Wann lohnt sich Photovoltaik? Alle Fakten im Überblick
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Veröffentlicht am: 27.08.2024
Auf einen Blick
Photovoltaik-Anlagen erzeugen Strom aus Sonnenlicht. Das kann sich für Hausbesitzer rechnen.
Um festzustellen, ob sich eine PV-Anlage für Sie lohnt, müssen Sie die Investitionskosten mit Ertrag der Anlage vergleichen. Wir zeigen Ihnen das anhand einer Modellrechnung.
Außerdem erklären wir die Funktionsweise von Photovoltaik (PV) – und was Sie beim Kauf einer Anlage berücksichtigen müssen.
Wie funktioniert Photovoltaik? Stromerzeugung einfach erklärt
Kosten für PV-Anlagen im Überblick
Förderung und Finanzierung für Ihre Photovoltaikanlage
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Wie funktioniert Photovoltaik? Stromerzeugung einfach erklärt
Kosten für PV-Anlagen im Überblick
Förderung und Finanzierung für Ihre Photovoltaikanlage
Zum Anfang
Photovoltaik ist für viele Bauherren und Eigenheimbesitzer der Einstieg in eine nachhaltige Energieversorgung. Die PV-Anlage wandelt Sonnenlicht direkt in nutzbare Energie um. Doch unter welchen Bedingungen lohnt sich die Anschaffung und mit welchen Kosten müssen Sie rechnen? Hier finden Sie alle wichtigen Informationen zur Funktionsweise, Leistung und zum Einbau von Photovoltaikmodulen.
Wie funktioniert Photovoltaik? Stromerzeugung einfach erklärt
Bei der Nutzung einer PV-Anlage wird aus Sonnenlicht Strom gewonnen. Dieser kann für elektrische Geräte und Anlagen im Haus oder in der Wohnung genutzt werden. Um die Prozesse hinter der Stromgewinnung nachzuvollziehen, müssen Sie einen Blick auf die einzelnen Bestandteile der Photovoltaikanlage werfen. Dazu zählen die Solarmodule, die Trägersysteme zur Befestigung auf dem Dach sowie ein Wechselrichter zur Umwandlung des Stroms.
Hauptbestandteil der Solarzellen ist Silizium, ein häufig vorkommendes Element, das in unterschiedlichen Bereichen als Halbleitermaterial verwendet wird, etwa in Computern. Halbleiter sind aber auch für Photovoltaikmodule wichtig, da sie deren Leitfähigkeit verbessern. Wenn Sonnenlicht auf die Solarzellen trifft, werden die Elektronen so angeregt, dass sie beginnen, sich zu bewegen.
In der Solarzelle findet nun eine Wechselwirkung zwischen dem aufgenommenen Sonnenlicht und dem Halbleiter der Solarzelle statt. Auf diese Weise werden die Elektronen freigesetzt. Der dadurch erzeugte Strom wird über Kabel direkt ins Haus weitergeleitet. Grundsätzlich gilt dabei: Je mehr Licht auf die Solarzellen fällt, mit desto mehr Strom können Sie rechnen. Da eine Solarzelle nicht genügend Strom für einen Haushalt produzieren würde, werden mehrere PV-Module auf Ihrem Dach angeordnet. Sie werden mit einem Trägersystem befestigt.
Was passiert mit dem Strom nach der Weiterleitung ins Haus?
Vom Photovoltaikmodul fließt der Strom über die Kabel zum Wechselrichter. Dieser wandelt den Gleichstrom in Wechselstrom um. Der Wechselstrom kann schließlich in das Haus eingespeist werden und für alle üblichen Haushaltsgeräte und Elektroinstallationen genutzt werden – von der Waschmaschine bis zur Fußbodenheizung. Aus Sicherheitsgründen wird in vielen Bauvorschriften außerdem die Verwendung eines Trennschalters für Wechsel- und Gleichstrom festgelegt. Mit dem Trennschalter kann im Falle von Wartungsarbeiten oder bei einem Notfall der Stromfluss der Anlage unterbrochen werden.
Wie viel Strom produziert wird, erfasst ein Ertragszähler im Haus. Da eine Photovoltaik-Anlage aufgrund unterschiedlicher Sonneneinstrahlung nicht zu jeder Jahreszeit dieselbe Leistung erbringen kann, müssen Sie auch Strom hinzukaufen. Wie viel Strom Sie zusätzlich benötigen, wird dabei von einem Bezugszähler erfasst.
Um Ihren selbst erzeugten Solarstrom nutzen zu können, wenn nicht direkt die Sonne auf die PV-Module scheint, kann die Solaranlage um eine Batteriespeicher ergänzt werden. Voraussetzung ist jedoch ein Speicher mit ausreichender Kapazität. Ohne einen entsprechenden Stromspeicher wird bei einer Mehrzahl der Photovoltaikanlagen nach Sonnenuntergang auf die Stromversorgung durch ein Versorgungsunternehmen umgestellt. Für finanzielle Einspareffekte bei der Stromrechnung lohnt sich die langfristige Investition in einen Batteriespeicher.
So funktioniert eine Photovoltaik-Anlage
Quelle: co2online
Photovoltaik oder thermische Solaranlage — die Unterschiede
Allgemein gilt: Eine Solaranlage wandelt Sonnenenergie elektrische Energie oder in Wärme um. PV-Anlagen erzeugen aus der Sonnenenergie Strom. Thermische Solaranlagen dagegen verwenden Sonnenenergie, um Wasser zu erhitzen. Die erwärmte Flüssigkeit kann dann beispielsweise zum Heizen verwendet werden oder zur Warmwasseraufbereitung. Daher werden sie auch als Solarthermieanlagen bezeichnet. Solche Anlagen können aber auch Strom produzieren, indem sie Dampf erzeugen, der eine Turbine antreibt. Photovoltaikanlagen hingegen wandeln das einstrahlende Sonnenlicht direkt in Elektrizität um.
Solarthermie ist grundsätzlich eine Alternative zur Photovoltaikanlage. Sie eignet sich vor allem als nachhaltiges Heizsystem. Zusätzlich ist es möglich, Solarthermie und Photovoltaik zu kombinieren, da es mittlerweile Kollektoren gibt, die gleichzeitig Strom und Wärme produzieren können.
Was lohnt sich mehr: Eigenverbrauch oder Einspeisung?
Sie können Ihren Solarstrom nicht nur für den Eigenverbrauch verwenden, sondern auch in das öffentliche Stromnetz einspeisen. Die Nutzung des Stroms für den Eigenverbrauch bringt den Vorteil mit sich, dass Sie weniger Strom vom Netzbetreiber kaufen müssen und so Kosten sparen können. Das ist in der Regel lukrativer als die Einspeisung des Stroms, weil der Haushaltsstrom derzeit deutlich teurer ist als die Vergütung, die der Staat Ihnen für die Einspeisung zahlt.
Damit Sie in das öffentliche Stromnetz einspeisen können, brauchen Sie neben dem Ertragszähler und dem Bezugszähler einen Einspeisezähler. Um die Abrechnung zu erleichtern, kann stattdessen ein Zweirichtungszähler verwendet werden. Dieser kombiniert die Funktionen des Einspeisezählers und des Bezugszählers. Er erfasst sowohl die Strommenge, die von Ihnen eingespeist wird, also auch den Reststrom, der aus dem Netz bezogen werden muss.
Die Einspeisung des Stroms in das Netz wird hingegen vergütet. Oft lohnt sich wirtschaftlich eine Kombination aus beiden Varianten. Insbesondere wenn Ihre Photovoltaikanlage regelmäßig mehr produziert, als Ihr Haushalt benötigt, ist es sinnvoll, den überschüssigen Strom in das öffentliche Netz einzuspeisen.
Bei der Einspeisevergütung wird zwischen zwei verschiedenen Modellen unterschieden: der Volleinspeisung und der Teileinspeisung. Bei der Teileinspeisung wird nur der Stromüberschuss an das öffentliche Netz abgeführt. Bei der Volleinspeisung hingegen wird der gesamte gewonnene Strom in das öffentliche Stromnetz überführt. Sie hätten in diesem Modell also keine Möglichkeit mehr, den Strom für den Eigenbedarf zu verwenden. Daher entscheiden sich Eigenheimbesitzer häufig für die Teileinspeisung, um den Strom für den Eigenbedarf zu verwenden und Kosten zu sparen.
Wie viel Sie als feste Einspeisevergütung erhalten, legt das Erneuerbare Energien Gesetz fest (EEG). Für Eigenheimbesitzern sollte das Gesetz einen Anreiz schaffen, um Photovoltaikanlagen zu verwenden und die Energiewende voranzutreiben. Aktuell liegt die Einspeisevergütung bei 8,11 Cent pro Kilowattstunde (Stand Juli 2024). Ab dem 1. August 2024 sinkt die Einspeisevergütung um ein Prozent und liegt dann bei 8,04 Cent. Zum Vergleich: Haushaltsstrom kostet derzeit je nach Versorger zwischen 25 und 40 Cent je Kilowattstunde.
Die Einspeisevergütung wird Ihnen 20 Jahre lang mit einer festen Höhe garantiert. Diese hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählt der Zeitpunkt, ab dem Ihre PV-Anlage in Betrieb geht und die Leistung der Anlage, die in Kilowatt-Peak (kWp) gemessen wird. Die Messeinheit Kilowatt-Peak zeigt auf, wie hoch (theoretisch) die maximale Leistung der PV-Anlage ist. Die Werte werden unter standardisierten Testbedingungen ermittelt. Dazu gehört etwa eine Einstrahlung von 1.000 Watt pro Quadratmeter sowie eine Temperatur von 25 Grad. In der Praxis erreicht eine PV-Anlage in der Regel die Maximalleistung nicht.
Für die Höhe der Einspeisevergütung ist es wichtig, ob Sie sich für eine Voll- oder Teileinspeisung entscheiden. Bei einer Volleinspeisung ohne Eigenverbrauch ist die Vergütung höher.
Für PV-Anlagen, die ab dem 1.8.2024 in Betrieb genommen werden, gelten folgende Einspeisevergütungen:
Leistung der Anlage
Teileinspeisung mit Eigenverbrauch des Stroms
Volleinspeisung ohne Eigenverbrauch des Stroms
Bis 10 kWp
8,04 Cent/kWh
12,73 Cent/kWh
10 bis 40 kWp
6,95 Cent/kWh
10,68 Cent/kWh
40 bis 100 kWp
5,68 Cent/kWh
10,68 Cent/kWh
Wenn Sie ein Eigenheim besitzen, kann sich die Teileinspeisung mit überschüssigem Strom lohnen. Je mehr Strom durch den Eigenverbrauch genutzt wird, desto mehr Geld können Sie sparen, denn die selbst produzierten Kilowattstunden müssen Sie nicht von einem Stromerzeuger beziehen. Daher sollten Sie möglichst viel von Ihrem Solarstrom verwenden und das am besten zu den Zeiten, zu denen die PV-Anlage am produktivsten ist. Der Eigenverbrauch kann über die Waschmaschine oder das Elektroauto gesteigert werden, wenn der Stromverbrauch tagsüber stattfindet. Mit einem Batteriespeicher können Sie Ihren Eigenverbrauchsanteil auf bis zu 70 Prozent steigern.
Der Wirkungsgrad gibt die technische Effizienz einer PV-Anlage an. Bezogen auf die gesamte Anlage spricht man auch von der Performance Ratio. Sie gibt an, wie viel Ertrag die Solaranlage im Verhältnis zum maximal höchsten Ertrag erreicht. Vereinfacht dargestellt wird dafür der Wert vom Ertragszähler verwendet und durch den maximal möglichen Ertrag geteilt.
Wenn eine PV-Anlage theoretisch sieben Kilowatt-Peak Strom produzieren kann, liegt der Höchstwert der erzeugten Strommenge bei idealen Bedingungen bei 7.000 Kilowattstunden. Am Ertragszähler sehen Sie aber, dass die Anlage lediglich 5.000 Kilowattstunden Strom produziert hat. Wenn Sie den tatsächlichen durch den maximal möglichen Stromertrag der PV-Anlage teilen, erhalten Sie den Wirkungsgrad: In diesem Fall sind es 71 Prozent.
Durchschnittlich erzielen PV-Anlagen Wirkungsgrade von bis zu 75 Prozent. Liegt Ihre Anlage über diesem Wert, handelt es sich um eine besonders effiziente Anlage. Liegt die Photovoltaikanlage überwiegend im Schatten oder wird mit der Zeit stark verschmutzt, kann der Wirkungsgrad negativ beeinflusst werden.
Auch im Winter können PV-Anlagen Strom produzieren. Entscheidend ist nicht nur die Sonneneinstrahlung, sondern auch die Diffus-Strahlung. Diese trifft indirekt über Streuung oder Reflexion auf die Erdoberfläche. Im Winter nimmt der Anteil an diffuser Strahlung sogar zu. Bei klarem Himmel kann eine PV-Anlage um die 300 Watt pro m² generieren. Um die Effizienz der Photovoltaik-Anlage zu gewährleisten, sollte regelmäßig überprüft werden, ob Laub oder Schnee die Solarmodule bedecken.
Kosten für PV-Anlagen im Überblick
Je nach Haushaltsgröße ist für Privathaushalte in der Regel eine Anlagenleistung von mindestens drei Kilowatt-Peak bis zu zehn Kilowatt-Peak sinnvoll. Wie hoch Ihre Kosten bei der Anschaffung einer Photovoltaikanlage ausfallen, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Größe und Beschaffenheit der Dachfläche: Die Gegebenheiten des Daches können die Installationskosten beeinflussen. Dabei muss die Form des Daches sowie der Zugang zum Dach bei der Planung berücksichtigt werden. Gleichzeitig begrenzt die Dachfläche auch die Anzahl der Photovoltaikmodule, die angebracht werden können.
Sonneneinstrahlung: Damit sich die Anschaffung der Anlage langfristig rentiert, müssen die Solarmodule möglichst viel Sonnenlicht im optimalen Winkel aufnehmen, um die entsprechende Leistung zu erzielen. Bei einem Neubau sollte von vornherein die Ausrichtung des Daches berücksichtigt werden.
Höhe und Art des Stromverbrauchs insgesamt: Hier gilt es abzuwägen, ob eine Anlage mit drei bis fünf kWp für einen durchschnittlichen Verbrauch ausreicht oder ob im Haus beispielsweise eine Wärmepumpe installiert wird und der Stromverbrauch dementsprechend höher ist.
Zeitpunkt des Stromverbrauchs: Mit einem Energiemanager kann bereits der Eigenverbrauch optimiert werden. Es handelt sich dabei um ein kleineres Gerät, das dafür sorgt, dass der Stromverbrauch in die Tageszeit verschoben wird, in der die Solaranlage den meisten Strom produziert. Wenn Sie über den ganzen Tag verteilt Strom verbrauchen, könnte sich jedoch eine zusätzliche Investition in einen Stromspeicher lohnen.
Unter Berücksichtigung dieser Faktoren können Sie mit Kosten von etwa 1.000 bis 1.500 Euro pro Kilowatt-Peak Leistung der PV-Anlage rechnen. Ein Beispiel: Bei einem neu gebauten Eigenheim müssen Sie beim Stromverbrauch meist eine Wärmepumpe berücksichtigen. Der durchschnittliche Stromverbrauch von einem Haushalt mit zwei Personen liegt etwa bei 3.000 kWh pro Jahr. Eine Wärmepumpe würde in dieser Größenordnung zusätzlich rund 2.000 kWh pro Jahr benötigen. Somit wäre eine Anlagenleistung von mindestens sechs Kilowatt-Peak notwendig.
Die Kosten für die passende PV-Anlage liegen dann zwischen 6.000 und 9.000 Euro. Grundsätzlich gilt dabei: Je größer Sie Ihre Solaranlage bauen, desto günstiger werden die Installationskosten pro Kilowatt-Peak Leistung. Allerdings kommen häufig noch Kosten hinzu – etwa für den Batteriespeicher und die Wartung der PV-Anlage. Bei Altbauten muss häufig auch die Elektrik im Haus umgebaut werden. Das kostet unter Umständen noch einmal einige tausend Euro.
Seit 2023 wird die Anschaffung privater PV-Analgen durch den Wegfall der Umsatzsteuer (“Nullregelung”) durch die öffentliche Hand unterstützt. Dies umfasst alle notwendigen Komponenten für den Betrieb der Anlage wie PV-Module, Wechselrichter und auch den Stromspeicher. Ebenso die regelmäßig anfallenden Wartungskosten sind von dieser Regelung erfasst und somit aktuell Umsatzsteuerfrei. Voraussetzung ist jedoch, dass die Anlage nach 2023 in Betrieb genommen worden ist.
Eine weitere Erleichterung ist die Befreiung von der Einkommenssteuer auf die Einspeisevergütung. Der eingespeiste Strom muss seit 2022 nicht mehr bei der Steuer berücksichtigt werden. Dies erspart Ihnen die Einnahmen-Überschuss-Rechnung für die Gewinnermittlung der PV-Anlage im Rahmen der Steuererklärung. Dies gilt jedoch nur für Anlagen, die bis zu 30 kWp Strom produzieren. Über diese Grenze hinaus, ist die Anmeldung eines Gewerbes notwendig.
Wie viele Solarmodule werden benötigt?
Um zu wissen, wie viele Solarmodule benötigt werden, sollten Sie vorher festlegen, welchen Leistungsumfang Ihre PV-Anlage haben soll. Ein Solarmodul liefert circa 350 Watt. Um ein kWp Leistung zu erhalten, sind bereits drei bis vier Photovoltaikmodule notwendig. Solarmodule können sich aber je nach Hersteller und Zusammensetzung in der Leistung unterscheiden. Leistungsstarke PV-Module können auch bis zu 400 Watt und mehr liefern. Dementsprechend weniger Solarmodule werden benötigt.
Die konkrete Anzahl der Module hängt außerdem von der Größe, dem Standort, der Ausrichtung der Dachfläche und der Neigung der Anlage ab. Für ein Solarmodul werden etwa 1,7 m² Dachfläche benötigt. Einfamilienhäuser haben in der Regel eine Dachfläche von 60 -100 m². Auf 60 m² Fläche würden 28-35 Solarmodule passen. Diese Menge würde bereits für eine Leistung von zehn bis zwölf Kilowatt-Peak ausreichen. In der Regel entsprechen, unter der Berücksichtigung der zeitlichen Verteilung des Stromverbrauchs, 1.000 kWh Haushaltsstromverbrauch etwa zwei Kilowatt-Peak.
Leistung PV-Anlage
Anzahl der PV-Module mit 300 Watt
Anzahl PV-Module mit 400 Watt
6.000 kWh
18 bis 22 Module
14 bis 16 Module
8.000 kWh
22 bis 25 Module
16 bis 19 Module
10.000 kWh
32 bis 35 Module
24 bis 27 Module
Kostenbeispiel: Photovoltaikanlage für ein Einfamilienhaus
Viele Faktoren müssen bei der Kostenplanung für eine Photovoltaikanlage berücksichtigt werden. Um Ihnen einen Überblick zu verschaffen, können Sie sich an der folgenden Modellrechnung für ein Einfamilienhaus mit Wärmepumpe orientieren:
Photovoltaikanlage für ein Einfamilienhaushalt mit vier Personen
Stromverbrauch pro Jahr: 4.000 kWh
Stromverbrauch Wärmepumpe: 4.500 kWh
Leistungsumfang der Solaranlage: 10.000 kWh
Leistung der einzelnen Solarmodule: 400 Watt je Modul
Menge der benötigten Solarmodule: 25 Module
Leistungsvermögen des Speichers: 10 kWh
Kostenaufstellung für die PV-Anlage
Berechnungsgrundlage: 1.000 -1.500 Euro pro kWh
Spannweite der Kosten: 10.000 - 15.000 Euro
Kosten für den Speicher: 6.000 - 8.000 Euro
Kosten für die Installation: ca. 1.500 Euro
Geschätzte Kostenspanne insgesamt: 17.500 - 24.500 Euro
Zu berücksichtigen ist jedoch, dass bei vielen Herstellern die Installationskosten im Preis für die PV-Anlagen zugunsten eines niedrigeren Preises oft in den Gesamtkosten für die Anlage enthalten sind. Häufig bieten Hersteller auch bessere Konditionen beim Erwerb der Anlage mit einem Speicher an.
PV-Anlage mit Speicher ergänzen
Sie können deutlich mehr eigenen Solarstrom nutzen, wenn Sie neben der PV-Anlage zusätzlich in einen Batteriespeicher investieren. Es ist sogar möglich, den Eigenverbrauch zu verdoppeln. Die Größe des Speichers hängt von Ihrem individuellen Stromverbrauch und der Größe der PV-Anlage ab. Als Faustformel gilt, dass der Speicher in etwa der Kilowatt-Peak Leistung entsprechen sollte.
So wäre dann für eine PV-Anlage mit fünf kWp ein Speicher mit einer Kapazität von fünf kWh sinnvoll. Die Preise für einen Batteriespeicher liegen zwischen 500 bis 1.000 Euro pro kWh Speicherkapazität. Für einen Speicher mit fünf kWh müssen Sie also mit Kosten von bis zu 5.000 Euro rechnen. Es kann sich allerdings lohnen, die Solaranlage direkt mit Speicher zu erwerben. Die nachträgliche Anschaffung kann unter Umständen teurer ausfallen. In jedem Fall empfiehlt es sich, vor Anschaffung eines Speichers Preise zu vergleichen.
Ist eine Solaranlage kostenintensiv in der Wartung?
Um die Effizienz und die Leistungsfähigkeit der Solaranlage gut zu erhalten, sind regelmäßige Wartungen notwendig. Wenn technische Probleme frühzeitig erkannt werden, können teure Reparaturen vermieden werden, denn Wartungskosten sind in der Regel günstiger als Reparaturkosten. Darüber hinaus sind Wartungen häufig Bestandteil von Versicherungsbedingungen und tragen außerdem zum Erhalt von Garantieansprüchen bei. Je nach Größe der Anlage können die Kosten zwischen 100 bis 300 Euro pro Jahr liegen. Bestandteil der Wartung sind:
Sichtprüfung und Leistungsmessung
Beseitigung von Störungen,
Austausch von Verschleißteilen,
Dokumentation der Wartungsarbeiten als Nachweis für den Versicherer.
Neben den Wartungskosten können Kosten für die Reinigung der Solaranlage dazukommen. Durch regelmäßige Wartung können Sie im besten Falle die Lebensdauer der Photovoltaikanlage verlängern. Um Leistungsdefizite möglichst frühzeitig zu erkennen, lohnt es sich, als Anlagenbesitzer selbst regelmäßig die Ertragsdaten zu kontrollieren.
Förderung und Finanzierung für Ihre Photovoltaikanlage
Die Investition in eine Solaranlage kann sehr kostenintensiv sein, insbesondere bei größeren Anlagen. Eine gängige Finanzierungsoption sind Privatkredite wie Baufinanzierungen. Insbesondere wenn Sie Planen die Photovoltaikanlage im Rahmen eines Hausneubaus anzuschaffen, kann sich eine Beratung hinsichtlich einer ganzheitlichen Finanzierungslösung lohnen.
Darüber hinaus gibt es Förderprogramme, um Eigenheimbesitzer bei der Finanzierung zu unterstützen. Drei übergeordnete Förderinstrumente sind zinsvergünstigte Kredite, die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz sowie die oben bereits erwähnte Null-Regelung zur Umsatzsteuer.
Bei den zinsvergünstigten Krediten handelt es sich um ein Angebot der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Förderfähig sind die Errichtung, Erweiterung oder der Erwerb Photovoltaikanlagen für Privatpersonen. Diese können auf Dächern, Fassaden oder Freiflächen installiert werden. Die Kredite werden über das Erneuerbare Energien Programm für eine Mindestlaufzeit von zwei Jahren vergeben. Die Höchstsumme für ein Fördervorhaben beträgt 150 Millionen Euro. Voraussetzung für Privatpersonen ist jedoch, dass ein Teil des erzeugten Stroms eingespeist wird. Die Null-Umsatzsteuer zur Anschaffung der PV-Anlage können Sie dabei auch bei einem zinsvergünstigen Kredit in Anspruch nehmen.
Um den Kredit zu erhalten, muss eine Antragstellung und Bonitätsprüfung über eine Bank erfolgen. Der Kaufvertrag für die PV-Anlage kann erst abgeschlossen werden, wenn der Förderkredit bewilligt worden ist. Zudem sollten Sie beachten, dass nicht jede Bank KfW-Kredite anbietet. Da der Zinssatz der KfW-Programme häufig mindestens den Konditionen regulärer Ratenkredite entspricht, lohnt sich vor Abschluss der Finanzierung ein Vergleich der Finanzierungsinstrumente.
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Sämtliche Angaben ohne Gewähr. Datenstand 09.10.2024
Neben einem KfW-Kredit gibt es unterschiedliche regionale Förderprogramme der Bundesländer zur Errichtung einer PV-Anlage. Hier lohnt es sich zu prüfen, ob sich die Förderprogramme mit einem KfW-Kredit kombinieren lassen. Seit Anfang 2024 gibt es nur noch in vereinzelten Bundesländern Förderprogramme für die Anschaffung von Photovoltaikanlagen für Privatpersonen. Bei der Errichtung von neuen Gebäuden sollten Sie zudem prüfen, ob Sie von der Solarpflicht einiger Bundesländer betroffen sind.
Das Land Berlin fördert neben der Photovoltaikanlage auch den Erwerb eines Speichers. Allerdings müssen Photovoltaikanlage und Speicher mindestens 25 kWp bereitstellen. In Hessen können Eigenheimbesitzer zur Unterstützung ein Darlehen beantragen. Sowohl eine Solaranlage als auch ein Speicher können bis zu einem Umfang von 20 Kilowatt errichtet werden. Es sind jedoch zehn Prozent der Kosten, über Eigenkapital zu finanzieren. Das Vorhaben muss mindestens 10.000 Euro kosten.
Das Land Nordrhein-Westfalen bietet Unterstützung bei Modernisierungsmaßnahmen von selbst genutztem Wohneigentum an. Die Installation von Photovoltaik wird im Zuge dessen mit gefördert. Das Modernisierungsvorhaben muss jedoch insgesamt die Nachhaltigkeit des Gebäudes erhöhen oder auf Einsparungen von Energie und Wasser abzielen. Weitere Fördermöglichkeiten der Bundesländer finden Sie in der Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.
Größere Städte verfügen zum Teil ebenfalls über eigene Förderprogramme für PV-Anlagen. In München kann beispielsweise die Erweiterung als auch die Neuinstallation mit je 249 Euro je kWp gefördert werden. Antragsberechtigt sind sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen. Schauen Sie sich also am besten in Ihrer Region nach direkten Fördermöglichkeiten um.
Bevor Sie in eine Photovoltaikanlage investieren, sollten Sie einen genauen Blick auf die Kosten werfen und die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens detailliert betrachten. Die wichtigste Frage ist: Wann hat die PV-Anlage die Anschaffungskosten wieder ausgeglichen? Diese Zeitspanne wird als Amortisationsdauer bezeichnet. Zu welchem Zeitpunkt die Amortisation eintritt, hängt vor allem von der Höhe der Investitionskosten ab. Wichtig ist außerdem die Lebensdauer einer Photovoltaikanlage. In der Regel beträgt sie 25 bis 30 Jahre. Viele Hersteller geben zudem eine freiwillige Leistungsgarantie von bis zu 20 Jahren. Dies ist für Sie der Nachweis, dass die Module am Ende der Garantiezeit circa 80 Prozent der ursprünglichen Leistung erbringen können. Im besten Fall hat sich die Photovoltaikanlage zu diesem Zeitpunkt bereits amortisiert.
Grundsätzlich sollten Sie darauf achten, dass die Kosten pro Kilowatt-Peak bei kleineren Anlagen von fünf bis zehn kWp nicht höher als 1.800 Euro liegen. Ansonsten würde mehr Zeit benötigt werden, damit sich die Investitionskosten rentieren. Selbstproduzierter Strom ist für Ihren Eigenverbrauch immer der günstigste Strom.
Je mehr Sie davon nutzen können, desto wirtschaftlicher ist die PV-Anlage. Aktuell liegt der Strompreis für Privatkunden etwa zwischen 25 Cent bis 40 Cent. Dadurch, dass auf Ihren Solarstrom keine Steuern, Umlagen und Abgaben anfallen, liegt der fiktive Strompreis meistens nur bei der Hälfte des Preises des Versorgungsanbieters. Seit 2022 fallen darüber hinaus weder Einkommensteuer noch Umsatzsteuer für den Eigenverbrauch an.
Doch ab welchem Punkt amortisiert sich Ihre Solaranlage? Dies können Sie mit wenigen Kennzahlen eigenständig berechnen. Dazu müssen Sie nur die Gesamtkosten durch die jährlichen erwarteten Einnahmen teilen. Ausgehend von einem Einfamilienhaus mit vier Personen sowie unter Berücksichtigung einer Wärmepumpe ergibt sich folgende Modellrechnung:
Berechnung Eigenverbrauchsanteil
Jahresstromertrag: 7.500 kWh
Leistung der PV-Anlage: 10 kW
Speicher: 10 kWh Leistung
Weitere Annahmen
Strompreis: 30 Cent
Einspeisevergütung: 8,11 Cent
Investitionskosten: 20.000 Euro
Finanzierungsumme mit Fremdkapital: 25.560 Euro (5,9 Prozent Zinsen, zehn Jahre Laufzeit)
Ausgehend von einem durchschnittlichen Wirkungsgrad von 75 Prozent sollte eine PV-Anlage mit 10 kW im Jahr circa 7.500 Kilowattstunden Strom produzieren. Mit nachfolgender vereinfachter Modellrechnung können Sie nachvollziehen wie sich der Stromverbrauch und die Einspeisevergütung auf die Amortisationszeit der Anlage auswirken. Ausgangspunkt ist dabei dieselbe Größe und Investitionssumme der PV-Anlage. Vom jährlichen Stromverbrauch der beiden Haushalte lassen sich dabei jeweils 80 Prozent durch den Eigenverbrauch an Sonnenstrom decken.
Wann sich eine Solaranlage amortisiert
Haushalt mit hohem Jahresstromverbrauch 5.000 kWh
Haushalt mit niedrigem Jahresstromverbrauch 3.000 kWh
Finanzierung
25.560 Euro
25.560 Euro
Stromeinsparung durch Eigenverbrauch
1.200 Euro
720 Euro
Höhe der Einspeisevergütung
202,75 Euro
364,95 Euro
Jährliche Einsparungen insgesamt
1.403 Euro
1.085 Euro
Amortisation
18 Jahre
23,5 Jahre
¹ 80 Prozent des Stromverbrauchs von 5000 kWh x Strompreis von 0,30 Euro; ² (Stromertrag von 7.500 kWh – Stromverbrauch von 5000 kWh) x Einspeisevergütung von 8,11 Cent; Quelle: eigene Berechnungen
Diese Kalkulation hängt jedoch von einigen Faktoren ab. Dazu gehört vor allem der schwankende Strompreis. Auch die tendenziell abnehmende Einspeisevergütung wirkt sich langfristig auf die Rentabilität der PV-Anlage aus. In der Regel sollten sich Photovoltaikanlagen in bis zu 20 Jahren amortisiert haben. Das ist im Beispiel bei einem höheren Jahresstromverbrauch der Fall. Der Finanzierungszeitraum sollte jedoch die übliche Lebensdauer einer Solaranlage von 25 Jahren nicht überschreiten. Das gilt auch noch für den Haushalt mit dem geringeren Stromverbrauch.
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