Die Bundesregierung hat das Rentenpaket 2025 beschlossen. Es soll die gesetzliche Rente stabilisieren, die Gerechtigkeitslücke bei der Mütterrente schließen und gleichzeitig die Weiterarbeit im Alter attraktiver machen. 

Für Millionen Menschen bedeutet das spürbare Änderungen: Zum 1. Juli sind die Renten bereits um 3,74 Prozent gestiegen. Künftig soll das Rentenniveau bis 2031 bei mindestens 48 Prozent gesichert bleiben, Eltern mit vor 1992 geborenen Kindern erhalten volle drei Jahre Kindererziehungszeiten anerkannt, und wer im Ruhestand weiterarbeiten möchte, bekommt dafür mehr Flexibilität. 

Wir erklären, was jetzt gilt, was konkret geplant ist – und wie Sie sinnvoll vorsorgen. 

Rentenanpassung 2025: Mehr Geld ab Juli 

Bereits seit 1. Juli 2025 erhalten die rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland mehr Geld. Die Renten sind in Ost und West um 3,74 Prozent gestiegen. Der aktuelle Rentenwert erhöhte sich damit von 39,32 Euro auf 40,79 Euro. Eine Standardrente nach 45 Beitragsjahren liegt dadurch rund 66 Euro im Monat höher. Möglich machte das die gute Lohnentwicklung im vergangenen Jahr. 

Biallo News

Wollen Sie in Sachen Finanzen auf dem Laufenden bleiben? Dann abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter!

Wir freuen uns darauf, Ihnen mit Ihrer Zustimmung interessante Inhalte, Empfehlungen und Werbung von uns und unseren Partnern zu schicken, die genau auf Ihre Interessen zugeschnitten sind. Um dies zu ermöglichen, analysieren wir, wie Sie unsere Website nutzen (z.B. Seitenaufrufe, Verweildauer) und wie Sie mit unseren E-Mails interagieren (z. B. Öffnungs- und Klickraten). So erstellen wir ein Nutzungsprofil, das Ihnen die relevantesten Inhalte liefert, und ordnen Sie in passende Werbezielgruppen ein. Ihre Zustimmung können Sie jederzeit widerrufen, z. B. über den Abmeldelink im Newsletter. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Stabilisierung des Rentenniveaus bis 2031 

Besonders wichtig für die langfristige Sicherheit ist die Verlängerung der sogenannten Haltelinie beim Rentenniveau. Dieses bleibt bis 2031 bei mindestens 48 Prozent. Das heißt: Wer 45 Jahre zum Durchschnittslohn arbeitet, bekommt weiterhin knapp die Hälfte seines durchschnittlichen Erwerbseinkommens als Rente. Ohne die Verlängerung wäre das Niveau bis 2031 auf rund 47 Prozent abgesunken. 

Ein Beispiel verdeutlicht die Wirkung: Eine Rente von 1.500 Euro fällt durch die Stabilisierung im Jahr 2031 um etwa 35 Euro pro Monat höher aus – also um rund 420 Euro im Jahr. 

Für Beitragszahler bedeutet die Maßnahme zunächst keine zusätzlichen Belastungen, da die Kosten aus Steuermitteln finanziert werden. Ab 2027 wird der Beitrag zur Rentenversicherung aber wegen der demografischen Entwicklung steigen. Dann könnte er 18,8 Prozent statt heute 18,6 Prozent betragen. Arbeitnehmer tragen davon die Hälfte. 

Mütterrente III: Gleichstellung ab 2027 

Die zweite große Neuerung betrifft die Kindererziehungszeiten. Bisher konnten Eltern für Kinder, die vor 1992 geboren wurden, höchstens zweieinhalb Jahre anrechnen lassen. Für später geborene Kinder sind es drei Jahre. Diese Ungleichbehandlung wird nun beendet. Ab 2027 gilt auch für die älteren Jahrgänge der volle Anspruch von drei Jahren. Rund zehn Millionen Menschen – überwiegend Mütter – profitieren davon. Für die Betroffenen bedeutet das im Schnitt rund 20 Euro mehr Rente im Monat. 

Da die Rentenversicherung für die Umstellung zwei Jahre benötigt, wird die Mütterrente III technisch erst 2028 umgesetzt. Die zusätzlichen Ansprüche für das Jahr 2027 werden dann rückwirkend ausgezahlt. Finanziert wird die Maßnahme aus Steuermitteln, sodass sie die Beitragszahler vorerst nicht zusätzlich belastet. 

Arbeiten im Ruhestand: Anschlussverbot fällt 

Auch wer über die Regelaltersgrenze hinaus arbeiten möchte, bekommt künftig mehr Spielraum. Das bisherige Anschlussverbot, das eine sachgrundlose Befristung beim ehemaligen Arbeitgeber verhindert, wird für Rentnerinnen und Rentner aufgehoben. Damit können ältere Beschäftigte leichter zu ihrem früheren Arbeitgeber zurückkehren, auch befristet und ohne bürokratische Hürden. Ziel der Regelung ist es, die Fachkräftesicherung zu unterstützen und älteren Menschen gleichzeitig mehr Flexibilität zu geben. 

Ausblick: Weitere Reformen geplant 

Das beschlossene Rentenpaket ist nur der erste Schritt. Bereits nach der Sommerpause sollen weitere Maßnahmen folgen. Dazu zählen die geplante Aktivrente, mit der Einkommen im Alter teilweise steuerfrei bleiben sollen, eine Frühstartrente für Kinder und Jugendliche in Form eines staatlich geförderten Vorsorgedepots sowie Verbesserungen bei der betrieblichen Altersvorsorge. 

Was Sie jetzt tun sollten 

Für heutige Rentnerinnen und Rentner bringt die Reform kurzfristig mehr Geld durch die Rentenanpassung und langfristig etwas mehr Sicherheit. Besonders Eltern mit vor 1992 geborenen Kindern sollten ihre Rentenunterlagen im Blick behalten, um die zusätzlichen Erziehungszeiten ab 2027 korrekt anerkannt zu bekommen. Wer im Ruhestand weiterarbeiten möchte, kann schon jetzt das Gespräch mit dem Arbeitgeber suchen und künftige Modelle prüfen. 

Für alle anderen gilt: Die gesetzliche Rente bleibt zwar vorerst stabilisiert, reicht mit einem Rentenniveau von 48 Prozent für den Standardrentner allein aber oft nicht aus, um den Lebensstandard im Alter zu halten. Private Vorsorge bleibt daher entscheidend. Ob mit einem ETF-Sparplan, einer betrieblichen Altersvorsorge oder einer Basis- oder Riester-Rente – je früher Sie handeln, desto besser. Nutzen Sie gerne unsere ausführlichen Vergleiche und Rechner, etwa unseren ETF-Rechner oder den Depotvergleich, mit denen Sie Ihre persönliche Strategie entwickeln können. 

Fazit 

Rentnerinnen und Rentner erhalten ab sofort mehr Geld, Mütter und Väter mit Kindern vor 1992 werden endlich gleichgestellt und wer möchte, kann auch im Ruhestand leichter weiterarbeiten. Damit sorgt die Bundesregierung kurzfristig für mehr Gerechtigkeit und langfristig für etwas Stabilität im System. 

Gleichzeitig bleibt ist klar: Die gesetzliche Rente allein wird in vielen Fällen nicht reichen, um den gewohnten Lebensstandard im Alter zu halten. Wer also nicht von steigenden Beiträgen oder künftigen Steuerzuschüssen abhängig sein will, sollte selbst handeln. Ein ETF-Sparplan, eine betriebliche Altersvorsorge oder ein Altersvorsorgedepot sind heute die entscheidenden Bausteine, um die drohende Rentenlücke zu schließen. Je früher Sie starten, desto größer ist der Zinseszinseffekt – und desto gelassener können Sie den nächsten Rentenpaketen entgegensehen. 

Über die Redakteurin Saskia Weck

Alle Artikel der Redakteurin Saskia Weck ansehen
Saskia Weck ist Finanzredakteurin und Finanzanlagenfachfrau. Sie schreibt über die Themen ETFs, Fonds, Aktien, Anleihen, Rente, Altersvorsorge, Karriere sowie Geld und Familie. Sie kommt aus der Female Finance Branche und hat es sich zum Ziel gesetzt, dass sich jede:r unkompliziert Wissen über das Thema Finanzen aneignen kann.

So verdient Ihr Geld mehr

Der Newsletter von biallo.de ist eine exzellente Entscheidung, wenn es um Ihre Finanzen geht.

Wir freuen uns darauf, Ihnen mit Ihrer Zustimmung interessante Inhalte, Empfehlungen und Werbung von uns und unseren Partnern zu schicken, die genau auf Ihre Interessen zugeschnitten sind. Um dies zu ermöglichen, analysieren wir, wie Sie unsere Website nutzen (z.B. Seitenaufrufe, Verweildauer) und wie Sie mit unseren E-Mails interagieren (z. B. Öffnungs- und Klickraten). So erstellen wir ein Nutzungsprofil, das Ihnen die relevantesten Inhalte liefert, und ordnen Sie in passende Werbezielgruppen ein. Ihre Zustimmung können Sie jederzeit widerrufen, z. B. über den Abmeldelink im Newsletter. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.