Weltweit gibt es laut dem Magazin Forbes 2.750 Milliardäre, davon allein rund 620 in der EU. Für diese elitäre Klientel hat sich die EU-Steuerbeobachtungsstelle etwas überlegt - sie sollen künftig stärker zur Kasse gebeten werden.
250 Milliarden US-Dollar Einnahmen durch Vermögenssteuer
Mit dem Global Tax Evasion Report 2024 haben die Forscher der EU-Steuerbeobachtungsstelle etwas veröffentlicht, was ein großes Problem lösen könnte. Die Idee ist eine Vermögenssteuer von zwei Prozent für Milliardäre. Mit dieser würde man den Berechnungen nach etwa 250 Milliarden US-Dollar pro Jahr einnehmen. Der Vorschlag der Forscher könnte theoretisch den Welthunger besiegen.
Die Zahl der „Betroffenen”, welche diese Steuer zahlen müssten, ist laut den Berechnungen der Forscher eher gering. Laut dem World Inequality Report 2022 gibt es weltweit lediglich rund 2.750 Milliardäre. Für diese Menschen wäre die Steuer auch nur eine „bescheidene Abgabe“, so die Forscher.
Vorbild: Globale Steuer für multinationale Unternehmen
Derzeit zahlen die Milliardäre pro Jahr rund 44 Milliarden US-Dollar an Einkommens- und Vermögenssteuer. Dabei liegt der Steuersatz zwischen null und 0,5 Prozent. In den USA beträgt der effektive Steuersatz für Milliardäre etwa 0,5 Prozent. In Frankreich liegt er nahe den null Prozent. Den niedrigen Steuersatz bekommen diese Menschen in vielen Ländern, weil sie persönliche Vermögensgesellschaften nutzen können, um die Einkommensteuer zu vermeiden. Diese Vermögensgesellschaften bewegen sich dem Forschungsbericht nach allerdings in einer rechtlichen Grauzone zwischen Steuervermeidung und Steuerhinterziehung.
Geht es nach den Forschern, würde die Mindestvermögenssteuer von zwei Prozent dazu beitragen, die Steuerhinterziehung zu bekämpfen und eben 250 Milliarden US-Dollar einzunehmen.
Das Steuergeld der Milliardäre würde an das Land gehen, in dem die Reichen ihren Hauptwohnsitz haben. Das Vorbild für den Vorschlag der Reichensteuer ist die globale Steuer für multinationale Unternehmen in Höhe von 15 Prozent. Aber auch diese würden die Forscher auf 25 Prozent anheben, um die wirtschaftlichen Lücken zu schließen.
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