Partnerbörsen im Internet - wie funktionieren sie?
Das bietet das Internet
Wer das Wort "Singlebörse" in eine Internetsuchmaschine eingibt, erhält eine Flut von Angeboten. Einladungen zum Chatten, Flirten, Reisen und Kennenlernen. In Tausenden von Portalen kann man Singles treffen, die aber nicht alle unbedingt dasselbe im Sinn haben. Nur wenige davon sind auf ernsthafter Partnersuche. Bei einem Großteil der Angebote geht es in erster Linie um das unverbindliche Chatten und folgenlose Flirten.
Damit man im Single-Dschungel nicht verloren geht und auch auf der Website landet, die den eigenen Absichten entspricht, sollte man wissen, dass es grundsätzlich zwei verschiedene Such-Methoden gibt: Die Suche per Kontaktbörse und jene über eine Online-Partnervermittlung.
So funktionieren Kontaktbörsen
Bei einer Kontaktbörse stellt der Nutzer ähnlich wie bei einer Zeitungsannonce sein Profil ein. Wie viel jemand von sich preisgibt, bleibt ihm selbst überlassen. Alter, Postleitzahl, Hobbys, Beruf, Vorlieben und Abneigungen sind die üblichen Angaben. Fotos können in der Regel auch eingestellt werden. Meist geht der Nutzer auf solchen Portalen selbst auf Partnersuche und kann – ähnlich wie in Zeitungsannoncen – beliebig stöbern und andere Singles kontaktieren.
Kosten: Bei denmeisten Partnerbörsen steht zunächst ein kostenloser Service zur Verfügung, der geeignet ist, um das Suchsystem kennenzulernen: Das Einstellen einer Kontaktanzeige und eines Fotos gibt es bei den meisten zum Nulltarif. Wer dann mit anderen in Kontakt treten möchte, muss oft Mitglied werden. Wie umfangreich man kostenlos aktiv sein kann, ist von Seite zu Seite unterschiedlich. Die meisten Websites bieten eine Mitgliedschaft für ein, drei oder sechs Monate sowie ein ganzes Jahr an. Die Kosten variieren. Lovescout24 verlangt zum Beispiel 44,99 Euro pro Monat bei einer insgesamt dreimonatigen Laufzeit. Für diesen Preis können Nutzer unbegrenzt Kontakte mit anderen Mitgliedern knüpfen. Je länger die Laufzeit ist, desto günstiger wird der Monatspreis.
Geeignet für: Nutzer, die schnell und unkompliziert mit anderen in Kontakt treten wollen und die es nicht zwingend auf eine langfristige Partnerschaft abgesehen haben. Manche wollen auch nur den kurzen Flirt und unverbindlich online kommunizieren. Findet sich dabei die große Liebe, ist das ein schöner Nebeneffekt, aber es ist nicht zwingend das Ziel. Gerade in den Abendstunden oder am Wochenende sind oft Tausende von Nutzern online.
Das müssen Nutzer wissen: Nutzer stellen ihr eigenes Profil ein – und da wird auch gerne mal geflunkert oder maßlos übertrieben. Wissen muss man auch, dass die eigene Kontaktanzeige samt Foto in der Regel für alle Besucher der Kontaktbörse sichtbar ist.
Bekannte Angebote: lovescout24.de, zoosk.com, zweisam.de (für Singles ab 50 Jahren).
Lesen Sie auch: So klappt es mit dem Gemeinschaftskonto
So funktionieren Partnervermittlungen
Ganz anders funktionieren die Partnervermittlungen im Internet. Diese Angebote setzen auf einen umfangreichen und detaillierten, psychologisch basierten Persönlichkeitstest, bei dem es um mehr als Alter, Hobby und die Postleitzahl geht. Vielmehr fließen die persönlichen Einstellungen zum Leben und zu Partnerschaft mit ein.
Der umfangreiche Fragebogen wird dann ausgewertet und er bildet die Grundlage für die Partnervermittlung: Das Portal selbst schlägt dem Nutzer geeignete Partner vor. Ziel ist es, Partner zu finden, die möglichst viele Ähnlichkeiten haben. Denn nach psychologischen Erkenntnissen halten diese Partnerschaften am längsten. Statt der großen Masse wie bei den Kontaktbörsen, trifft man hier oft auf mehr Qualität bei den Partnerempfehlungen.
Kosten: Auch hier können Nutzer die Websites anfangs kostenlos testen. Wer allerdings alle Funktionen nutzen will und mit potentiellen Partnern in Kontakt treten möchte, muss Mitglied werden. Das ist nicht gerade günstig. Bei einer sechsmonatigen Mitgliedschaft fallen rund 70 Euro im Monat an. Viele Plattformen bieten zu besonderen Anlässen, wie beispielsweise am Valentinstag, Rabatte an. Neu in der Branche und deshalb erwähnenswert, weil das Preismodell eine Neuheit ist, ist das Portal Lemonswan: Alleinerziehende, Studenten und Auszubildende können die Plattform kostenlos nutzen.
Geeignet für: Nutzer, die eine langfristige Partnerschaft anstreben und dabei mehr auf Ähnlichkeiten setzen, als daran glauben, dass Gegensätze sich anziehen. Diese Methode eignet sich auch für Suchende, die es ernst meinen, aber vielleicht nicht die offensiven Flirt-Experten sind. Bevor man bei den Partnervermittlungen zum ersten Mal in Kontakt mit jemandem tritt, weiß man schon eine ganze Menge über sie oder ihn und hat gleich ein gemeinsames Thema, das man ansprechen kann.
Das müssen Nutzer wissen: Das eigene Profil ist nicht für alle sichtbar. Vielmehr macht das Portal geeignete Partnervorschläge. Der Nutzer entscheidet dann selbst, mit wem er in Kontakt tritt und wem er Zugang zum eigenen Profil gewährt. Auch wann und in welchem Umfang Fotos ausgetauscht werden, entscheiden die Nutzer selbst.
Bekannte Angebote: parship.de, elitepartner.de, edarling.de, lemonswan.de
Seiten für besondere Zielgruppen
Wer von vornherein weiß, dass er nur eine ganz bestimmte Zielgruppe ansprechen möchte, kann auch gleich bei einer spezialisierten Kontaktseite danach suchen: Es gibt spezielle Seiten für Senioren, Alleinerziehende, Homosexuelle, Menschen mit Behinderung, Menschen, die nur auf der Suche nach einem Seitensprung sind, übergewichtig sind oder einen Partner speziell aus Osteuropa suchen. Kurz: Es gibt nichts, was es nicht gibt.