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Geldanlage

FINEXITY: Alternative Kapitalanlage in Sachwerte im Überblick

Ines Baur
Autorin
Aktualisiert am: 28.03.2022

Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Was ist Finexity?
  2. Wie funktioniert Investment bei Finexity?
  3. Wie lässt sich Geld mit Finexity verdienen?
  4. Was kostet ein Investment bei Finexity?
  5. Gab es bereits Gewinnausschüttungen aus bestehenden Investments?
  6. Fazit der Biallo-Redaktion

Wie fänden Sie es, ein Stückchen schicke Wohnung oder Porsche zu besitzen? Sich um nichts kümmern zu müssen, Miete kassieren oder von einer Wertsteigerung zu profitieren? Alternative Kapitalanlagen sind im Trend. Finexity möchte sie via Token einem breiten Personenkreis ermöglichen. Schon ab 500 Euro können sich Interessierte an vollständig verwalteten, exklusiven Immobilien oder anderen Sachwerten beteiligen.

 

Was ist Finexity?

Die Finexity AG ist ein Hamburger Unternehmen, das via Blockchain-Technologie Investments in Immobilien, Fine Wine, Kunst, Diamanten und Classic Cars für alle bietet. „Finexity ist Europas größte Plattform für alternative Kapitalanlagen“, erläutert Tim Janssen, Head of Blockchain bei Finexity. „Sachwert aussuchen, vollständig registrieren, investieren, profitieren – um alles andere kümmern wir uns.“ Mitmachen können Interessierte über PC oder App.

 

Wie funktioniert Investment bei Finexity?

Champagner, Dreikaräter, 921er oder die Ferienimmobilie in Marbella werden in digitale Ein-Euro-Stückchen gesplittet. Diese sogenannten Token können registrierte Mitglieder am online Marktplatz kaufen. Genaugenommen erwerben Sie eine tokenisierte Schuldverschreibung mit einer entsprechenden Laufzeit.

finexity.com

Um einen Ausblick auf die Entwicklung eines Investments zu bekommen, stellt das Unternehmen für jede Sachanlage eine prognostizierte Wertentwicklung samt Kosten zusammen. So unterschiedlich die Sachanlagen sind, so unterschiedlich ist auch die Performance. Aktuell bewegt die sich zwischen fünf und sieben Prozent pro Jahr. Ausschläge nach unten oder oben sind möglich.

 

Wie lässt sich Geld mit Finexity verdienen?

Anlegerinnen und Anleger können sich an einem Projekt beteiligen und Wertentwicklung sowie finale Ausschüttung abwarten. Konkret bedeutet das: Sie kaufen sich bei einer Flasche Rotwein ein, die acht Jahre später bestenfalls gewinnbringend veräußert wird. Bei Immobilien ist der Anlagezeitraum länger. Dafür können Sie Gewinnausschüttungen aus laufenden Einnahmen, etwa Mieten, einmal jährlich im April einkalkulieren.

Wer ungeduldig ist oder ein wenig pokern und ein Investment vorher abstoßen möchte, handelt seine Token auf dem Sekundärmarkt der Plattform. Hier können registrierte Mitglieder untereinander Tokens handeln. Wer ein Angebot auf dem Sekundärmarkt einstellt, bestimmt den Preis selbst. Wie schnell ein Handel zustande kommt, hängt vom Angebot ab.

Ist keine Nachfrage da, kann man auf seinen Tokens sitzen bleiben und ist nicht liquide. „Zum jetzigen Zeitpunkt kauft oder verkauft Finexity keine Anteile auf dem Sekundärmarkt”, sagt Janssen. „Da wir mit aktuell etwa 6.000 Anlegern natürlich nicht die Transaktionsvolumina einer Börse erreichen, arbeiten wir an einem Modell, nach dem Finexity Anteile aufkauft, um die Flexibilität zu gewährleisten.”

 

Was kostet ein Investment bei Finexity?

Kaufen, verkaufen und handeln ist gebührenfrei. Anfallende Kosten wie Expertisen, Lagerung, Versicherungen, Vermittlungsprovisionen et cetera sind von Anlagevehikel zu Anlagevehikel unterschiedlich. Interessierte können und sollten sich genau diese Informationen auf den Detailseiten ansehen.

Die Objekte – Immobilien ausgenommen – werden in Sicherheits-/Zollfrei-Lagern verwahrt. “Im Falle von Classic Cars stehen die meisten Fahrzeuge bei unserem Partner Turmgarage in Kleve und könnten dort nach Absprache besichtigt werden.” Für 2022 plane man eine Ausstellung oder Roadshow, um Anlegern die Investitions-Objekte zugänglich zu machen.

 

Gab es bereits Gewinnausschüttungen aus bestehenden Investments?

„Das erste und bislang einzige wieder veräußerte Projekt ist Mien Boo! in Hamburg Rahlstedt.“ Bei dieser Immobilienanlage seien Investierende nach sechs Monaten 107,35 Prozent ihrer Kapitalanlage ausbezahlt worden.

Für das laufende Jahr seien weitere Veräußerungen geplant, um Renditeerwartungen zu bestätigen und Vertrauen aufzubauen. Verlustgeschäfte hätte es bis dato nicht gegeben. Die Emittentin sei immerhin zu keiner Zeit zum Verkauf gezwungen und handle immer im Interesse der Anlegerinnen und Anleger.

Welche Vorteile hat eine Sachanlage bei Finexity?

  • Die Token lassen sich dank der Blockchain-Technologie vollständig online verwalten. So brauchen Investierende kein zusätzliches Depot bei einer Bank.
  • Im Gegensatz zu vielen Immobilienfonds wissen Anlegerinnen und Anleger hier, in welche Immobilie sie konkret investieren.
  • Man kann bereits mit wenig Geld eine recht junge und innovative Anlageform ausprobieren.

Nachteile und Kritik an Finexity

  • Wie bei allen Sachanlagen müssen Anlegerinnen und Anleger im schlimmsten Fall einen Totalverlust einkalkulieren. Durch die Strukturierung der Sachanlagen stehen die Anleger im Rang als Gläubiger nach der Bank.
  • Finanzexperte Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg warnt in dem Fachmagazin “Capital”, dass Blockchain-Immobilien nicht objektiv bewertet werden. „Anleger können die Risiken nicht selber einschätzen und müssen sich auf die Bewertung Finexitys verlassen.”
  • Vermittlungsprovisionen und Strukturierungskosten, die entstehen und im Preis einkalkuliert sind, sind teils recht hoch.

 

Fazit der Biallo-Redaktion

Das Geschäftsmodell von Finexity ist sicher eine interessante Alternative für breit aufgestellte und risikoaffine Anlegerinnen und Anleger. Wer als Anlagestrategie auf Core Satellite setzt, kann „etwas Porsche oder Ferienwohnung auf Marbella“ ins eigene Portfolio mischen.

Das Geld ausschließlich in digitale Sachwerte zu investieren oder gar seine Altersvorsorge über Tokens aufzubauen, ist definitiv nicht zu empfehlen.

Ines Baur hat ihre journalistische Karriere beim Fernsehen begonnen. Nach der Geburt ihres dritten Sohnes hat sich die gelernte Bankkauffrau auf Print- und Online-Medien spezialisiert. Schwerpunktmäßig schreibt sie zu den Themen Frauen und Finanzen, finanzielle Bildung, Frauen und Alters-Vorsorge, Frauen und finanzielle Selbständigkeit.

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