Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine, den Eskalationen im Nahen Osten sowie den sich zuspitzenden Spannungen zwischen China und dem Westen steigen die Militärausgaben weltweit. In Deutschland plant die Ampel-Koalition trotz Schuldenbremse, das Zwei-Prozent-Ziel der NATO dauerhaft zu erreichen. Auch der Haushaltsausschuss des Bundestags hat im April weitere 3,2 Milliarden Euro aus dem "Sondervermögen Bundeswehr" freigegeben – unter anderem für die Beschaffung von Munition, Panzerfahrzeugen und Kommunikationssystemen. 

Für ETF-Anbieter ist das ein gefundenes Fressen: Immer mehr Rüstungs-ETFs kommen auf den Markt – viele davon stark beworben und emotional aufgeladen. Doch das bedeutet nicht, dass Anlegerinnen und Anleger auch profitieren. 

Laut der Global ETF Investor Survey 2025 von Brown Brothers Harriman investieren weltweit zwar 18 Prozent der professionellen ETF-Anleger gezielt in Themenfonds und Themen-ETFs wie KI oder Verteidigung. Doch diese Produkte spielen nur eine Nebenrolle im Portfolio – und das aus gutem Grund. 

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Hohe Verluste trotz Boom: Das Beispiel Clean Energy 

Themen-ETFs zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf ein enges Segment setzen – mit entsprechend hohem Risiko. Das zeigt sich exemplarisch am Beispiel des iShares Global Clean Energy ETF (ISIN: IE000U58J0M1): Wer im Hype 2022 einstieg, verlor bis Mitte 2025 mehr als ein Drittel seines Kapitals – minus 34 Prozent auf Sicht von drei Jahren. 

Solche Fonds eignen sich kaum für den Vermögensaufbau, sondern eher für taktische Einsätze im Portfolio. Das bestätigt auch die aktuelle Studie von Brown Brothers Harriman: 32 Prozent der Befragten nutzen Themen-ETFs vor allem als Renditebooster durch die Investition in Nischenmärkte, nicht zur langfristigen Anlage. 

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Künstliche Intelligenz: Hype trifft Realität 

Auch KI-ETFs erleben 2025 eine Nachfragewelle – 25 Prozent der Befragten der Studie erwarten, dass der Trend anhält. Doch Vorsicht: Die Bewertungen vieler KI-Aktien sind inzwischen hoch, einige Marktteilnehmer sprechen bereits von einer neuen Tech-Blase. Wer zum falschen Zeitpunkt einsteigt, riskiert ähnlich hohe Verluste wie bei der Dotcom-Krise

Hinzu kommt: Themen-ETFs wie der Xtrackers Artificial Intelligence & Big Data ETF (ISIN: IE00BGV5VN51) bündeln oft nur 60 bis 95 Titel – meist US-Tech-Werte, die ohnehin schon in großen Indizes wie dem MSCI World, dem MSCI ACWI oder dem FTSE All-World enthalten sind. Eine echte Diversifikation findet oft nicht statt. 

Fondsanbieter profitieren – Anleger zahlen drauf 

Ein weiteres Problem: Themen-ETFs sind oft vergleichsweise teuer. Während klassische Indexfonds wie ein MSCI World ETF meist unter 0,20 Prozent pro Jahr kosten, liegen Themenfonds wie der L&G Cyber Security ETF (ISIN: IE00BYPLS672) oder der erwähnte KI-ETF bei 0,35 bis 0,69 Prozent jährlich. Das schmälert die Rendite – gerade in schwächeren Marktphasen. 

Die Brown-Brothers-Harriman-Studie zeigt zudem, dass Profis Kosten kaum noch als Hauptkriterium nennen – vielen geht es um Storytelling und Zugang zu spezifischen Strategien. Privatanlegerinnen und Privatanleger laufen dabei Gefahr, zu spät auf Hypes aufzuspringen. 

Vergleich von Kosten und Performance: Themen-ETFs und Welt-ETFs 

ETF / ISIN 

Laufende Kosten pro Jahr 

Performance 1 Jahr / 3 Jahre / 5 Jahre 

Ausschüttungsart 

iShares Global Clean Energy ETF / IE000U58J0M1 0,65 % -13,45 % / -37,38 % / – thesaurierend 
Xtrackers Artificial Intelligence & Big Data ETF / IE00BGV5VN51 0,35 % 13,24 % / 89,95 % / 157,64 % thesaurierend 
L&G Cyber Security ETF / IE00BYPLS672 0,69 % 26,94 % / 46,15 % / 67,50 % thesaurierend 
UBS Core MSCI World / IE00BD4TXV59 0,06 % 5,88 % / 43,78 % / 90,13 % thesaurierend 
iShares MSCI ACWI / IE00B6R52259 0,20 % 5,70 % / 40,64 % / 82,85 % thesaurierend 
Vanguard FTSE All-World / IE00BK5BQT80 0,22 % 5,92 % / 40,29 % / 82,19 % thesaurierend 
Quellen: justetf.com, fondsweb.com, abgerufen am 26.06.2025, Wertentwicklung kumuliert und in Euro 

Fazit: Themen-ETFs sind keine Basisanlage 

Ob Rüstung, KI oder erneuerbare Energien – Themen-ETFs klingen spannend und können Ihrem Depot einen echten Rendite-Push bescheren, bergen aber nicht von der Hand zu weisende Risiken. Für langfristige Anlageziele wie Altersvorsorge oder Vermögensaufbau sind sie nur bedingt geeignet. Besser sind da breit gestreute, günstige Indexfonds wie der MSCI World, der MSCI ACWI oder der FTSE All-World

Um kostengünstig in ETFs und Aktien investieren zu können, benötigen Sie das zu Ihnen passende Depot. Vergleichen Sie die verschiedenen Broker ganz einfach in unserem Depottest: 

Über die Redakteurin Saskia Weck

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Saskia Weck ist Finanzredakteurin und Finanzanlagenfachfrau. Sie schreibt über die Themen ETFs, Fonds, Aktien, Anleihen, Rente, Altersvorsorge, Karriere sowie Geld und Familie. Sie kommt aus der Female Finance Branche und hat es sich zum Ziel gesetzt, dass sich jede:r unkompliziert Wissen über das Thema Finanzen aneignen kann.

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