Warenagenten ausgeschrieben – ahnungslose Geldwäscher gesucht
Auch die Polizei hat schon vor diesen Stellenangeboten gewarnt. Gesucht werden in den Jobbeschreibungen Menschen, die als Warenagenten (Paketagenten) arbeiten möchten. Ihre Aufgabe ist es, in der eigenen Wohnung Pakete entgegenzunehmen und an bestimmte Anschriften im Ausland weiterzusenden. Diese Päckchen und Pakete stammen übrigens von Personen, welche selbst Opfer von Betrügern geworden sind.
Doch was passiert tatsächlich? In diesem Fall werden Ihre Daten vom Arbeitsvertrag genommen und hochwertige Waren im Internet auf Ihren Namen bestellt und mit betrügerisch erlangten Kreditkartendaten bezahlt. Die für Sie bereitgestellten Paketlabels für den Weiterversand werden ebenfalls über Ihren Namen bestellt und mit ergaunerten Kartendaten bezahlt.
Oft werden mehrere Paketagenten hintereinander geschaltet, um den Weg noch mehr zu verschleiern. Die Nachverfolgung für die Polizei wird damit erschwert. Die Täter selbst bleiben meist unerkannt, da diese mit Ihnen ausschließlich per E-Mail von kostenfreien Anbietern wie Yahoo, Gmail oder GMX kommunizieren. Sie als Paketagent können aber schnell identifiziert und ausfindig gemacht werden. Die Händler wenden sich nach der Reklamation der betrogenen Verbraucherinnen und Verbraucher (Kreditkartendaten) an Sie und fordern ihr Geld für die versandte Ware.
Sie ziehen am Ende den “Schwarzen Peter” und haben sich als Geldwäscher ausnutzen lasen. Damit machen Sie sich strafbar. Denn bei den betrügerischen Bestellungen handelt es sich um bandenmäßigen und gewerbsmäßigen Warenkreditbetrug.
Stelle als Tester für Legitimierungsprozesse bei Banken
Das Jobangebot klingt erst einmal grandios und unheimlich wichtig. Der ausgeschriebene Lohn passt auch und dann dürfen Sie sogar von Zuhause arbeiten. Klingt nach einem Traumjob, oder? Eher Albtraum. Denn am Ende werden Sie von Ihrem vermeintlichen Arbeitgeber betrogen.
Mittlerweile warnt auch die BaFin vor diesen unlauteren Jobangeboten. Was sollen Sie bei diesen Stellen tun? Sie werden angeworben für eine sogenannte Prozessoptimierung. Dafür sollen Sie zu Testzwecken Konten anlegen. Ihnen wird im Vorfeld suggeriert, dass das Konto im Nachgang wieder deaktiviert und gelöscht wird. Doch Ihre angelegten Konten werden ohne Ihr Wissen in Zusammenhang mit betrügerischen Aktivitäten verwendet. Beispielsweise wird solch ein Konto als Überweisungskonto eines Fakeshops genutzt.
Folgende Stellenbezeichnungen sind in diesem Zusammenhang bereits aufgetaucht:
- Mitarbeiter m/w/d im Prozesscontrolling
- Produkttester/Produkttesterin
- App-Tester/ App-Testerin
- Aushilfe im Büro m/w/d
- Minijob Bürotätigkeit
Sie werden bei diesen Jobs ohne Ihr Wissen in unerlaubte Geschäfte verwickelt. Wird so ein Konto für einen Fakeshop genutzt, könnten Rückzahlungsansprüche geprellter Kunden an Sie herangetragen werden. Das Geld ist allerdings nicht mehr auf dem Konto. Das hat Ihr angeblicher Arbeitgeber bereits abgehoben und in seine eigene Tasche gesteckt.
Wie können Sie sich vor diesem Betrug schützen?
Auch wenn Sie noch so dringend Geld benötigen, sollten Sie die Stellenangebote genau prüfen. Wird ausschließlich über E-Mail kommuniziert, sollten Sie stutzig werden. Normalerweise sollten Sie Ihren Arbeitgeber zumindest virtuell einmal kennenlernen. Im „Vorstellungsgespräch“ sollten Sie auch unbequeme Fragen stellen. Wenn Ihnen nicht erklärt wird, woher die Ware kommt oder Arbeitsabläufe nicht richtig erläutert werden, heißt es besser: Hände weg von diesem Job!
- Recherchieren Sie nach Ihrem neuen Arbeitgeber.
- Was sagen die Nutzer im Internet? Finden Sie überhaupt etwas zu der Firma?
- Prüfen Sie, ob die Firma existiert.
- Als Arbeitssuchender sollten Sie unaufgefordert zugesandte Job-Angebote genauestens prüfen.