Paketagent oder Produkttester bei Banken

Unseriöse Jobangebote locken Sie in die Falle

Franziska Baum
Redakteurin
Veröffentlicht am: 01.04.2022

Auf einen Blick

  • Betrüger schreiben Stellen als Warenagenten (Paketagenten) oder Produkttester (Tester für Legitimierungsprozesse) aus.
  • Die Jobs sind scheinbar gut bezahlt und können in Heimarbeit erledigt werden.
  • Bei einer Zusage lassen Sie sich auf Kriminelle ein und machen sich selbst strafbar. Erfahren Sie in unserem Artikel, wieso das der Fall ist.
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Warenagenten ausgeschrieben – ahnungslose Geldwäscher gesucht
  2. Stelle als Tester für Legitimierungsprozesse bei Banken
  3. Wie können Sie sich vor diesem Betrug schützen?

Sie sind gerade auf Jobsuche? Dann sollten Sie die Augen offen halten. Findige Kriminelle versuchen Sie, mit tollen Jobangeboten in die Falle zu locken. Im Internet werden Ihnen Jobs als Produkttester für die Legitimierungsprozesse bei Banken oder als Empfänger von Paketen angeboten.

Stellenangebote, mit dem schnellen Geld und der Bequemlichkeit von Zuhause arbeiten zu können, haben einen großen Anreiz auf viele Menschen. Dabei geben sich die Kriminellen als Vertreter scheinbar seriöser Firmen aus und treten gezielt an Arbeitssuchende in Deutschland heran. Für die Kontaktaufnahme nutzen sie Jobbörsen, Internetauftritte und auch Social-Media-Kanäle. Was hinter diesen oftmals sehr gut bezahlten und in Heimarbeit ausführbaren Jobs steckt? Wir verraten es Ihnen.

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Warenagenten ausgeschrieben – ahnungslose Geldwäscher gesucht

Auch die Polizei hat schon vor diesen Stellenangeboten gewarnt. Gesucht werden in den Jobbeschreibungen Menschen, die als Warenagenten (Paketagenten) arbeiten möchten. Ihre Aufgabe ist es, in der eigenen Wohnung Pakete entgegenzunehmen und an bestimmte Anschriften im Ausland weiterzusenden. Diese Päckchen und Pakete stammen übrigens von Personen, welche selbst Opfer von Betrügern geworden sind.

Doch was passiert tatsächlich? In diesem Fall werden Ihre Daten vom Arbeitsvertrag genommen und hochwertige Waren im Internet auf Ihren Namen bestellt und mit betrügerisch erlangten Kreditkartendaten bezahlt. Die für Sie bereitgestellten Paketlabels für den Weiterversand werden ebenfalls über Ihren Namen bestellt und mit ergaunerten Kartendaten bezahlt.

Oft werden mehrere Paketagenten hintereinander geschaltet, um den Weg noch mehr zu verschleiern. Die Nachverfolgung für die Polizei wird damit erschwert. Die Täter selbst bleiben meist unerkannt, da diese mit Ihnen ausschließlich per E-Mail von kostenfreien Anbietern wie Yahoo, Gmail oder GMX kommunizieren. Sie als Paketagent können aber schnell identifiziert und ausfindig gemacht werden. Die Händler wenden sich nach der Reklamation der betrogenen Verbraucherinnen und Verbraucher (Kreditkartendaten) an Sie und fordern ihr Geld für die versandte Ware.

Sie ziehen am Ende den “Schwarzen Peter” und haben sich als Geldwäscher ausnutzen lasen. Damit machen Sie sich strafbar. Denn bei den betrügerischen Bestellungen handelt es sich um bandenmäßigen und gewerbsmäßigen Warenkreditbetrug.

 

Stelle als Tester für Legitimierungsprozesse bei Banken

Das Jobangebot klingt erst einmal grandios und unheimlich wichtig. Der ausgeschriebene Lohn passt auch und dann dürfen Sie sogar von Zuhause arbeiten. Klingt nach einem Traumjob, oder? Eher Albtraum. Denn am Ende werden Sie von Ihrem vermeintlichen Arbeitgeber betrogen.

Mittlerweile warnt auch die BaFin vor diesen unlauteren Jobangeboten. Was sollen Sie bei diesen Stellen tun? Sie werden angeworben für eine sogenannte Prozessoptimierung. Dafür sollen Sie zu Testzwecken Konten anlegen. Ihnen wird im Vorfeld suggeriert, dass das Konto im Nachgang wieder deaktiviert und gelöscht wird. Doch Ihre angelegten Konten werden ohne Ihr Wissen in Zusammenhang mit betrügerischen Aktivitäten verwendet. Beispielsweise wird solch ein Konto als Überweisungskonto eines Fakeshops genutzt.

Folgende Stellenbezeichnungen sind in diesem Zusammenhang bereits aufgetaucht:

  • Mitarbeiter m/w/d im Prozesscontrolling
  • Produkttester/Produkttesterin
  • App-Tester/ App-Testerin
  • Aushilfe im Büro m/w/d
  • Minijob Bürotätigkeit

Sie werden bei diesen Jobs ohne Ihr Wissen in unerlaubte Geschäfte verwickelt. Wird so ein Konto für einen Fakeshop genutzt, könnten Rückzahlungsansprüche geprellter Kunden an Sie herangetragen werden. Das Geld ist allerdings nicht mehr auf dem Konto. Das hat Ihr angeblicher Arbeitgeber bereits abgehoben und in seine eigene Tasche gesteckt.

 

Wie können Sie sich vor diesem Betrug schützen?

Auch wenn Sie noch so dringend Geld benötigen, sollten Sie die Stellenangebote genau prüfen. Wird ausschließlich über E-Mail kommuniziert, sollten Sie stutzig werden. Normalerweise sollten Sie Ihren Arbeitgeber zumindest virtuell einmal kennenlernen. Im „Vorstellungsgespräch“ sollten Sie auch unbequeme Fragen stellen. Wenn Ihnen nicht erklärt wird, woher die Ware kommt oder Arbeitsabläufe nicht richtig erläutert werden, heißt es besser: Hände weg von diesem Job!

  • Recherchieren Sie nach Ihrem neuen Arbeitgeber.
  • Was sagen die Nutzer im Internet? Finden Sie überhaupt etwas zu der Firma?
  • Prüfen Sie, ob die Firma existiert.
  • Als Arbeitssuchender sollten Sie unaufgefordert zugesandte Job-Angebote genauestens prüfen.

Die Selbstanzeige ist insofern wichtig, als Sie damit den Beamten deutlich machen, dass Sie ebenfalls hereingelegt wurden. Erstatten Sie die Anzeige nicht, geht die Polizei unter Umständen davon aus, dass Sie vorsätzlich gehandelt haben. Falls Sie also jemanden kennen, der solch eine Arbeit ausführt, geben Sie dieser Person besser Bescheid.

Übrigens: Bei diesen Stellenangeboten ist es so, dass Sie meistens keinen Lohn erhalten. Klar ist, dass die Betrüger Sie weder bei den Kassen melden, noch einen Lohnschein für Sie ausdrucken. In der Regel existieren die vermeintlichen Unternehmen gar nicht. Sollte es Geld geben, kommt dieses maximal in Bar oder per Scheck bei Ihnen an. Der Scheck platzt dann meist beim Einlösen.

Damit Sie auf Betrügereien nicht hereinfallen, empfehlen wir Ihnen, regelmäßig unsere News im Verbraucherschutzbereich zu checken. Außerdem können Sie sich zu unserem Newsletter anmelden, damit Sie keine News rund um das Thema Finanzen verpassen.

Über die Redakteurin Franziska Baum

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Bereits in ihrer Schulzeit war Franziska für die Jugendredaktion der Sächsischen Zeitung tätig. Nach ihrem Germanistik-Studium in Dresden sammelte sie weitere Erfahrungen als Online-Redakteurin bei führenden Technik-Magazinen und später im Verbraucherschutz. Seit 2016 war Franzi (so ihr Spitzname) als Redakteurin am Aufbau des Onlineportals verbraucherschutz.com (früher onlinewarnungen.de) beteiligt. Dort betreute sie unter anderem den Social Media Bereich, plante und verfasste eigene Tipps, News und Anleitungen zu aktuellen Themen. Durch diese Arbeit hat Franzi sich ein ausgeprägtes Wissen im Bereich Verbraucherschutz angeeignet. Bei biallo.de bringt sie genau dieses Wissen ein. Außerdem ist Franziska in der Leserbetreuung tätig. Ihr Ziel ist es, den Leserinnen und Lesern zu helfen und ein gutes Gefühl zu geben. 

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