Die zweithäufigste Kreditnutzung ist jedoch die Umschuldung von Dispokrediten. Knapp ein Fünftel aller Ratenkredite werden aufgenommen, um weit überzogene Girokonten wieder in die schwarzen Zahlen zu bringen.
Ratenkredit ist günstiger als ständige Kontoüberziehung
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Um die Kosten einzugrenzen, lohnt sich das Ablösen der Schulden mit einem preiswerten Ratenkredit. Hier liegen die Zinsen oft nur halb so hoch wie beim Dispokredit, bei günstigen Anbietern lassen sich die Schuldzinsen sogar dritteln. Doch nicht alle Banken genehmigen kleine Ratendarlehen. Als Kunde der ING können Sie beispielsweise Ratenkredite erst ab 5.000 Euro aufnehmen, ebenso bei Comdirect. Ein Kontominus von 2.000 oder 3.000 Euro lässt sich damit nicht sinnvoll ausgleichen.
Biallo-Tipp
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Hier bekommen Sie einen Ratenkredit schon ab 1.000 Euro
Noch geringere Beträge erlaubt die Fidor Bank. Dort starten Ratenkredite bereits ab 500 Euro – damit steht der Umschuldung auch kleinerer Dispobeträge nichts im Wege Die Umschuldung rechnet sich: Wer beispielsweise für 1.500 Euro statt zwölf Prozent Dispozins nur 3,49 Prozent Ratenkreditzins zahlt, der kann in einem Jahr gut 70 Euro Zinsen sparen.
Alternativlösung: Abrufkredit
So kann man bei der ING beispielsweise das flexible Rahmendarlehen ab 2.500 Euro Kreditsumme einrichten. Wird dann Geld benötigt, sind aber bereits Auszahlbeträge ab einem Euro möglich. Damit können Bankkunden vorhandene Disposchulden jederzeit punktgenau ablösen. Ähnliches Bild bei der PSD Bank Hannover: Während der Ratenkredit erst ab 2.500 Euro möglich ist, kann man den Abrufkredit bereits ab 500 Euro nutzen.
Es finden sich allerdings auch umgekehrte Beispiele: So genehmigt die VW Bank beispielsweise Ratenkredite ab 1.000 Euro, während Abrufkredite erst ab 2.500 Euro möglich sind.
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Beachten Sie diese Nebenbedingungen beim Abrufkredit
- Darlehensrahmen: Die Kreditlinie beim Abrufkredit geht weit über den bei Girokonten üblichen Disporahmen hinaus. Meist liegen die Beträge zwischen 2.500 und 25.000 Euro. Die Bereitstellung des Geldes ist kostenlos, Zinsen zahlen Sie nur für den ausgeliehenen Betrag. Den Abrufkredit können Sie beliebig oft in Anspruch nehmen, neue Bonitätsprüfungen fallen nicht mehr an.
- Tilgung: Anders als ein Ratenkredit schreibt der Abrufkredit nur geringe Tilgungspflichten vor. Ist gerade kein Geld vorhanden, zahlen Sie nur die Zinsen oder eine geringe Mindesttilgung von ein oder zwei Prozent des geliehenen Betrags. Da die Zinsen variabel sind, können eventuelle Zinssteigerungen den Abrufkredit jederzeit verteuern. Im Ergebnis müssen Sie den geliehen Betrag entweder länger oder mit höherer Rate zurückzahlen – das geht ins Geld. Haben Sie zeitgleich das Girokonto überzogen, besteht Gefahr der Überschuldung. Tipp: Umsichtige Kreditnehmer automatisieren besser die Tilgung per Dauerauftrag und überweisen jeden Monat zumindest einen kleinen Betrag zum Abrufkredit.
- Sondertilgung: Extrazahlungen in den Rahmenkredit sind jederzeit und in beliebiger Höhe erlaubt – ein Plus, wenn Sie unregelmäßige Zahlungseingänge haben oder baldigst einen größeren Geldeingang erwarten. Offene Kreditbeträge lassen sich so schnell zurückführen.
- Bearbeitungsgebühr: Bei einzelnen Banken können Bearbeitungsgebühren den Abrufkredit verteuern. Das sollten Sie vermeiden.