Auf einen Blick
  • Namibia verfügt über optimale Bedingungen zur Erzeugung von Wind- und Solarenergie. In einem Geminschaftsprojekt soll dort auf einem riesigen Projektgebiet zukünftig günstig Grüner Wasserstoff hergestellt werden.

  • Das Projekt wird vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt. 
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Dort, wo früher das Deutsche Reich als Kolonialmacht in Namibia Diamanten abbaute, wird in Zukunft Wasserstoff hergestellt. Hyphen Hydrogen Energy, eine Projektentwicklungsgesellschaft in der Hauptstadt Windhoek, errichtet – zusammen mit dem brandenburgischen Energie-Unternehmen Enertrag – Wind- und Solarkraftwerke mit einer Gesamtleistung von fünf Gigawatt. Eine Summe von 9,4 Milliarden Dollar soll investiert werden. Hinzu kommen eine Meerwasserentsalzungsanlage und eine Produktionsstätte für Ammoniak. Der nahe gelegene Hafen in Lüderitz wird ausgebaut, um Wasserstoff und Ammoniak nach Deutschland zu verschiffen.

Das Projektgebiet ist riesig, 100 Kilometer lang und 80 Kilometer breit. 600 Windturbinen und zwei Solarfelder sollen eine Kapazität von sieben Gigawatt bereitstellen – so viel wie sieben große Kernreaktoren. Wirtschaftsminister Robert Habeck hat sich im Dezember das Projekt zeigen lassen.

Es wird vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt. Erste Berechnungen zeigen, dass Namibia über optimale Bedingungen zur Erzeugung von Wind- und Solarenergie und damit auch für die Produktion von Grünem Wasserstoff verfügt.

Gleichzeitig ist Namibia das trockenste Land der Subsahara-Region. Gelingt es unter diesen Extrembedingungen, erfolgreich Lösungen zur Meerwasserentsalzung und Wasserstoffproduktion zu demonstrieren, lassen sich diese auf andere Regionen übertragen und damit eine Basis für den weltweiten Aufbau der Wasserstoffwirtschaft legen.

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Wasserstoff aus Namibia ist sehr günstig

„Wir gehen davon aus, dass ein Kilogramm Wasserstoff aus Namibia am Ende zwischen 1,50 und 2,00 Euro kosten wird“, sagte die damalige Bundesforschungsministerin Anja Karliczek im Sommer 2021, als sie und Obeth M. Kandjoze, der Generaldirektor der namibischen Planungskommission, eine Wasserstoff-Partnerschaft zwischen Deutschland und Namibia schlossen. „Das wäre ein weltweiter Spitzenwert, der zu einem gewaltigen Standortvorteil für Wasserstoff made in Namibia werden kann.“ Denn derzeit kostet ein Kilogramm Wasserstoff an der Tankstelle, hergestellt aus Erdgas, fast zehn Euro.

Die kostengünstige Produktion basiert auf zwei Tatsachen. Mit 3.500 Sonnenstunden pro Jahr kommt der Südwesten Namibias auf 2.500 Stunden mehr als die besten Standorte in Deutschland. Zudem bläst der Wind dort kräftig und beständig.

Im Jahr 2026 soll in Namibia der erste Wasserstoff produziert werden. Bis dahin sind dann 4,4 Milliarden Dollar der insgesamt 9,4 Milliarden Dollar investiert. „Das Projekt wird während der Aufbauphase mit einer Dauer von insgesamt vier Jahren fast 15.000 Arbeitsplätze schaffen und einen wesentlichen Beitrag zur regionalen Wirtschaft leisten“, so Tobias Bischof-Niemz, Bereichsleiter Neue Energielösungen bei Enertrag und Direktor der Hyphen Hydrogen Energy Ltd. „Während der Betriebsphase werden zudem 3.000 dauerhafte Arbeitsplätze geschaffen, die voraussichtlich zu 90 Prozent von lokalen Arbeitskräften besetzt werden.“

Das heißt: Beide Seiten profitieren massiv.

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Über den Autor Horst Biallo
Jahrgang 1954, studierte Wirtschaft und absolvierte eine Ausbildung zum Wirtschaftsjournalisten bei der Tageszeitung Die Welt. Später machte er sich selbstständig, schrieb für Wirtschaftswoche, Stern und zahlreiche Tageszeitungen. Er ist Autor mehrerer Fachbücher, u.a. "Die geheimen deutschen Weltmeister" und "Die Doktormacher". Im Jahr 1999 gründete er das Verbraucherportal www.biallo.de, vier Jahre später www.geldsparen.de und 2009 www.biallo.at. Horst Biallo ist verheiratet und hat drei Kinder.
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