Vodafone gehört zu den führenden Kommunikationskonzernen in Deutschland. Allerdings hat das Unternehmen mit Hauptsitz in Düsseldorf gerade ordentlich zu kämpfen. Aufgrund mutmaßlicher Betrugsfälle und Datenschutzverletzungen droht dem Unternehmen ein Bußgeld in dreistelliger Millionenhöhe.
Wie durch verschiedene Medien bekannt wurde, hatte ein externer Hinweisgeber (Whistleblower) Vodafone über eine Reihe von Vorfällen berichtet, die externe Vertriebspartner des Unternehmens betreffen. Dabei beziehen sich die Vorfälle größtenteils auf eine bestimmte Vertriebsregion. Vodafone hat nach dem Bekanntwerden des Problems die Sicherheitsmaßnahmen erhöht.
Vodafone hat 15 Strafanzeigen gestellt
Ein hartes Durchgreifen seitens des Kommunikationskonzerns ist die Folge der Vorfälle. Vodafone hat im Zuge der Aufarbeitung bereits 15 Strafanzeigen gestellt, 53 Ladenlokale geschlossen und sich von zehn Partnern getrennt. Mit identifizierten und betroffenen Kunden versucht Vodafone die möglichen Unstimmigkeiten im direkten Dialog zu klären.
Bei den aufgeklärten Fällen konnte Vodafone betrügerische Handlungen gegen das eigene Unternehmen als auch gegen den Kunden nachweisen. Unter anderem wurden Vertragsabschlüsse ohne die Zustimmung der Kunden vorgenommen. Aber es gab auch Missbrauch bei Provisionen, Rabattierungen und Incentives zulasten von Vodafone.
Datenschutzrechtliche Bestimmungen verletzt
Neben den Betrugsfällen gegen Vodafone und gegen die Kunden hat der Telefonanbieter festgestellt, dass durch Vertriebspartner datenschutzrechtliche Bestimmungen verletzt wurden. Allerdings ist dafür eine Sicherheitslücke in der Betriebssoftware verantwortlich. So war es beispielsweise möglich, ohne Passworteingabe auf die Daten der Kunden zuzugreifen. Partner in einzelnen Vodafone-Filialen nutzten diese Lücken aus, um Kunden, ohne deren Wissen, Verträge unterzuschieben.
Richtig brisant wird das Ganze noch dadurch, dass sich unter den Geschädigten nicht nur ältere Menschen, sondern auch Menschen mit Schwerbehinderung befinden.
Aufgrund dieser Vorfälle hat sich Vodafone laut eigenen Aussagen mit dem Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) in Verbindung gesetzt und steht in regelmäßigem Austausch. Die Meldung an die Behörde erfolgte fristgerecht.
Rechtsanwalt Christian Solmecke berichtet in dem Video über einen Fall, wo mit einer Katze ein Vodafone-Vertrag geschlossen wurde, ohne dass der Besitzer das wollte.