

- Basiszins: 2,30%


- Basiszins: 2,02%
- Aktionszins: 2,70% - gültig bis 16.08.2025


- Basiszins: 2,15%
In Deutschland ist das Bargeld noch immer die beliebteste Zahlungsmethode in Geschäften, Restaurants und an anderen Verkaufsstellen. Weltweit dagegen zahlen immer mehr Menschen digital statt bar. Unternehmen investieren konstant in neue Zahlungssysteme, während die Regulierung auf europäischer Ebene ebenfalls an Fahrt aufnimmt. Im Zentrum dieser Entwicklung stehen neben Sofortzahlungen auch offene Finanzdatenstrukturen, die unter dem Begriff Open Finance zusammengefasst werden. Gemeint sind damit etwa Daten zu bestehenden Versicherungen, Krediten oder Anlageprodukten, die mit Einverständnis der Kundinnen und Kunden genutzt werden können. Ziel dahinter ist es nicht nur personalisierte Finanzdienstleistungen zu ermöglichen, sondern auch den Wettbewerb zu fördern, da verhindert wird, dass nur die Hausbank allein exklusive Einblicke in die Finanzdaten und somit einen Marktvorteil hat.
Der aktuelle World Payments Report 2025 von Capgemini zeigt, wie schnell sich der Zahlungsverkehr wandelt und warum bei Banken und Unternehmen ein erhöhter Handlungsbedarf besteht.
Digitale Transaktionen erleben weltweit ein beispielloses Wachstum. Innerhalb der nächsten fünf Jahre soll sich daher das Volumen bargeldloser Zahlungen weltweit auf über 2,8 Milliarden Transaktionen verdoppeln, heißt es im Report. Besonders dynamisch entwickeln sich die Märkte in Lateinamerika und Asien. Während Europa in moderatem Tempo wächst, verzeichnen auch Nordamerika und der Nahe Osten stabile Zuwächse.
Schnelligkeit wird dabei immer mehr zum Standard. Sofortzahlungssysteme wie UPI in Indien, PIX in Brasilien sowie FedNow in den USA treiben den globalen Wandel voran. Bereits heute bieten über 80 Länder Echtzeit-Zahlungen an. Dies liegt auch daran, dass ein Drittel der Kundinnen und Kunden beim Online-Einkauf oder im B2B-Bereich eine unmittelbare Transaktionsabwicklung erwartet.
Trotz steigender Nachfrage sind viele Institute noch nicht reif für Echtzeitprozesse. Nur fünf Prozent erfüllen laut des World Payments Reports aktuell die technologischen und organisatorischen Anforderungen für eine skalierbare Sofortzahlungsstrategie. Eine fehlende Echtzeitarchitektur, unzureichende Schnittstellen und mangelnde Betrugserkennung bremsen die Entwicklung derzeit oftmals noch aus.
Mit der Instant Payment Verordnung verpflichtet die EU die Kreditinstitute künftig zur Bereitstellung von Echtzeitüberweisungen. Ziel ist es, die EU-Wirtschaft zu stärken und international wettbewerbsfähiger zu machen. Ab Oktober 2025 sollen daher alle Zahlungsdienstleister im Euroraum in der Lage sein, Echtzeitzahlungen zu senden und zu empfangen. Zudem darf eine Echtzeitüberweisung nicht teurer als eine klassische Überweisung sein. Weitere Informationen haben wir in unserem Ratgeber „Echtzeitüberweisungen: Alles, was Sie über Instant Payment wissen müssen“ zusammengefasst.
Mit Wero startete in Europa eine eigene Initiative, um digitale Zahlungen schneller und benutzerfreundlicher zu gestalten. Hinter dem Projekt steht die European Payments Initiative (EPI), die das Ziel verfolgt, ein gemeinsames System zu etablieren, das Konto-zu-Konto-Zahlungen innerhalb von Sekunden über Ländergrenzen hinweg ermöglicht.
Die App, die bereits in Deutschland, Frankreich und Belgien verfügbar ist, erlaubt es Nutzerinnen und Nutzern, Geld per Handynummer zu senden oder zu empfangen. Dies funktioniert ganz ohne Eingabe der IBAN. Damit bietet Wero eine direkte, mobile Alternative zu klassischen Überweisungen. Erste Banken haben den Dienst bereits in ihre bestehende Onlinebanking-App integriert. Perspektivisch soll Wero aber auch für Zahlungen im stationären Handel sowie im E-Commerce eingesetzt werden können.
Open Finance steht für mehr als nur den Kontenzugriff. Gemeint ist eine umfassende Dateninfrastruktur, die Drittanbietern – mit Zustimmung der Kundinnen und Kunden – den Zugriff auf Finanzinformationen wie Versicherungs- und Investmentdaten erlaubt. Ziel ist ein ganzheitlicher Blick auf die finanzielle Situation, der personalisierte Angebote sowie einen reibungslosen Zahlungsprozess ermöglicht.
In Brasilien zeigt sich bereits, wohin die Reise geht: Über 42 Millionen aktive Nutzereinwilligungen und rund 1,5 Milliarden API-Aufrufe pro Woche – also automatisierte Datenschnittstellen zwischen Banken und Drittanbietern – belegen, wie tief Open Finance dort verankert ist. Grundlage ist ein gesetzlich reguliertes Modell, bei dem Kundinnen und Kunden selbst bestimmen, welche ihrer Finanzdaten sie für neue Dienste freigeben.
Ziel der Initiative ist es, den Wettbewerb zu stärken, Finanzdienstleistungen effizienter zu gestalten und dabei die Sicherheit des Gesamtsystems zu wahren.