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Filmgeld statt Euros

Polizei warnt: Falschgeld im Umlauf – Movie Money

Franziska Baum
Redakteurin
Aktualisiert am: 01.02.2023

Auf einen Blick

  • Immer wieder gibt es Polizeimeldungen, die vor Falschgeld warnen.
  • Movie Money ist eigentlich für den Dreh von Filmen und Serien gemacht, wird aber immer wieder in Umlauf gebracht. Es gibt einfache Merkmale, woran Sie Falschgeld und Movie Money erkennen.
  •  Geldfälscher leiden unter der Coronakrise.
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Filmproduktionen und Zaubershows benötigen eine Art täuschend echtes Spielgeld, das sogenannte “Movie Money”, damit das Geld für den Zuschauer echt wirkt. Eigentlich darf das echt aussehende Falschgeld nur für Film und Ferneshen verwendet werden. Dennoch wird es von Betrügern immer wieder gerne in Umlauf gebracht. Dabei hat Movie Money dem “echten” Falschgeld gegenüber einen großen Vorteil: Anhand bestimmter Merkmale erkennen Sie relativ einfach, dass es sich nicht um einen echten Euroschein handelt. Doch nicht nur gekennzeichnetes Falschgeld ist im Umlauf. Immer häufiger tauchen auch Fälschungen und Kopien von Geldscheinen auf. Desweiteren wurde in letzter Zeit häufiger von Betrügern berichtet, die versuchen über fremde Paypal-Konten einzukaufen.

Sie sagen, Ihnen kann kein Falschgeld untergejubelt werden? Das passiert dann aber doch schneller als gedacht. Trickbetrüger fragen Sie auf dem Parkplatz nach Wechselgeld, ein Ebay-Kleinanzeigen-Käufer bezahlt seine Ware, Sie erhalten die Blüten beim Gebrauchtwagenverkauf oder Sie bekommen das Wechselgeld an der Supermarktkasse zurück, welches vorher nicht ausreichend geprüft wurde. Und ganz plötzlich sind Sie im Besitz von Falschgeld. Doch was sollen Sie dann tun?

Movie Money ist seit Mitte 2019 immer wieder aufgetaucht und von der Polizei beschlagnahmt worden. Laut den Kriminalisten handelt es sich dabei um eine neue Form der Geldfälschung. Auffällig dabei sei, dass das Filmgeld nicht nur in Deutschland verbreitet wird. Vielmehr ist von einer europaweiten Verbreitung die Rede.

Hier ist Movie Money im Umlauf

Die Polizeiberichte zeigen, dass das Bezahlen mit den “Blüten” keine Seltenheit ist. Immer wieder wird das falsche Geld unter die Leute gebracht. Wir halten Sie mit der folgenden Liste auf dem Laufenden und verraten, wo Movie Money in Deutschland überall aufgetaucht ist und wo Sie damit besonders vorsichtig sein sollten.

01.02.2023 Mehr Falschgeld im Umlauf in 2022

Nach einer  Meldung der Bundesbank gab es 2022 wieder mehr Falschgeld in Deutschland. Rund 44.100 falsche Banknoten mit einem Nennwert von 2,7 Millionen Euro wurden registriert. Gegenüber zum Vorjahr erhöhte sich die Anzahl der Fälschungen damit um 5,2 Prozent. Burkhard Balz, das für Bargeld zuständige Mitglied im Bundesbank-Vorstand, meint dazu, dass die Erhöhung aufgrund der Aufhebung der Corona-Beschränkungen zurückzuführen sei. Das Falschgeldaufkommen sei aber dennoch auf einem niedrigen Niveau. 

04.08.2022 Falschgeld im Reisebus

Laut einem Polizeibericht des Polizeipräsidiums Oberpfalz entdeckte die Polizei auf der A6 einen Reisebus mit einer größeren Menge Falschgeld. AM 2. August kontrollierten Beamte gegen Mitternacht einen Reisebus. Dieser war mit mehreren Personen besetzt.
Bei einem 18-jährigen Tschechen endeckten Sie einen mittleren vierstellen Betrag Falschgeld. Es handelte sich um „Prop Copy“-Scheine. Die Ermittlungen wegen des Verdachts der Geldfälschung wurden aufgenommen.

31.01.2022 Pandemie bremst Geldfälscher aus

Laut einem  Bericht der Bundesbank sind in den Jahren der Pandemie die Geldfälschungen zurückgegangen. Aufgrund von weniger Weihnachts- oder Jahresmärkten und schärferen Grenzkontrollen haben es die Betrüger deutlich schwerer, das Falschgeld unter die Menschen zu bringen. „Bei einem Großteil der Fälschungen handelte es sich wie im Vorjahr um das sogenannte Prop copy oder MovieMoney, also um leicht erkennbare Fälschungen“, so Johannes Beermann, das für Bargeld zuständige Mitglied im Bundesbank-Vorstand.
Im vergangenen Jahr (2021) wurden laut Angaben der Bundesbank rund 42.000 falsche Euro-Banknoten im Nennwert von 1,9 Millionen Euro registriert. Die Fälschungen sanken damit um rund 28,6 Prozent. Es gibt aber nicht nur falsche Geldscheine. Auch falsche Münzen sind im Umlauf. Aber auch bei den Münzen sind die Fälschungen im Gegensatz zu den vergangenen Jahren rückläufig. Während es 2021 rund 41.100 falsche Münzen waren, waren im Vorhrjahr noch knapp 45.000 falsche Münzen im Umlauf. In Bezug auf die Euro-Banknoten befindet sich das Falschgeld 2021 auf einem Rekordtief.

15.06.2021 Hamburg-Fuhlsbüttel 

Die Wohnung eines in Verdacht geratenen 57-jährigen Deutschen wurde durch Beamte des Dezernats für Falschgelddelikte (LKA 64) durchsucht. Der Mann wurde verdächtigt, auf einer Online-Plattform als Imitation gekennzeichnete Geldscheine erworben zu haben. Anschließend hat er diese bei Barkäufen in den Zahlungsverkehr gebracht.
Bei der Durchsuchung wurden falsche Banknoten mit einem fiktiven Wert in Höhe von 120.000 Euro, mehr als 3.000 britische Pfund und knapp 8.000 US-Dollar sichergestellt. Bei dem Geld handelt es sich vor allem um 10-, 20- und 50-Euro-Scheine. Diesen fehlten die allgemeinen Sicherheitsmerkmale und sie waren mit dem Aufdruck “Prop Copy” versehen. Dieses Geld dient ursprünglich als Spielgeld oder Filmrequisite.
(Quelle:  Polizei Hamburg)

08.06.2021 Kaiserslautern

Einem Busfahrer wurde beim Bezahlen der Fahrkarten Falschgeld untergejubelt. Das Movie Money ist erst bei der Abrechnung der Tageseinnahmen aufgefallen. Dabei handelte es sich um einen 10-Euro-Schein.
(Quelle:  Polizeipräsidium Westpfalz)

15.12.2020 Erfurt

Beim Kauf seines Weihnachtsbaumes erhielt ein 79-jähriger Mann in Erfurt sogenanntes Movie Money als Wechselgeld. Der Senior hat sofort die Polizei verständigt. Wie der Weihnachtsbaumverkäufer an das Filmgeld gelangt ist, muss von der Polizei ermittelt werden.
(Quelle:  Thüringer Polizei)

Was macht die Polizei mit dem Falschgeld?

Zunächst wird die Polizei das Geld sicherstellen und Fingerabdrücke nehmen. Diese werden dann mit der Datenbank abgeglichen. Der Fall wird aufgenommen und sollte der Verdacht bestehen, dass der Besitz Absicht war, wird eine Strafanzeige gestellt.

Können Sie Movie Money erkennen?

Die Antwort lautet: ja. Trotz der Ähnlichkeit zu echtem Geld, können Sie Movie Money recht einfach erkennen. Wie das Beispiel des “Presseportal Blaulicht” zeigt, gibt es einige Merkmale, anhand derer Sie das Filmgeld erkennen.

Movie Money, 20-Euro-Schein Vorderseite (presseportal.de/blaulicht)

20-Euro-Schein Vorderseite (Quelle: Pressemitteilung Polizei Warendorf)

So finden Sie beispielsweise unter der Euroflagge den Schriftzug “Movie Money” (1), welches wohl der deutlichste Hinweis auf das Falschgeld ist. Normalerweise sollte da die Unterschrift des Präsidenten der Europäischen Zentralbank stehen.

Movie Money, 20 Euro Rückseite

20-Euro-Schein Rückseite (Quelle: Pressemitteilung Polizei Warendorf)

Des Weiteren sollte Movie Money auf der Vorderseite links (2) und der Rückseite rechts (4) mit dem Schriftzug “This is not legal tender; it’s used für motion props” versehen sein.

Außerdem erkennen Sie das Filmgeld daran, dass unter dem Schriftzug “Euro” auf der Rückseite des Scheins kein kyrillischer Schriftzug mehr steht, sondern das Wort “Prop” (3). Ebenfalls auf der Rückseite kann sich der Schriftzug “Prop copy” befinden.

Ein weiteres Merkmal von Falschgeld soll sein, dass auf jedem Schein die gleiche Seriennummer steht. Allerdings bringt Ihnen das nicht so viel, wenn Sie nur einen “Blüten”-Schein haben.

Indische Banknoten per Smartphone-App überprüfen

Okay, wir befinden uns jetzt nicht gerade auf indischem Gebiet. Dennoch ist es erstaunlich, dass für indische Banknoten bereits eine Software für das Smartphone entwickelt wurde, welche die Scheine auf Echtheit überprüfen kann. Dafür muss nur ein Foto hochgeladen werden und Sie erfahren, ob das Geld echt ist. Wurde eine Blüte eingelesen, erhält der Anwender einen Alarm auf sein Smartphone.

Analoge Testverfahren für den Euro

Wussten Sie, dass Sie den echten Euroschein auch relativ einfach erkennen können? Dafür können Sie das analoge Testverfahren, den “Kippen-Sehen-Fühlen-Test”, verwenden. Stellen Sie mit dem Fühltest fest, ob das Relief-Muster vorhanden ist. Beim Sehtest konzentrieren Sie sich auf Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden (dieser muss durchgängig sein). Prüfen durch Kippen: Auf der Vorderseite der Banknoten gibt es links unten eine Wertzahl, diese muss ihre Farbe ändern, wenn der Schein gekippt wird. Auch die Hologramm-Elemente wechseln die Farbe.

Testgeräte im Handel erhältlich

Mittlerweile gibt es im Handel auch Prüfgeräte für Banknoten. Die Preise bei einem der bekanntesten Versandhändler liegen dabei zwischen 18 Euro für eine einfache UV-Taschenlampe und 105 Euro für ein automatisches Prüfgerät. Im mittleren Preissegment finden Sie Prüfgeräte für Wasserzeichen und Mikroprint Erkennung mit UV- und Weißlicht für knapp 55 Euro.

Geldscheine manuell prüfen

Die Investition in ein Prüfgerät erscheint Ihnen zu teuer? Dann haben Sie noch die Möglichkeit, die Geldscheine manuell zu prüfen. Dafür bietet die Deutsche Bundesbank auf Ihrer Webseite eine Anleitung für alle Euro-Geldscheine und die entsprechenden Merkmale auf der Vorder- und Rückseite an.

Kann Falschgeld an Geldautomaten ausgegeben werden?

Dazu schreibt das Bundeskriminalamt, dass es eine Vorschrift gibt, wonach die “Kreditinstitute und Geldbearbeitungsunternehmen [...] gesetzlich verpflichtet [wurden], Geldautomaten nur mit bundesbankgeprüften Banknoten bzw. mittels bundesbankzertifizierter Maschinen geprüfter Banknoten zu befüllen”. Halten sich die Institute an diese Regel kann kein Falschgeld in die Geldausgabeautomaten gelangen oder ausgezahlt werden.

Demnach verfügen Automaten, an denen Sie Geld ein und auszahlen können, über eine sichere Prüftechnik, welche von der Bundesbank zertifiziert ist. Damit soll die Ausgabe von nicht umlauffähigem Geld verhindert werden.

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Verwenden Sie kein Falschgeld!

Die Polizei warnt in fast jeder Meldung zum Movie Money, dass Sie dieses nicht verwenden sollen. Bereits der Besitz von Falschgeld ist verboten. Bringen Sie das Falschgeld erneut in Umlauf, handelt es sich um eine Straftat, die mit hohen Strafen geahndet werden kann.

Am besten prüfen Sie nach jedem Empfang von Wechselgeld die Scheine auf Echtheit. Sollten Sie unsicher sein, können Sie Ihr Gegenüber auch auf Ihren Verdacht hin ansprechen. Die meisten Kassierer haben beispielsweise die Möglichkeit, das Geld zu überprüfen.

Wenn Sie Falschgeld annehmen und es zu spät bemerken, haben Sie am Ende leider selbst den Schaden. Das Geld muss zur Polizei und Sie bekommen keine Entschädigung. Auf keinen Fall sollten Sie versuchen, erneut damit zu bezahlen. Denn dann machen Sie sich strafbar. Das Bundeskriminalamt gibt folgende Tipps für den Umgang mit gefälschtem Geld:

  • Bei Falschgeldverdacht benachrichtigen Sie umgehend die Polizei.
  • Geben Sie das Falschgeld nicht an den Verausgaber zurück und auf keinen Fall an andere Personen weiter. Sie können sich dadurch selbst strafbar machen!
  • Versuchen Sie den Falschgeldverausgaber bis zum Eintreffen der Polizei zum Verbleiben zu bewegen. Sollte dies nicht gelingen, so prägen Sie sich sein Aussehen ein. Notieren Sie sich das Kfz-Kennzeichen eines gegebenenfalls benutzten Fahrzeuges.
  • Stecken Sie das Falschgeld in einen Briefumschlag. Fingerabdrücke sind wichtige Spuren!
  • Übergeben Sie das Falschgeld der Polizei und geben Sie sachdienliche Hinweise.

Das Wichtigste dabei ist aber: Bringen Sie sich und andere Personen nicht in Gefahr.

Immer wieder wird versucht, falsches Geld in Umlauf zu bringen. Besonders gern nutzen Betrüger Kleinanzeigenportale. So sollten Sie beispielsweise auch beim Gebrauchtwagenkauf darauf achten, dass Sie nur echte Scheine erhalten. Als wenn der Ärger mit den unseriösen Handwerker-Notdiensten nicht schon groß genug wäre, kann es Ihnen auch hier passieren, dass Sie als Wechselgeld Falschgeld zurückbekommen.

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Über die Redakteurin Franziska Baum

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Bereits in ihrer Schulzeit war Franziska für die Jugendredaktion der Sächsischen Zeitung tätig. Nach ihrem Germanistik-Studium in Dresden sammelte sie weitere Erfahrungen als Online-Redakteurin bei führenden Technik-Magazinen und später im Verbraucherschutz. Seit 2016 war Franzi (so ihr Spitzname) als Redakteurin am Aufbau des Onlineportals verbraucherschutz.com (früher onlinewarnungen.de) beteiligt. Dort betreute sie unter anderem den Social Media Bereich, plante und verfasste eigene Tipps, News und Anleitungen zu aktuellen Themen. Durch diese Arbeit hat Franzi sich ein ausgeprägtes Wissen im Bereich Verbraucherschutz angeeignet. Bei biallo.de bringt sie genau dieses Wissen ein. Außerdem ist Franziska in der Leserbetreuung tätig. Ihr Ziel ist es, den Leserinnen und Lesern zu helfen und ein gutes Gefühl zu geben. 

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