Bezahlprobleme?

Diskriminierung: Akzeptieren Unternehmen keine ausländische IBAN?

Franziska Baum
Redakteurin
Veröffentlicht am: 07.08.2023

Auf einen Blick

  • 2014 wurde die IBAN für den vereinfachten Zahlungsverkehr innerhalb des EU-Raums eingeführt.
  • Bei der Akzeptanz gibt es immer wieder Probleme, wenn es sich um eine ausländische IBAN handelt.
  • Wo gibt es Probleme mit der IBAN? Wird gegen die Diskriminierung vorgegangen?
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Kein Deutschlandticket wegen ausländischer IBAN?
  2. Warum gibt es die Probleme?
  3. Europäische Union tritt für stärkere Verbraucherrechte ein
  4. Ihre Erfahrung ist gefragt

Bereits seit Februar 2014 wird zur Identifikation von Zahlungskonten bei Überweisungen und Lastschriften die IBAN verwendet. Dabei sind die Buchstaben-Zahlenkombinationen im SEPA-Raum nach dem gleichen Prinzip aufgebaut. In den 27 EU-Staaten sowie in Island, Liechtenstein, Norwegen, Monaco, die Schweiz, San Marino, Andorra, der Staat Vatikanstadt und das Vereinigte Königreich soll das IBAN-System für einen reibungslosen Geldtransfer sorgen.

Da die Umstellung nun schon lange her ist, mag man davon ausgehen, dass es mit der IBAN kein Problem geben sollte. Okay, viele Verbraucherinnen und Verbraucher können sich die lange Kombination nicht merken. Das ist aber nicht weiter tragisch. Denn entweder steht die IBAN auf der Karte, welche es zum Konto dazu gibt oder sie wurde notiert. Auch bei einem möglichen Zahlendreher kann es zu Problemen beim Überweisen kommen. Doch nicht nur mit dem Merken und den Zahlendrehern gibt es so manche Schwierigkeiten. Scheinbar akzeptieren einige Unternehmen auch in Deutschland keine ausländische IBAN. In diesem Fall spricht man von IBAN-Diskriminierung.

 

Kein Deutschlandticket wegen ausländischer IBAN?

Der Online-Geldüberweisungsdienst Wise hat die Initiative “Accept my IBAN” gegründet. Diese registriert die IBAN-Diskriminierung innerhalb des SEPA-Raumes. Der Initiative gehören rund 30 europäische Technologie- und Finanzunternehmen an. Gesammelt werden Meldungen von Verbraucherinnen und Verbrauchern, welche Probleme beim Bezahlvorgang, Vertragsabschluss oder Empfang von Geld aufgrund einer ausländischen IBAN hatten.

Unter anderem wurden Vorfälle gemeldet, bei denen Menschen mit einer ausländischen IBAN kein Deutschlandticket bekommen haben. Die gesetzliche Rentenversicherung möchte auch nicht auf Konten mit einer ausländischen IBAN überweisen, Saturn und MediaMarkt tun sich ebenfalls schwer und auch wer einer deutschen Partei beitreten möchte, muss wohl eine deutsche IBAN haben. Wie in der Liste für Fälle aus Deutschland ersichtlich, gibt es weitere Unternehmen, bei denen es Probleme gibt.

Deutschland tummelt sich im Diskriminierung-Ranking mit 13,4 Prozent – das entspricht 400 Fällen – auf Platz drei. Nur in Spanien (21,7 Prozent) und Frankreich (32,2 Prozent) gibt es noch mehr Fälle von Diskriminierung. Acceptmyiban.org schreibt, dass die IBAN-Kontonummer überall in der Europäischen Union akzeptiert werden sollte, unabhängig aus welchem EU-Land sie stammt.

Spannend sind die Probleme vor allem in Bezug auf die Tages- und Festgelder ausländischer Banken. Diese sind derzeit führend in Bezug auf die Zinsen. Immer mehr deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher überlegen, ihre Ersparnisse auf Konten bei nicht deutschen Banken anzulegen. Doch was ist, wenn ein Girokonto mit ausländischer IBAN eine Voraussetzung für Tages- oder Festgeld ist? Ist es dann sinnvoll, komplett umzusteigen oder sollten Sie lieber das Girokonto bei einer deutschen Bank behalten?

 

Warum gibt es die Probleme?

Hier scheint die Technik gefragt zu sein. In vielen Unternehmen in Deutschland müssen genau 22 Zeichen (entspricht der Länge einer deutschen IBAN) eingegeben werden. Der Definition nach kann die IBAN aber bis zu 34 Stellen umfassen. Malta schöpft diese Anzahl mit 31 Stellen sogar fast aus. Die niederländische IBAN umfasst dagegen nur 18 Stellen. Für Verbraucherinnen und Verbraucher stellt sich die Frage, warum es in all den Jahren nach der Einführung nicht gelungen ist, die Technik so zu programmieren, dass auch nicht deutsche IBANs akzeptiert werden.

 

Europäische Union tritt für stärkere Verbraucherrechte ein

Die Diskriminierung darf laut Magali Van Bulck, Leiterin EMEA-Politik bei Wise, so nicht weiter stattfinden. Die Europäische Kommission hat am 28. Juni das Verbot der IBAN-Diskriminierung in der EU, insbesondere für das Open Banking, erneut bekräftigt. “Für ein modernes und einiges Europa müssen Verbraucherrechte dringend stärker geschützt werden”, sagt Van Bulck.

In Frankreich will man die Diskriminierung der IBAN ebenfalls beseitigen. Dort werden Diskriminierungen mit einer Geldstrafe von bis zu 75.000 Euro für natürliche Personen und 375.000 Euro für juristische Personen geahndet. Wenn Sie also in Frankreich sind und ein nicht französisches Konto zum Bezahlen nutzen wollen, darf dieses nicht abgelehnt werden. Ansonsten könnte es für das Unternehmen oder die Bank teuer werden. Solch eine Signalwirkung wäre auch für andere Länder sinnvoll.

 

Ihre Erfahrung ist gefragt

Haben Sie auch ein Konto mit einer nicht deutschen IBAN? Wurden bei Ihnen Zahlungen oder Überweisungen aufgrund einer ausländischen IBAN nicht akzeptiert? Schreiben Sie uns Ihrer Erfahrungen an redaktion@baillo.de. Wir sammeln Ihre Erfahrungen und möchten diese in anonymisierter Form unter unserem Artikel als Verbraucher-Erfahrungen ergänzen. Zusätzlich können Sie das Problem acceptmyiban.org melden.

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Über die Redakteurin Franziska Baum

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Bereits in ihrer Schulzeit war Franziska für die Jugendredaktion der Sächsischen Zeitung tätig. Nach ihrem Germanistik-Studium in Dresden sammelte sie weitere Erfahrungen als Online-Redakteurin bei führenden Technik-Magazinen und später im Verbraucherschutz. Seit 2016 war Franzi (so ihr Spitzname) als Redakteurin am Aufbau des Onlineportals verbraucherschutz.com (früher onlinewarnungen.de) beteiligt. Dort betreute sie unter anderem den Social Media Bereich, plante und verfasste eigene Tipps, News und Anleitungen zu aktuellen Themen. Durch diese Arbeit hat Franzi sich ein ausgeprägtes Wissen im Bereich Verbraucherschutz angeeignet. Bei biallo.de bringt sie genau dieses Wissen ein. Außerdem ist Franziska in der Leserbetreuung tätig. Ihr Ziel ist es, den Leserinnen und Lesern zu helfen und ein gutes Gefühl zu geben. 

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