Grundgebühr: unterschiedlich je nach Kunde
Alle Konten sind unter bestimmten Bedingungen kostenfrei. Bei der BBBank gilt dies für junge Leute, bei der Commerzbank für Kunden, die mindestens 50.000 Euro in Form von Geld oder Wertpapieren bei der Bank deponiert haben. Für die meisten Kunden dürfte der monatliche Geldeingang von 900 Euro bei der Postbank am einfachsten zu erreichen sein. Bei BBBank ist das Konto hingegen am günstigsten, wenn die Bedingungen nicht erfüllt werden.
Gegenüber anderen Filialbanken ist aber keines der drei Girokonten wirklich teurer, was etwa der Vergleich mit der größten deutschen Sparkasse, der Haspa (Hamburger Sparkasse), zeigt. Dort kostet das Standard-Girokonto mittlerweile 9,95 Euro im Monat.
Bargeld: Vorteil Commerzbank und Postbank
Alle drei Banken sind an ein eher kleines Automatennetz angeschlossen. Bei den Kunden sollte das Bargeld trotzdem nicht knapp werden, da sie in zahlreichen Geschäften an der Kasse gebührenfrei abheben können.
So gehört die BBBank zu Cashpool, einem Verbund mit landesweit rund 2.800 Automaten, zu dem viele zahlreiche kleinere und regionale Banken gehören. Zu den bekannteren Adressen zählen neben den Spardabanken, etwa Targobank, Santander, Degussa, OLB oder auch die Merkur Privatbank. Daneben sind zahlreiche Supermärkte, Drogerien und weitere Geschäfte an den Verbund angeschlossen. Wer sich einen Überblick über die Standorte von Automaten und teilnehmenden Einzelhändlern vor Ort verschaffen möchte, kann die Suchfunktion auf cashpool.de nutzen.
Postbank und Commerzbank sind Teil der Cash Group, zu der auch die Deutsche Bank und die Hypovereinsbank gehören. Der Verbund ist mit rund 6.000 Automaten etwas größer, kann aber ebenfalls nicht mit dem Netz der Sparkassen oder der VR-Banken mithalten. Immerhin ergänzen etwa 1.300 Shell-Tankstellen das Netz. Die Standorte der Automaten finden sich auf cashgroup.de. Commerzbank- und Postbank-Kunden können zusätzlich bei zahlreichen Drogerien und Supermärkten bis zu 200 Euro kostenfrei abheben – jeweils in Verbindung mit einem Mindest-Einkaufswert.
Die Bargeldversorgung sollte also bei keiner der drei Banken zum Problem werden. Wegen des größeren Automaten-Netzes geht der Punktsieg in diesem Bereich aber an Postbank und Commerzbank.
Auslandseinsatz: Vorteil BBBank
Wer schon mal mit der eigenen Kontokarte außerhalb der Eurozone gezahlt oder abgehoben hat, wird es wissen: Es können recht hohe Gebühren anfallen, die auf Anhieb oft auch schwer nachzuvollziehen sind. Beim Vergleich der BBBank-Girocard mit den Karten der Konkurrenz fällt auf, dass sie sowohl beim Abheben als auch beim Bezahlen günstiger ist. So ist etwa die Gebühr für die Kartenzahlung in Fremdwährung – anders als bei der Konkurrenz – nach oben gedeckelt.
Auch die Mindest-Gebühr für das Abheben in Fremdwährung liegt mit 3,50 Euro merklich unter den 5,89 Euro der Commerzbank und den 5,99 Euro der Postbank. Das Postbank-Konto ist mit der prozentualen Gebühr von jeweils zwei Prozent plus Fremdwährungsaufschlag generell auffällig teuer in dieser Hinsicht.
Wechselprämie: Vorteil BBBank
Der Wechsel des Girokontos ist – trotz digitaler Wechselhilfen – immer mit etwas Aufwand verbunden. Um diese Mühen zu belohnen, bieten die Banken neuen Kunden häufig eine kleine Prämie an. So zahlt etwa die Commerzbank 50 Euro an neue Kunden für die Kontoeröffnung. Voraussetzung ist dort eine aktive Nutzung in den ersten drei Monaten und eine Werbeeinwilligung.
Bei der BBBank gibt es sogar 150 Euro für Neukunden. Davon sind 100 Euro an die Nutzung des digitalen Wechselservices geknüpft. Wenigstens drei Zahlungspartner gilt es, innerhalb der ersten drei Monate über den Dienst bezüglich der neuen Kontoverbindung zu informieren.
Ergebnis: Die BBBank kann eine gute Alternative sein
Bei der BBBank ist der Automatenverbund ist etwas kleiner als bei Postbank und Commerzbank. Dafür ist die Girocard beim Einsatz in Fremdwährung günstiger, der Dispozins niedriger und für Neukunden gibt es mit Abstand die höchste Geldprämie.
Ein Euro mehr Kontoführungsgebühr oder 50 Euro Prämie sollten aber nicht den Ausschlag bei der Wahl der Bank geben. Stattdessen sollte das Konto zu den eigenen Bedürfnissen und in den Alltag des Kunden passen. Wichtig dürfte daher vor allem sein, dass die BBBank in keinem Bereich deutlich schlechter abschneidet als die Großbanken.
Einen grundlegenden Unterschied gibt es dennoch: Als Genossenschaftsbank bietet die BBBank Kunden mit Girokonto die Möglichkeit, Genossenschaftsanteile zu erwerben. Kunden werden damit zu Miteigentümern der Bank. Sie können sich also aktiv an der Entwicklung des Geldhauses beteiligen und durften sich zuletzt auch über eine hohe Dividende von 4,00 Prozent auf ihre Anteile freuen.