Seit wann gibt es Bitcoin?
Bitcoin wurde 2008 von einer Person mit dem Pseudonym Satoshi Nakamoto als Idee veröffentlicht, als diese ein White Paper mit dem Titel "Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System“ an die sogenannte Cryptography Mailing List verschickte. In dieser Mail hieß es sinngemäß: „Ich arbeite an einem neuen elektronischen Zahlungssystem, das vollständig dezentral ganz ohne zentrale Instanz oder vertrauenswürdige Drittpartei funktioniert.“ Nur wenige Monate später, am 3. Januar 2009, wurde schließlich der erste Block der Bitcoin-Blockchain, der sogenannte Genesis Block, erzeugt.
Wie viele Bitcoins gibt es?
Die Anzahl an Bitcoins ist im Bitcoin Protokoll verankert und auf maximal 21 Millionen begrenzt. Ende April 2025 befanden sich bereits rund 19,86 Millionen Bitcoins und somit also über 94 Prozent der maximal verfügbaren Menge im Umlauf. Jeden Tag kommen weitere hinzu, bis der gesamte Vorrat an Bitcoins erschöpft ist. Der Prozess verhält sich analog zu dem Edelmetall Gold, daher wird Bitcoin auch oft das "digitale Gold" genannt. Folglich unterscheidet sich die Kryptowährung fundamental von klassischen Währungen, die durch Zentralbanken unbegrenzt vermehrt werden können.
Um die Geldmenge gezielt zu steuern, wurde im Bitcoin-System ein automatischer Mechanismus namens Halving integriert, bei dem sich die Rate der neuen Bitcoins regelmäßig halbiert.
Was ist das Bitcoin Halving?
Alle 210.000 Blöcke und somit etwa alle vier Jahre, halbiert sich die Belohnung für das sogenannte Mining im Bitcoin-Netzwerk. Hierbei handelt es sich um den Prozess, bei dem Teilnehmende des Netzwerkes neue Transaktionen mittels zu Verfügung gestellter Rechenleistung verifizieren und sie der Blockchain hinzufügen. Derzeit erhalten Miner für das Hinzufügen eines Blocks 3,125 Bitcoins. Nach dem nächsten Halving, das für das Jahr 2028 erwartet wird, sinkt diese Belohnung auf 1,5625 Bitcoins.
Dieser Mechanismus ist im Bitcoin-Protokoll festgelegt und dient dazu, die Geldmenge gezielt zu steuern. Er schützt die Kryptowährung vor Inflation und macht das System langfristig berechenbar.
Weitere Infos finden Sie in unserem Ratgeber: Bitcoin Halving – Was es bedeutet und warum es für Anleger wichtig ist!
Wie viel ist ein Bitcoin wert?
Der Wert eines Bitcoins schwankt auch noch im Jahr 2025 sehr stark. Am 18. Mai 2025 lag der Wert bei rund 105.000 US-Dollar und somit nur knapp unter dem bisherigen Allzeithoch von 108.786 US-Dollar, das am 20. Januar 2025 erreicht wurde. Zwischenzeitlich gab es aber wieder heftige Kursschwankungen, sodass der der Bitcoin im April auf 75.000 US-Dollar fiel.
Solche starken Veränderungen sind jedoch typisch für die Kryptowährung und sollten Anlegerinnen und Anlegern stets bewusst sein. Dies ist dadurch begründet, dass der Bitcoin-Kurs aktuelle Entwicklungen auf politischer, wirtschaftlicher und regulatorischer Ebene widerspiegelt und davon stark beeinfluss wird. Der Markt reagiert im Gegensatz zu anderen Geldanlagen sehr sensibel auf äußere Einflüsse wie Zinspolitik, geopolitische Unsicherheiten oder spekulative Erwartungen.
Warum schwankte der Bitcoin in den letzten Monaten so stark?
Bitcoins gibt es nun seit über einem Jahrzehnt, doch die meiste Zeit davon war die Kryptowährung nicht wirklich einem breiten Publikum bekannt. Das änderte sich jedoch in den letzten Jahren rasant. Immer mehr Menschen wollen diesen Trend scheinbar nicht verpassen und investieren daher in Bitcoin. Auch sprangen immer mehr professionelle und institutionelle Investoren auf den Zug auf.
Der Wahlsieg von Donald Trump Anfang November 2024 gilt als einer der wichtigsten Auslöser der jüngsten Bitcoin-Rally. Seine Ankündigung, die USA zur Krypto-Hauptstadt der Welt machen zu wollen und sogar Reserven in Bitcoin zu bilden, löste Optimismus für ein Investment in die digitale Währung aus. Folglich stieg der Bitcoin-Kurs zeitweise auf 108.786 US-Dollar. Einige Analystinnen und Analysten rechneten sogar mit einem weiteren Anstieg auf 120.000 US-Dollar, der jedoch bislang ausblieb.
Nach der Wahl zeigte sich Trump in Bezug auf konkrete Krypto-Strategien bislang jedoch zurückhaltend. Weder die angekündigte staatliche Bitcoin-Reserve noch andere Maßnahmen wurden bisher auf den Weg gebracht. Für viele Beobachtende war das ein herber Dämpfer. „Kein aktiver Kauf bedeutet, dass digitale Reserve nur ein ausgefallener Name für Bitcoin-Bestände ist, die bereits bei der Regierung existierten“, kommentierte Charles Edwards, Gründer des auf Bitcoin spezialisierten Hedgefonds Capriole Investments, auf der Plattform X.
Diese ausbleibenden Schritte haben für Verunsicherung gesorgt. Zusätzlich belastete die Strafzollpolitik das allgemeine Marktumfeld und setze den Bitcoin-Kurs unter Druck.
Kann man mit Bitcoin bezahlen?
Bitcoin gewinnt weltweit zwar immer mehr an Aufmerksamkeit, doch als alltägliches Zahlungsmittel ist die Kryptowährung bisher nur vereinzelt im Einsatz. Die meisten Geschäfte und Onlineshops akzeptieren derzeit noch keine Zahlungen in Bitcoin.
In Deutschland finden sich jedoch bereits einzelne Cafés und Läden, die Bitcoin als Zahlungsmittel anbieten. Kundinnen und Kunden scannen dabei mit ihrer Wallet-App einen QR-Code, der die Zahlung direkt an das digitale Portemonnaie des Geschäfts sendet. Eine Übersicht über solche Akzeptanzstellen bietet die Internetseite BTC Map.
Besonders stark wird Bitcoin als Zahlungsmittel in Ländern genutzt, in denen herkömmliche Finanztransfers teuer oder schwer zugänglich sind. Laut einer Analyse der Bank for International Settlements (BIS) von Mai 2025 gehören dazu unter anderem die Türkei, Russland, Indien und Indonesien. Dort wird Bitcoin häufig für kleinere, grenzüberschreitende Zahlungen genutzt – vor allem dann, wenn Überweisungen über klassische Banken mit hohen Gebühren verbunden sind.
Bei der Bitpanda Card kann in der App ein bestimmtes Asset, zum Beispiel Bitcoin, als Zahlungsquelle ausgewählt werden. Sobald eine Zahlung ausgelöst wird, erfolgt die Umrechnung des gewählten Assets in Euro in Echtzeit. Der Betrag wird dann direkt von der verknüpften Euro-Wallet abgebucht. Für die Nutzung ist ein Bitpanda-Konto mit ausreichendem Guthaben erforderlich. Zudem sollten Sie anfallende Gebühren, Umrechnungskurse und steuerliche Auswirkungen vorab sorgfältig prüfen.
Trotz wachsender Infrastruktur bleibt Bitcoin im Alltag vorerst eine Ausnahme. In der Praxis wird die Kryptowährung bisher vor allem zur Wertaufbewahrung und als Spekulationsobjekt genutzt.
Was sind die Vorteile und Nachteile von Bitcoin?
Der Bitcoin ist nicht nur für Anlegerinnen und Anleger interessant, sondern auch für Menschen in Ländern mit instabilen Währungen oder einer nicht ausgeprägten Finanzlandschaft. Als dezentrale Währung funktioniert der Bitcoin ohne Mittelsmänner. Wenn Sie mit Bitcoin bezahlen, erfolgt die Transaktion direkt zwischen den Beteiligten. Besonders bei grenzüberschreitenden Zahlungen kann das ein Vorteil sein, weil diese sich extrem schnell und kostengünstig abwickeln lassen. Ein weiterer Vorteil ist, dass alle Bitcoin-Transaktionen über die Blockchain öffentlich nachvollziehbar sind. Gleichzeitig ist der Bitcoin aber auch widerstandsfähig gegenüber Zensur oder staatlichem Zugriff, was ihn besonders in autoritär geführten Staaten attraktiv macht. Durch die feste Obergrenze von 21 Millionen Coins gilt der Bitcoin außerdem für viele Befürworterinnen und Befürworter als digitaler Inflationsschutz.
Trotz dieser Vorteile sollten Sie auch die Risiken beachten. Der Bitcoin-Kurs schwankt stark und durch diese Volatilität ist er im Alltag eher als ein unzuverlässiges Zahlungsmittel zu bewerten. Außerdem ist der Bitcoin bisher nur in wenigen Ländern offiziell als gesetzliches Zahlungsmittel anerkannt. In Deutschland zum Beispiel bleibt die Akzeptanz im Alltag bislang gering. Zudem unterliegt der Bitcoin bislang keiner klassischen Finanzaufsicht. Betrugsfälle, extreme Kursschwankungen oder der Verlust des eigenen Zugangs gehören daher zu den realen Risiken, die Sie nicht vernachlässigen sollten.
In unserem Ratgeber „Bitcoin – Fakten und Mythen“ zeigen wir, dass viele Vorurteile zwar unbegründet sind. Dennoch gilt, dass ein Investment in Bitcoin immer mit Bedacht erfolgen sollte. Investieren Sie daher nur so viel Geld, wie Sie auch bereit wären, zu verlieren.
Wie wird sich der Bitcoin-Kurs 2025 entwickeln?
Kaum ein Thema wird in der Krypto-Community so häufig diskutiert wie die Frage nach der künftigen Kursentwicklung des Bitcoin. Prognosen gibt es am laufenden Band, jedoch besitzt niemand eine Glaskugel und am Ende kommt doch immer alles anders als zuvor angenommen.
In den vergangenen Jahren wurden regelmäßig Kursziele in den Raum gestellt, die sich später als deutlich zu optimistisch erwiesen haben. Aber auch negative Meinungen, die den Bitcoin schon totgesagt haben, konnten sich bisher nicht bewahrheiten.
Dies ist vor allem dadurch begründet, dass der Bitcoin-Kurs auf viele Einflüsse reagiert, die sich nicht kontrollieren oder vorhersagen lassen. Politische Ereignisse, wirtschaftliche Krisen oder geldpolitische Entscheidungen können enorme Auswirkungen haben. Niemand wusste im Voraus, dass Russland in die Ukraine einmarschieren würde oder dass Donald Trump erneut zum US-Präsidenten gewählt wird und Strafzölle erhebt.
Trotz dieser Unsicherheit lohnt sich ein Blick darauf, wie sich große Marktteilnehmer aktuell positionieren. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat zum Beispiel im ersten Quartal 2025 ihre Beteiligung am iShares Bitcoin Trust (IBIT) von BlackRock, einem Bitcoin ETF, deutlich aufgestockt. Zum Stichtag 31. März hielt die Bank rund 30,8 Millionen Anteile im Wert von über 1,4 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 28 Prozent gegenüber dem Vorquartal entspricht und darauf hindeutet, wie der Bitcoin als Investment gesehen wird.
Auch Robert Kiyosaki, der unter anderem als Autor von Rich Dad Poor Dad bekannt wurde, äußert sich regelmäßig zu Bitcoin. Er bezeichnete Bitcoin erst kürzlich über einen Tweet auf der Plattform X als wichtigen Schutzmechanismus gegen ein aus seiner Sicht marodes Finanzsystem und erklärte, dass er mit einem Kurs von 250.000 US-Dollar im laufenden Jahr rechne. Gleichzeitig forderte er seine Anhängerschaft auf, weiter zu investieren und Bitcoin nicht zu verkaufen.
Ist Bitcoin sicher?
Die Kryptowährung an sich gilt als sehr sicher und es gibt nur wenige Szenarien, in denen jemand mit böswilliger Absicht hier manipulieren kann. Das ist eine der Besonderheiten an Kryptowährungen und der Blockchain-Technologie. Insbesondere wenn jemand über 50 Prozent der Rechenleistung des gesamten Bitcoin-Netzwerks verfügen würde, bestünde die Möglichkeit der Manipulation. Dies gilt aber Stand heute als extrem unwahrscheinlich. Jedoch darf diese Sicherheit nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele Dienstleistungen rund um das Netzwerk, wie etwa die Wallets, eine Schwachstelle darstellen. Diese Einfallstore haben jedoch nichts mit Bitcoin selbst zu tun. Anleger könnten so aber aufgrund von Manipulationen und Fehlern an der Software Ihre Bitcoins verlieren. In einem weiteren Artikel erfahren Sie ob Bitcoin Transaktionen nachverfolgt werden können und wie anonym die Kryptowährung ist.
Soll ich jetzt in Bitcoin investieren?
Das kann Ihnen leider niemand ganz genau sagen. Wie bereits beschrieben, ist der Bitcoinkurs von vielen Faktoren abhängig und entsprechend schwer vorherzusagen. Mal steigen die Kurse rasant, mal folgt eine abrupte Korrektur. Wer versucht, den perfekten Einstiegszeitpunkt zu erwischen, wird daher oft enttäuscht.
Gleichzeitig ist die Angst, etwas zu verpassen, ein verbreitetes Phänomen. Im Kryptobereich wird dies oft als FOMO, die "Fear of Missing Out", bezeichnet. Viele Anlegerinnen und Anleger kaufen genau dann, wenn der Kurs besonders hoch ist. Dabei zeigt sich aber immer wieder, dass gerade in Momenten starker Rückgänge, wie im April 2025, häufig interessante Einstiegsmöglichkeiten entstehen.
Wer sich den Bitcoin-Chart der letzten Jahre ansieht, erkennt eine gewisse Regelmäßigkeit. Nach größeren Rücksetzern kam es meist wieder zu neuen Höchstständen. Auch wenn das Allzeithoch von knapp 70.000 US-Dollar im Jahr 2021 damals als spektakulär galt, liegt der Kurs heute deutlich darüber. Auch vom Einbruch im April 2025 auf rund 75.000 US-Dollar hat sich der Kurs inzwischen wieder erholt.
Wenn Sie über einen Einstieg nachdenken, sollten Sie sich nicht von Emotionen leiten lassen und nur Geld investieren, das Sie im Zweifel nicht benötigen. Viele Anlegerinnen und Anleger setzen auf regelmäßige, kleinere Beträge, um das Risiko zu streuen und nicht vom Tageskurs abhängig zu sein. Wer ruhig bleibt und langfristig plant, fährt in der Regel besser als diejenigen, die hektisch auf jede Kursbewegung reagieren.