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Falschgeld-Alarm in Deutschland: Entlarven Sie gefälschte Zwei-Euro-Münzen

Sebastian Wieschowski
Autor
Franziska Baum
Redakteurin
Aktualisiert am: 13.10.2025
Im Bild zu sehen ist die 2-Euro-Münze aus Estland als Fälschung und Original.

Falschgeld ist ein fortwährendes Problem, das nicht nur Scheine betrifft. Aktuelle Fälle zeigen: Auch gefälschte Euro-Münzen gelangen immer wieder in Umlauf. Das passiert häufiger, als Sie vielleicht denken.

Im Fokus der Fälscher stehen besonders die Zwei-Euro-Münzen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Fälschungen eindeutig erkennen und wie Sie sich effektiv vor finanziellem Schaden schützen. Denn wenn Sie unwissentlich Falschgeld annehmen, bleiben Sie auf dem Schaden sitzen.

Aktueller Fall zeigt: Falschgeld ist leicht verfügbar 

Wie einfach es für Kriminelle ist, an Falschgeld zu kommen, zeigt ein Vorfall auf der Nordseeinsel Föhr. Seit Anfang September 2025 tauchten dort in Geschäften vermehrt falsche Zwei-Euro-Münzen auf. Ermittler des Landeskriminalamts Schleswig-Holstein konnten den Fall jedoch schnell klären.

Bei einer Razzia am 8. Oktober 2025 in Wyk auf Föhr stellten die Beamten 358 gefälschte 2-Euro-Münzen bei einem 23-jährigen Tatverdächtigen sicher. Er steht im Verdacht, das Falschgeld im Internet bei einem Händler bestellt und anschließend in den Zahlungsverkehr gebracht zu haben. Gegen ihn läuft nun ein Strafverfahren wegen des Sich-Verschaffens und Inverkehrbringens von Falschgeld. Ihm droht eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren.

Tatsächlich ist es erschreckend leicht, an nachgemachtes Hartgeld zu gelangen. Auf großen asiatischen Online-Plattformen, wie etwa AliExpress oder Temu, können Sie gefälschte Münzen zu Spottpreisen von wenigen Cent pro Stück bestellen. Bei Großhändlern wie Alibaba fallen bei der Abnahme von über 1.000 Stück oft nur 35 Cent pro Zwei-Euro-Fälschung an. Die Ware landet dann innerhalb von zwei Wochen in Deutschland, manchmal deklariert als "Geschenk", um den Zoll zu umgehen. Besonders kurios: Sie können sogar Münzfälschungen mit Ihrem Wunschmotiv bestellen.

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Ist Falschgeld ein großes Problem? Die offizielle Einordnung 

Die Deutsche Bundesbank betont regelmäßig: Es gibt in Deutschland weder bei Banknoten noch bei Münzen ein "Falschgeldproblem".

Im Jahr 2024 wurden zwar rund 141.000 falsche Euro-Münzen entdeckt – ein Anstieg von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr –, doch im Verhältnis zu den etwa 44 Milliarden Münzen im Umlauf ist das Risiko für Sie als Verbraucherin und Verbraucher sehr gering. Statistisch betrachtet trifft nur eine falsche Münze auf über 47.000 echte Münzen der gängigen Nominale (2 Euro, 1 Euro, 50 Cent).

Zum Vergleich: In Großbritannien wurde vor der Einführung einer neuen 1-Pfund-Münze im Jahr 2017 geschätzt, dass jede 30. Umlaufmünze eine Fälschung war. Von solchen Größenordnungen ist die Euro-Zone weit entfernt. Dennoch ist es wichtig, wachsam zu bleiben.

Fälschungen sind oft leicht zu erkennen

Die Fälscher sparen meist an Material und Produktionsqualität. Das macht die nachgemachten Münzen oft auffällig. Im Fall auf Föhr beispielsweise erkannten die Ermittler schnell: Die gefälschten Zwei-Euro-Münzen glänzten stärker, waren leichter und besonders stark magnetisch. Zudem war der Umriss Estlands auf der Rückseite nicht korrekt abgebildet.

Ein Eisverkäufer hatte die Billig-Kopien als einer der Ersten bemerkt und die örtliche Sparkasse alarmiert – ein wichtiger Schritt, der zur Aufklärung des Falles führte.

Um sich zu schützen, sollten Sie ein paar einfache Tests kennen, mit denen Sie Fälschungen von echten Münzen unterscheiden können.

Prüfen Sie diese sechs Merkmale

Experten der Bundesbank verzeichnen allein bei den Zwei-Euro-Münzen über 100 verschiedene "Fälschungsklassen". Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Merkmale, auf die Sie achten sollten:

  1. Magnetismus – der einfache Test:
    Echt: Der äußere Ring der 2-Euro-Münze (Kupfer-Nickel) ist nicht magnetisch, der innere Kern (Nickel-Messing) dagegen leicht magnetisch. Die Münze haftet zwar am Magneten, lässt sich aber leicht wieder ablösen.
    Falsch: Fälschungen sind oft gar nicht magnetisch oder extrem stark magnetisch (häufig durch die Verwendung von Eisen- oder Stahllegierungen). Ein einfacher Magnet-Test kann Ihnen sofort Klarheit verschaffen.
  2. Gewicht und Maße:
    Echt: Eine echte Zwei-Euro-Münze wiegt genau 8,50 Gramm. Der Durchmesser beträgt 25,75 Millimeter und die Dicke 2,20 Millimeter.
    Falsch: Fälschungen weichen häufig von diesen Werten ab (Abweichungen von ±0,2 Gramm oder ±0,2 Millimeter sind keine Seltenheit). Sie fühlen sich oft spürbar leichter oder dünner an.
  3. Optik und Farbe:
    Echt: Der Ring ist silberfarben, der Kern leicht goldgelblich. Die Prägung ist scharf, detailliert und sauber. Die Grenze zwischen Ring und Kern ist sauber, ohne sichtbare Löt- oder Klebespuren.
    Falsch: Die Farben können zu gleichmäßig, matt oder fleckig sein. Die Prägungen wirken oft verwaschen, unscharf oder zeigen Überlappungen. Achten Sie auf eine sichtbare Schweißnaht oder Klebespur zwischen Ring und Kern.
  4. Randgestaltung:
    Echt: Jede nationale Zwei-Euro-Münze hat eine landesspezifische, scharf eingeprägte Randprägung (etwa der Schriftzug "EINIGKEIT UND RECHT UND FREIHEIT" in Deutschland).
    Falsch: Die Randprägung ist oft unscharf, unvollständig, versetzt oder es ist eine falsche Prägung für das jeweilige Motiv gewählt. Besonders die Symbole wie der Bundesadler bei deutschen Münzen sind für Fälscher schwer zu imitieren.
  5. Klangtest:
    Echt: Wenn Sie zwei echte Münzen leicht gegeneinander schnippen, hören Sie einen hellen, klaren Ton.
    Falsch: Nachgemachte Münzen klingen aufgrund der unterschiedlichen Metalllegierung oft dumpf oder blechern.
  6. Automatenprüfung:
    Falschgeld wird oft nicht erkannt: Die meisten Fälschungen fallen in Automaten durch. Diese Geräte prüfen Münzen sehr sensibel auf elektrische Leitfähigkeit, Magnetismus und Gewicht.

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Sämtliche Angaben ohne Gewähr. Datenstand 13.10.2025

Was tun bei Falschgeld?

Wenn Sie eine Fälschung in Ihrem Portemonnaie finden oder an der Kasse erhalten, dürfen Sie diese keinesfalls wissentlich weitergeben. Das bewusste Inverkehrbringen von Falschgeld ist eine Straftat nach Paragraf 146 Strafgesetzbuch und kann, wie bereits erwähnt, mit bis zu fünf Jahren Haft geahndet werden.

So verhalten Sie sich richtig:

  • Nehmen Sie das Falschgeld nicht an: Wenn Sie an der Kasse misstrauisch werden, lehnen Sie die Münze oder den Schein ab und bitten Sie um Ersatz.
  • Geben Sie es nicht weiter: Selbst wenn Sie es unwissentlich erhalten haben, dürfen Sie es nicht wissentlich an jemand anderen weitergeben. Sie machen sich sonst strafbar.
  • Informieren Sie Polizei oder Bank: Übergeben Sie das Falschgeld umgehend der Polizei oder Ihrer Hausbank (auch die Bundesbank nimmt es entgegen). Nur die Strafverfolgungsbehörden und Notenbanken dürfen es einziehen.
  • Merkmale notieren: Versuchen Sie, sich unauffällig das Aussehen der Person zu merken, von der Sie das Falschgeld erhalten haben.
  • Kein Ersatz: Bedenken Sie: Für eingezogenes Falschgeld erhalten Sie in der Regel keinen Ersatz. Der Schaden bleibt bei Ihnen hängen.

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Ihre Meinung ist gefragt

Haben Sie selbst schon einmal Falschgeld in die Hände bekommen? Oder haben Sie einen guten Tipp, wie man Münzen schnell auf Echtheit prüfen kann? Teilen Sie uns Ihre Erfahrungen und Einschätzungen mit. Wir freuen uns auf Ihre E-Mail an: redaktion@biallo.de

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Über den Autor Sebastian Wieschowski

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Schon in der Kindheit entwickelte Sebastian eine Faszination für Münzen, die ihn sein Leben lang begleitet. Nach seiner schulischen Laufbahn durchlief Sebastian eine fundierte journalistische Ausbildung, die ihn nach der Schülerzeitung zuerst an die Kölner Journalistenschule führte. Nach einem Journalistik-Studium in Eichstätt und ein Volontariat bei einer Tageszeitung in Flensburg ist er als freiberuflicher Autor unter den Namen „Coinosseur“ und "Captain Kleingeld" mit Fokus auf Münzen und Edelmetalle tätig. Seit 2012 schreibt er regelmäßig für deutsche und internationale Fachmagazine und wurde mehrfach ausgezeichnet. Mit Büchern wie „Reich werden mit Fehlprägungen: Die ganze Wahrheit über seltene Münzen aus dem Wechselgeld“ oder „Jagd auf den Euro-Schatz: Seltene und wertvolle Münzen in deinem Wechselgeld entdecken“ will er Sammler mit wertvollem Wissen versorgen und den Spaß am Münzensammeln weitertragen. Mehr über den Autor: https://coinosseur.de/

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