Auf einen Blick
  • Die sogenannten Nebenwerte, auch Small- und Mid Caps genannt, werfen langfristig deutlich höhere Renditen ab, als Standardwerte. 

  • Eine Investition im Nebenwerte-Segment ist allerdings auch mit höheren Risiken verbunden als eine Anlage in Large Caps.

  • Wer sein Risiko breit streuen will, für den bieten sich spezielle Mid-Cap-ETFs an wie zum Beispiel auf den MDax oder den US-amerikanischen S&P 400 MidCap.

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Für Investmentprofis sind sie das Salz in der Suppe: die sogenannten Small- und Mid Caps. Gerade in der zweiten Reihe finden sich die echten "Hidden Champions" – die Rendite-Perlen, die nur darauf warten entdeckt zu werden. Denn viele Nebenwerte sind noch unterbewertet, da sie nicht so sehr in der Öffentlichkeit stehen wie die großen "Blue Chips" und von weniger Analysten abgedeckt werden.

 

Was genau sind Nebenwerte?

Zu den Nebenwerten zählen üblicherweise alle Aktien, die nicht in einem Leitindex vertreten sind – wie zum Beispiel dem Deutschen Aktienindex (Dax) oder dem US-Leitindex Dow Jones. Dabei wird zwischen Micro-, Small- und Mid Caps unterschieden. "Cap" ist die englische Abkürzung für Kapitalisierung, auch Marktkapitalisierung oder Börsenwert genannt. Bei der Berechnung der Marktkapitalisierung wird der Aktienkurs mit allen ausgegebenen Aktien multipliziert.

Unter einem "Mid Cap" versteht man folglich ein Unternehmen mit mittlerer Kapitalisierung, analog dazu ist ein "Small Cap" ein Unternehmen mit kleinem Börsenwert. Aktien mit einem sehr kleinen Börsenwert zählen zu den "Micro Caps“, von denen sich viele noch im Pennystock-Bereich bewegen, also eine Notierung im Cent-Bereich vorweisen.

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Börsenwert von Small- und Mid Caps

Es gibt allerdings keine einheitliche Definition, ab wann man genau von einem Kleinst-, kleinen oder mittelgroßen Unternehmen spricht. Die Grenzen sind oft fließend. In den USA beispielweise haben Mid Caps in der Regel eine Marktkapitalisierung von zwei bis zehn Milliarden US-Dollar, Unternehmen mit einem Börsenwert von 300 Millionen bis zwei Milliarden US-Dollar zählen zu den Small Caps und alles darunter fällt in den Bereich Micro Caps.

Hierzulande bieten die Nebenwerte-Indizes MDax und SDax eine Orientierung. Im Index der mittelgroßen Werte (MDax) reicht die Marktkapitalisierung aktuell von gut zwei Milliarden Euro (CANCOM) bis knapp 23 Milliarden Euro (Beiersdorfer). Im Index der kleinen Unternehmen (SDax) beträgt die Marktkapitalisierung aktuell 420 Millionen Euro (Home24) bis knapp acht Milliarden Euro (RTL). 

 

Vorteile von Mid Caps

Viele Mid Caps besetzen als Marktführer eine Nische in ihrem Zielmarkt und können einen sogenannten Track Rekord vorlegen, also eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung über Jahre oder gar Jahrzehnte hinweg. Gerade der deutsche Mittelstand zeichnet sich durch Innovationskraft und hohe Markteintrittsbarrieren aus.

Mid Caps erhalten oft besseren Zugang zu Krediten als Small- oder Micro Caps, um ihr Wachstum zu finanzieren, und können aufgrund ihrer stabilen Finanzierungsstruktur wirtschaftliche Turbulenzen relativ gut abfedern. Im Vergleich zu den Schwergewichten an der Börse reagieren mittelgroße Unternehmen oft schneller und effizienter auf strukturelle Veränderungen. Auch Fusionen und Übernahmen sind bei Mid Caps häufiger anzutreffen.

Anders als Small- oder Micro Caps sind die mittelgroßen Unternehmen in ihrer Expansion schon weiter fortgeschritten und stehen nicht mehr am Anfang ihrer Wachstumskurve. Dennoch bieten sie ein höheres Wachstumspotenzial als die Standardwerte. Vereinfacht lässt sich sagen, dass Mid Caps risikoärmer als Small Caps sind, aber riskanter als Large Caps

Für die Risikodiversifizierung sind Mid Caps bei Investoren besonders beliebt, weil sie ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wachstum und Stabilität bieten und deutlich mehr Werte zur Auswahl stehen als bei den Standardtiteln.

Zudem sind Mid Caps häufig mit einem Abschlag zu Large Caps bewertet, wodurch sich langfristig höhere Renditepotenziale ergeben. Das zeigt auch der Blick auf die Jahre 2010 bis 2020 (Rendite-Dreieck Deutsches Aktieninstitut): Während beispielweise der Dax eine durchschnittliche  von 7,1 Prozent pro Jahr erzielte, legte der MDax im gleichen Zeitraum um 11,8 Prozent pro Jahr zu. Natürlich gibt es keine Garantie, dass das auch in den nächsten zehn Jahren so sein wird.

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Nachteile von Mid Caps

Mid Caps bieten zwar höhere Gewinnchancen als großkapitalisierte Unternehmen, sie sind aber auch deutlich schwankungsanfälliger. Die höhere Volatilität macht sich vor allem in turbulenten Börsenphasen bemerkbar. Im Corona-Crash von Mitte Februar bis Mitte März 2020 lagen die Verluste von MDax und Dax allerdings mit jeweils rund 40 Prozent auf Augenhöhe.

Ein weiterer Nachteil ist, dass Mid Caps in der Regel ein geringeres Handelsvolumen ausweisen als Large Caps. Dadurch liegen die Spreads – also die Spannen zwischen Geld- und Briefkurs – vor allem in starken Auf- und Abwärtsbewegungen höher als bei Large Caps.

Hinzu kommt, dass der Streubesitz, also der Anteil der frei handelbaren Aktien, bei Mid Caps in der Regel niedriger ausfällt als bei Standardwerten, da viele mittelgroße Unternehmen noch familiengeführt sind und große Aktienpakete von Gründern oder Management gehalten werden. Das kann ebenfalls die Handelsliquidität einschränken. Die sogenannte Marktenge führt häufig dazu, dass sich Auf- und Abwärtsdynamiken beschleunigen, weil das Angebot der handelbaren Aktien verknappt ist.

Schließlich erfordert ein Investment in einzelne Mid Caps auch eine gewisse Erfahrung. Anleger sollten mit den Grundlagen der Fundamentalanalyse vertraut sein. Im Vergleich zu den Standardwerten ist die Analystenriege bei den Mid Caps noch relativ überschaubar. Von daher können Anleger nur selten auf Gewinnschätzungen oder Kursziele von Analysten zurückgreifen und müssen sich auf das eigene Know-how verlassen.

 

Die größten ETFs auf den MDax

ETF Performance 1 Jahr Performance 3 Jahre Performance 5 Jahre
iShares MDAX UCITS ETF 33,43 % 32,95 % 56,45 %
Deka MDAX UCITS ETF 33,68 % 33,92 % n.a. 
Invesco MDAX UCITS ETF A 33,46 %
Quellen: onvista.de / Performance zum Stichtag 24. September 2021 / Angaben ohne Gewähr.
 

Die größten ETFs auf europäische Mid Cap-Indizes

ETF Performance 1 Jahr Performance 3 Jahre Performance 5 Jahre
iShares EuroStoxx Mid UCITS ETF      34,16 % 16,73 % 48,24 %
iShares STOXX Europe Mid 200 UCITS ETF 35,78 % 19,66 % 43,12 %
iShares MSCI EMU Mid Cap UCITS ETF 31,40 % 24,85 % 59,65 %
Quellen: onvista.de / Performance zum Stichtag 24. September 2021 / Angaben ohne Gewähr.
 

Die größten ETFs auf US-amerikanische Mid Cap-Indizes

ETF Performance 1 Jahr Performance 3 Jahre Performance 5 Jahre
SPDR S&P 400 US Mid Cap UCITS ETF 51,73 % 37,90 % 74,25 %
Xtrackers Russell Midcap UCITS ETF 46,22 % 51,78 % n.a.
iShares Edge MSCI USA Size Factor UCITS ETF 51,91 % 52,10 %
Quellen: onvista.de / Performance zum Stichtag 24. September 2021 / Angaben ohne Gewähr.

Artikel Quellen

Die im Artikel verwendeten Quellen stammen in erster Linie aus Primärquellen wie zum Beispiel Studien, Analysen, Bundesstatistiken, Geschäftsberichte oder Interviews mit Branchenexperten. Gegebenenfalls verweisen wir auch auf Originalrecherchen anderer seriöser Verlage. In unseren  Redaktionellen Richtlinien erfahren Sie mehr über die Kriterien, die wir bei der Erstellung genauer und unvoreingenommener Inhalte einhalten.

https://www.investopedia.com/terms/m/marketcapitalization.asp
https://www.investopedia.com/terms/m/mid_cap_fund.asp
https://www.lupusalpha.de/nc/privatanleger/themen/fuenf-fakten-ueber-small-mid-caps/
https://www.onvista.de
https://www.dai.de/rendite-dreiecke/#/rendite-dreiecke/dokumenttitel/50-jahre-aktien-renditen-das-dax-rendite-dreieck-des-deutschen-aktieninstituts-stand-dezember-2020


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Über den Autor Sebastian Schick

nach seinem Studium für das Lehramt an Gymnasien mit der Fächerkombination Deutsch/Latein/Geschichte in Würzburg und Berlin entschied sich Sebastian Schick für den Journalismus. 2005 absolvierte er die Ausbildung zum Rundfunkjournalisten an der Akademie für Neue Medien in Kulmbach. Direkt im Anschluss volontierte er beim Deutschen Anleger Fernsehen (DAF), wo er sich in seiner zehnjährigen Laufbahn ein umfangreiches Fachwissen zum Thema Geldanlage und Börse aneignete. 2014 baute er in Kooperation mit dem Kurier Medienhaus als Chefredakteur und Moderator den österreichischen TV-Sender DAF-Austria mit auf. 2016 wechselte er zur Biallo & Team GmbH und übernahm Mitte 2017 die Redaktionsleitung. 

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