliedschaft. Nach deren Genehmigung können Sie Genossenschaftsanteile zeichnen. Dafür überweisen Sie einfach den Betrag für die gewünschte Anzahl an Anteilen auf das Konto der Bank.
Oft sind Mitgliedschaften erschwinglich. Bei der Volksbank in Mittelhessen zum Beispiel gibt es Anteile ab 25 Euro, bei der Raiffeisen-Volksbank Miltenberg ab 50 Euro. Bei der letztgenannten liegt die maximale Anzahl an Anteilen jedoch bei 40. Anders bei der Volksbank Eisenberg: Dort kostet ein Anteil 100 Euro, wovon Mitglieder bis zu 200 Stück kaufen können.
Bankmitgliedschaften und die dazugehörigen Anteile sind in der Regel nicht übertragbar. In Ausnahmefällen, wie dem Tod des Mitglieds, können die Anteile auf Erben übertragen werden. Die speziellen Regelungen solcher Ausnahmefälle finden Sie in den Satzungen der jeweiligen Genossenschaftsbank.
In der Satzung der Volksbank Ober-Mörlen ist zum Beispiel vermerkt, dass die Mitgliedschaft eines Verstorbenen auf dessen Erben übergeht und mit dem Ende des Geschäftsjahres endet, in dem der Erbfall eingetreten ist.
Genossenschaftsanteile können Sie jederzeit schriftlich kündigen, jedoch immer unter der Einhaltung der Kündigungsfrist des Bankhauses, welche der jeweiligen Satzung zu entnehmen ist. Normalerweise beträgt die Kündigungsfrist drei bis sechs Monate zum Jahresende, wenn Sie Ihre Anteile bis zum 30. Juni eines Jahres kündigen. Versäumen Sie diesen Termin, wird Ihre Kündigung in der Regel zum Ende des darauffolgenden Geschäftsjahres wirksam. Ausgezahlt wird der Anteil nach der Generalversammlung für das Geschäftsjahr, in dem die Mitgliedschaft endet.
Achtung! In seltenen Fällen ist es der Genossenschaftsbank erlaubt, die Auszahlung Ihrer Anteile erst fünf Jahre nach Ihrer Kündigung zu leisten. Lesen Sie also unbedingt die Satzung, bevor Sie investieren.
Genossenschaftsanteile werden häufig zur Gattung der sicheren Anlageinstrumente gezählt, doch das sind sie nicht. Einen kleinen Teil Ihres freien Vermögens könnten Sie dennoch in Bankmitgliedschaften investieren.
Um jederzeit liquide zu bleiben, empfehlen wir Ihnen, stets drei bis zwölf Monatsgehälter – je nach persönlichen und beruflichen Umständen – auf einem Tagesgeldkonto zu halten. Den besten Tagesgeld-Zins finden Sie in unserem stets aktuellen und kostenlosen Tagesgeldvergleich.
Die Mitgliedschaft an sich ist kostenlos. Nur die Genossenschafts- beziehungsweise Geschäftsanteile der Bank müssen bezahlt werden.
Genossenschaftsanteile selbst werden nicht verzinst. Stattdessen erhalten Sie als Mitglied einer Genossenschaftsbank Dividenden, die aus dem Jahresüberschuss der Bank ausgeschüttet werden. Bei der Volksbank Mittelhessen zum Beispiel waren es in den vergangenen zehn Jahren durchgängig 5,5 Prozent.
In der Regel wird die Verwendung des Jahresüberschusses sowie die Höhe der Dividende bei der jährlichen Vertreter- beziehungsweise Generalversammlung beschlossen.
Die Dividende wird oftmals einmal jährlich am Ende des jeweiligen Geschäftsjahres ausgezahlt – meist kurz nach der Generalversammlung.
Als Genossenschaftsmitglied wird Ihnen die Dividende in der Regel auf Ihr Konto überwiesen.