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Franchise-Partner nutzen Software-Sicherheitslücken aus

460 Millionen Euro Strafe: Vodafone kämpft gegen mutmaßlichen Betrug

Franziska Baum
Redakteurin
Veröffentlicht am: 20.09.2021

Auf einen Blick

  • Vertriebspartner betrügen Vodafone und Kunden des Unternehmens.
  • Verträge wurde gegen den Willen von Kunden geschlossen, Datenschutzrechte wurden verletzt.
  • Vodafone zieht Konsequenzen aus den Vorfällen. Wir verraten, welche das sind.
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Vodafone hat 15 Strafanzeigen gestellt
  2. Datenschutzrechtliche Bestimmungen verletzt
  3. Hinweisgeber erpresst Vodafone
  4. Maßnahmen von Vodafone

Vodafone gehört zu den führenden Kommunikationskonzernen in Deutschland. Allerdings hat das Unternehmen mit Hauptsitz in Düsseldorf gerade ordentlich zu kämpfen. Aufgrund mutmaßlicher Betrugsfälle und Datenschutzverletzungen droht dem Unternehmen ein Bußgeld in dreistelliger Millionenhöhe.

Wie durch verschiedene Medien bekannt wurde, hatte ein externer Hinweisgeber (Whistleblower) Vodafone über eine Reihe von Vorfällen berichtet, die externe Vertriebspartner des Unternehmens betreffen. Dabei beziehen sich die Vorfälle größtenteils auf eine bestimmte Vertriebsregion. Vodafone hat nach dem Bekanntwerden des Problems die Sicherheitsmaßnahmen erhöht.

 

Vodafone hat 15 Strafanzeigen gestellt

Ein hartes Durchgreifen seitens des Kommunikationskonzerns ist die Folge der Vorfälle. Vodafone hat im Zuge der Aufarbeitung bereits 15 Strafanzeigen gestellt, 53 Ladenlokale geschlossen und sich von zehn Partnern getrennt. Mit identifizierten und betroffenen Kunden versucht Vodafone die möglichen Unstimmigkeiten im direkten Dialog zu klären.

Bei den aufgeklärten Fällen konnte Vodafone betrügerische Handlungen gegen das eigene Unternehmen als auch gegen den Kunden nachweisen. Unter anderem wurden Vertragsabschlüsse ohne die Zustimmung der Kunden vorgenommen. Aber es gab auch Missbrauch bei Provisionen, Rabattierungen und Incentives zulasten von Vodafone.

 

Datenschutzrechtliche Bestimmungen verletzt

Neben den Betrugsfällen gegen Vodafone und gegen die Kunden hat der Telefonanbieter festgestellt, dass durch Vertriebspartner datenschutzrechtliche Bestimmungen verletzt wurden. Allerdings ist dafür eine Sicherheitslücke in der Betriebssoftware verantwortlich. So war es beispielsweise möglich, ohne Passworteingabe auf die Daten der Kunden zuzugreifen. Partner in einzelnen Vodafone-Filialen nutzten diese Lücken aus, um Kunden, ohne deren Wissen, Verträge unterzuschieben.

Richtig brisant wird das Ganze noch dadurch, dass sich unter den Geschädigten nicht nur ältere Menschen, sondern auch Menschen mit Schwerbehinderung befinden.

Aufgrund dieser Vorfälle hat sich Vodafone laut eigenen Aussagen mit dem Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) in Verbindung gesetzt und steht in regelmäßigem Austausch. Die Meldung an die Behörde erfolgte fristgerecht.

Rechtsanwalt Christian Solmecke berichtet in dem Video über einen Fall, wo mit einer Katze ein Vodafone-Vertrag geschlossen wurde, ohne dass der Besitzer das wollte.

Video Thumbnail
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Hinweisgeber erpresst Vodafone

Der Hinweisgeber ist ebenfalls nicht ganz uneigennützig unterwegs und ist nach einigen Monaten mit einer Geldforderung an Vodafone herangetreten. Er drohte, die sensiblen Kundendaten und Geschäftsgeheimnisse zu veröffentlichen. Vodafone äußert sich wie folgt:

“Vodafone ist nicht erpressbar und wird Erpressungsversuche oder anderes Fehlverhalten zum Nachteil des Unternehmens oder seiner Kunden auch weiterhin konsequent zur Anzeige bringen.”

Demzufolge hat Vodafone gegen den Hinweisgeber ebenfalls Anzeige wegen Erpressung und unerlaubter Weitergabe von personenbezogenen Daten und Geschäftsinterna bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf erstattet.

Biallo News

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Maßnahmen von Vodafone

Der Kommunikationsriese hat nicht nur Strafanzeige gegen die Betrüger gestellt. Zu den Sofortmaßnahmen zählten auch die Überarbeitung der Provisionen als auch ein verschärftes Kontrollsystem. Des Weiteren werden Abteilungen aufgebaut, um Präventions- und Aufklärungsmaßnahmen zu verstärken.

Sollten Sie selber Unstimmigkeiten in Ihren Verträgen oder Abrechnungen bemerken, bittet Vodafone darum, dass Sie sich über die Service-Hotline 0800 172 1212 mit dem Unternehmen in Verbindung zu setzen.

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Über die Redakteurin Franziska Baum

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Bereits in ihrer Schulzeit war Franziska für die Jugendredaktion der Sächsischen Zeitung tätig. Nach ihrem Germanistik-Studium in Dresden sammelte sie weitere Erfahrungen als Online-Redakteurin bei führenden Technik-Magazinen und später im Verbraucherschutz. Seit 2016 war Franzi (so ihr Spitzname) als Redakteurin am Aufbau des Onlineportals verbraucherschutz.com (früher onlinewarnungen.de) beteiligt. Dort betreute sie unter anderem den Social Media Bereich, plante und verfasste eigene Tipps, News und Anleitungen zu aktuellen Themen. Durch diese Arbeit hat Franzi sich ein ausgeprägtes Wissen im Bereich Verbraucherschutz angeeignet. Bei biallo.de bringt sie genau dieses Wissen ein. Außerdem ist Franziska in der Leserbetreuung tätig. Ihr Ziel ist es, den Leserinnen und Lesern zu helfen und ein gutes Gefühl zu geben. 

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