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Ein fast schon filmreifer Betrugsfall erschüttert die Volksbank Düsseldorf Neuss. Rund 100 Millionen Euro, die angeblich dem französischen Modekonzern Kiabi gehören, sind verschwunden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen des Verdachts auf Betrug und Urkundenfälschung. Lesen Sie hier alles zu den Hintergründen.
Die ehemalige Finanzchefin von Kiabi, Aurélie Bard, steht im Verdacht, 100 Millionen auf ein Konto bei der Volksbank Düsseldorf Neuss überwiesen zu haben. Angeblich sollte es sich dabei um eine Geldanlage für das französische Unternehmen handeln. Doch als der Modekonzern Kiabi im Juli 2024 auf das Geld zugreifen wollte, war es nicht mehr da. Berichten zufolge soll das Geld auf ein Konto in der Türkei geflossen und von dort weiter transferiert worden sein.
Die Volksbank Düsseldorf Neuss sieht sich nun mit einer Forderung über 100 Millionen Euro konfrontiert. Um den Fortbestand des Instituts zu sichern, hat die Bank bereits Rückstellungen gebildet und Garantien vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken erhalten.
Auf ihrer Webseite weist die Bank prominent auf den Vorfall hin. Laut eigenen Aussagen erhält das Institut derzeit zahlreiche Anfragen von besorgten Kundinnen und Kunden.
In einem Pressestatement betont Vorstandssprecher Rainer Mellis, dass der Vorfall keine Auswirkungen auf den normalen Geschäftsbetrieb habe. Die Sicherheit von Einlagen und Genossenschaftsanteilen sei gewährleistet.
Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat Ermittlungen wegen Betrugs und Urkundenfälschung aufgenommen. Auch die Volksbank selbst hat Strafanzeige erstattet. Aurélie Bard, die sich derzeit in Untersuchungshaft befindet, wird beschuldigt, die Millionen veruntreut zu haben. Möglicherweise hatte sie dabei Unterstützung von Komplizen. Die Volksbank Düsseldorf Neuss arbeitet eng mit den Sicherheitsbehörden zusammen, um den Fall aufzuklären und weiteren Schaden abzuwenden.
Dass eine solch enorme Summe unbemerkt abfließen konnte, sorgt in Bankenkreisen für Aufsehen und Gesprächsbedarf. Aber auch beim Modekonzern Kiabi gibt es Unruhe, da Bard bereits in der Vergangenheit wegen Betrugs verurteilt wurde. Sie hatte zuvor einen Arbeitgeber um 800.000 Euro betrogen.
Mittlerweile hat die Bafin laut Medienberichten einen Sonderbeauftragten in die Volksbank Düsseldorf Neuss entsandt. Dieser habe die Geschäftsleiterfunktion und alle Aufgaben und Befugnisse eines Vorstandssprechers.
Derweil hat Jessica Jüntgen ihr Vorstandsmandat niedergelegt. Vorstandssprecher Rainer Mellis war zuvor schon zurückgetreten (Update 11. November 2024).
Bei dem Bafin-Beauftragten handelt es sich um Michael Horf. Er soll sicherstellen, dass die weitere Aufklärung vorbehaltlos, transparent und ohne Ansehen von Personen erfolgen kann.
Wie die Dpa mitteilt, hat der Fall nun erste personelle Konsequenzen. Rainer Mellis (58), Vorstandssprecher, hat sein Amt niedergelegt. Laut Mitteilung des Aufsichtsrats soll dadurch sichergestellt werden, dass eine umfassende, transparente und unbeeinflusste Aufklärung stattfinden kann.
In diesem Jahr gerieten bereits zwei weitere Volksbanken in die Schlagzeilen. Die Volksbank Dortmund-Nordwest und die VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden benötigten finanzielle Hilfen, um drohende Verluste auszugleichen. Diese Verluste entstanden durch Immobiliengeschäfte und Wertberichtigungen.
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