Vor allem Einsteiger und konservativ orientierte Anleger greifen bei der Geldanlage gerne zu bewährten Finanzprodukten. Etwa zu Fonds und ETFs, deren Schwerpunkt auf Aktiengesellschaften der führenden Indizes liegt. Das ist auch empfehlenswert. Wer allerdings schon Erfahrungen mit Aktienfonds hat und über den Tellerrand hinausschauen möchte, für den sind die sogenannten Small-Cap-Fonds einen Blick wert. Sie umfassen Nebenwerte, also Aktien von kleineren, börsennotierten Unternehmen.
Die Investition in solche "Small-Caps" kann sich lohnen. Betrachtet man die vergangenen zehn Jahre, zeigte der deutsche SDax, der auch als Small-Cap-Dax bezeichnet wird, eine bessere Performance als der wesentlich bekanntere Leitindex Dax. Während der Deutsche Aktienindex sich seit September 2010 verdoppeln konnte, hat sich der SDax in etwa verdreifacht.
Ursachen für die Outperformance
Die Gründe für das bessere Abschneiden der Small Caps sind unterschiedlich. Zum einen sind kleinere Aktiengesellschaften flexibler als große Konzerne und können Marktnischen besetzen, in denen sie oft große Marktanteile durch ihre starke Spezialisierung erobern. Zum anderen sind kleinere börsennotierte Unternehmen vielfach noch familiengeführt. Das macht die Entscheidungswege einfacher und kürzer als bei großen Wirtschaftskonglomeraten.
Auf den europäischen und US-amerikanischen Aktienmärkten stellt sich die Situation unter diesen Aspekten ganz ähnlich dar. Daher erscheint es ratsam, hier ebenfalls das Augenmerk auf die entsprechenden Sektoren zu richten. Die Tabelle zeigt aktiv gemanagte Small-Cap-Fonds aus den USA, aus Europa und aus Deutschland.
Ausgewählte aktive Small-Cap-Fonds
ISIN/WKN | Anlageschwerpunkt | Entwicklung 1 Jahr |
Entwicklung 3 Jahre |
Entwicklung 5 Jahre |
|
---|---|---|---|---|---|
LU0401357743 |
langfristiges Kapitalwachstum durch überwiegende Anlage in ein wachstums-orientiertes Portfolio aus US-Unternehmen mit geringer Markt-kapitalisierung |
17,12 % |
62,38 % |
93,42 % |
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LU0053687074 |
langfristiges Kapitalwachstum durch die vorwiegende Anlage in europäische Unternehmen mit geringer Marktkapitalisierung | 7,02 % |
22,26 % |
85,80 % |
|
LU0129233093 |
investiert in kleine und mittlere deutsche Gesellschaften, insbesondere in Werte des MDax- und SDax-Performance-Index / Stockpicking-Ansatz |
15,41 % |
9,94 % |
66,13 % |
Quelle: Mountainview Data GmbH / Biallo.de, Stichtag 21.09.2020
Small-Cap-ETFs – Alternative zu aktiv gemanagten Fonds
ETFs, die auf Small und Mid Caps – also Aktien mit mittlerer Marktkapitalisierung – setzen, sind eine weitere Möglichkeit, in den renditestarken Sektor zu investieren. Vor allem bei US-Aktien fahren Anleger manchmal mit indexbasierten Finanzprodukten besser. Auf den weltweit größten Aktienmärkten in den USA haben es Fondsmanager in der Regel nicht einfach, kontinuierlich besser als der Markt zu performen. Studien belegen, dass deutlich weniger als die Hälfte der Aktienfondsmanager ihre Vergleichsindizes schlagen. Allerdings: In der Corona-Krise waren ETFs gegenüber den aktiv gemanagten Fonds häufig im Nachteil. Die folgende Tabelle zeigt drei ETFs für kleine Unternehmen aus den USA, Europa und Deutschland.
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Ausgewählte passive Small-Cap-Fonds
ETFs | ISIN/WKN | Anlageschwerpunkt | Entwicklung 1 Jahr |
Entwicklung 3 Jahre |
Entwicklung 5 Jahre |
---|---|---|---|---|---|
IE00B2QWCY14 |
orientiert sich bei der Erzielung der Gesamtrendite am S&P SmallCap 600 Index |
-11,82 % |
-0,52 % |
30,48 % |
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IE00B3VWMM18 |
bildet den Referenzindex MSCI EMU Small Cap ab |
-2,93 % |
-2,43 % |
27,80 % |
|
LU0603942888 |
orientiert sich an der Wertentwicklung des SDAX (R) TR Index |
6,72 % |
-1,44 % |
35,58 % |
Quelle: Mountainview Data GmbH / Biallo.de, Stichtag 21.09.2020, * Performance in US-Dollar
Small Cap Fonds – bessere Renditechancen bei höherem Risiko
Weil die Kurse kleinerer Gesellschaften meist stärker schwanken als Titel großer Konzerne, können diese auf lange Sicht höhere Renditen bringen. Allerdings ist das Verlustrisiko auch entsprechend höher. Small-Cap-Fonds können daher durchaus als Beimischung für ein Depot interessant sein – allerdings am ehesten für erfahrene und etwas risikobereitere Anleger.