

- Basiszins: 2,40%


- Basiszins: 2,40%


- Basiszins: 2,10%
- Aktionszins: 2,90% - gültig bis 21.06.2025
Auf einen Blick
Die gesetzliche Rente ist häufig die wichtigste Einkommensquelle im Alter. Doch der Generationenvertrag, der vorsieht, dass die Jungen die Renten der Alten bezahlen, funktioniert nicht mehr. Während die Lebenserwartung steigt, und die Babyboomer in Rente gehen, rücken immer weniger junge Beitragszahler nach. Die Finanzierungslücke der Rentenversicherung stopfen die Regierungen mit Zuschüssen aus Steuergeldern. 2023 waren es 112,4 Milliarden Euro. Diese sind aber auch nötig, um nicht beitragsgedeckte Leistungen, wie etwa die Anrechnung von Kindererziehungszeiten bei der Rente, zu finanzieren.
Männer erhielten im Jahr 2023 – nach mindestens 35 Versicherungsjahren – eine durchschnittliche Bruttorente von 1.809 Euro monatlich. Frauen mussten laut aktuellem Rentenatlas mit rund 400 Euro weniger auskommen. Da dies nicht ausreicht, stützt sich die Altersvorsorge hierzulande auf drei Säulen. Neben der gesetzlichen Rente sollen sich Beschäftigte mit finanzieller Unterstützung ihres Chefs sowie privat eine Zusatzrente aufbauen. Der Staat unterstützt den Vermögensaufbau fürs Alter zum Teil mit Steuervorteilen oder Zuschüssen. Die gesetzliche, betriebliche und private Altersvorsorge sollen sich ergänzen, um den Lebensabend finanziell absichern.
Das sind die unterschiedlichen Säulen der Altersvorsorge beim Drei-Säulen-Modell:
Wie der optimale Mix dieser drei Säulen aussieht, ist individuell und hängt von Ihrer Lebenssituation, Ihrem Einkommen sowie im Fall einer betrieblichen Altersvorsorge (bAV) vom Angebot Ihres Arbeitgebers ab. Denn dieser entscheidet, wie das Vorsorgekapital angelegt wird und wie stark er sich finanziell beteiligt. Wer frisch in den Beruf startet oder Teilzeit arbeitet, kann oft nur kleine Beträge für später anlegen und muss kurzfristig auf das Ersparte zugreifen können. Das gleiche gilt für Familien, die sich ein Eigenheim kaufen und einen Kredit tilgen müssen. Wer gut verdient oder Vermögen erbt, kann mehr Geld in eine Zusatzrente investieren. Wichtig ist, sich früh mit dem Thema private Altersvorsorge zu beschäftigen, um Zeit für den Vermögensaufbau zu haben. Der Zinseszinseffekt sorgt dann dafür, dass das Ersparte schneller wächst.
Rund 90 Prozent der Erwerbstätigen sind in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert. Wer mindestens fünf Jahre Beiträge zahlt, hat spätestens im Alter von 67 Jahren Anspruch auf eine lebenslange Rente. Pflichtversichert sind in erster Linie abhängig Beschäftigte, aber auch manche Freiberufler sowie Selbstständige. Diese können auch freiwillig Beiträge in die Rentenkasse zahlen, um Ansprüche zu erwerben.
Wie Selbstständige ihren Ruhestand finanziell absichern können und welche Vorsorge sich lohnt, lesen Sie in einem Ratgeber von biallo.de zu diesem Thema.
Das aktuelle Rentenniveau liegt bei 48 Prozent. Es zeigt an, wie sich die Renten im Verhältnis zu den Löhnen entwickeln – und nicht, wie viele irrtümlich glauben, dass Ihre spätere Rente 48 Prozent des letzten Gehalts beträgt. Oft fallen die Altersbezüge deutlich geringer aus. Das Rentenniveau gibt das Verhältnis zwischen der Rentenhöhe eines Durchschnittsverdieners nach 45 Beitragsjahren und dem durchschnittlichen Einkommen aller Beschäftigten an. Dieses Durchschnittsentgelt ist eine Rechengröße der Deutschen Rentenversicherung (DRV). Entspricht Ihr Jahressalär diesem Wert – im Jahr 2025 sind es 50.493 Euro – bekommen Sie pro Beitragsjahr genau einen Entgeltpunkt gutgeschrieben. Multiplizieren Sie Ihre erworbenen Rentenpunkte mit dem Rentenwert von derzeit 39,32 Euro, erhalten Sie Ihren aktuellen Rentenanspruch. Zum Vergleich: Ein Durchschnittsverdiener, der Standard- oder Eckrentner, käme nach 45 Jahren auf eine monatliche Rente von rund 1.770 Euro brutto (Stand 01/25).
Zum 1. Juli 2025 steigt die gesetzliche Rente laut neuesten Prognosen voraussichtlich um 3,6 Prozent. Der Rentenwert würde sich dann auf 40,74 Euro erhöhen. Ein Standardrentner bekäme ab Juli also 1.833,30 Euro monatlich. Die endgültigen Zahlen werden im Frühjahr veröffentlicht. Ohne gesetzliche Änderungen wird das Rentenniveau in den nächsten Jahren jedoch sinken. Auch die Beiträge werden von derzeit 18,6 Prozent bis Ende der 2030er Jahre auf über 22 Prozent steigen, erwartet das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung.
Wie viele Entgeltpunkte Sie erworben haben und wie hoch Ihr Rentenanspruch bisher ausfällt, steht in Ihrer Renteninformation. Auch wenn Sie Kinder erziehen, Wehrdienst leisten, Angehörige pflegen oder vorübergehend arbeitslos sind, erwerben Sie Rentenansprüche. Der Bund zahlt für diese Zeiten pauschale Beiträge. In Ihrer Renteninformation finden Sie auch eine Prognose Ihrer künftigen Altersrente – auf Basis der gezahlten Beiträge der letzten fünf Jahre.
Pauschale Antworten sind hier schwierig. Denn wie viel Geld Sie im Alter benötigen und welchen Anteil davon die gesetzliche Rente deckt, ist individuell und hängt von Ihrem Lebensstil sowie Vermögen ab. Am besten verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre monatlichen Ausgaben und schätzen ab, welche Kosten Sie im Alter streichen können und wofür Sie mehr einplanen müssen. Wer im schuldenfreien, sanierten Eigenheim wohnt, kann zum Beispiel im Alter geringere Wohnkosten veranschlagen als Mieterinnen und Mieter. Viele investieren deshalb in die eigenen vier Wände.
Wie eine selbstgenutzte oder vermietete Immobilie als Altersvorsorge dienen kann, erfahren Sie in einem weiteren Ratgeber von biallo.de.
Wem das zu kompliziert ist, kann auch eine Faustformel der Stiftung Warentest nutzen: Um ihren gewohnten Lebensstandard beibehalten zu können, benötigen Senioren etwa 80 Prozent ihres vorherigen Monatseinkommens.
Betrachten wir die Einnahmenseite im Rentenalter gibt es nur Unbekannte: “Wie hoch Ihre spätere Rente ausfällt, hängt von Ihrer Erwerbsbiographie ab, also wie lange und wie viel Sie in die Rentenkasse einzahlen”, erklärt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. “Das weiß man im Alter von 30 Jahren noch nicht”, so der Leiter der Abteilung Altersvorsorge, Banken und Kredite. Allerdings kommen nur wenige Beschäftigte auf 45 Beitragsjahre und nicht jeder verdient so viel wie der statistische Durchschnitt. Daher wird Ihre Rentenlücke vermutlich größer ausfallen, als das offizielle Rentenniveau vermuten lässt.
Unklar ist auch, wie stark die Renten künftig steigen und wie viel die Rente später wert sein wird. Die Kaufkraft einer Monatsrente von 1.500 Euro beträgt in zehn Jahren – gerechnet mit einer Inflationsrate von zwei Prozent – nur rund 1.230 Euro. In zwanzig Jahren hätte die Rente sogar ein Drittel ihrer Kaufkraft verloren. Senioren würden knapp 2.230 Euro benötigen, um sich das Gleiche leisten zu können. Nauhauser empfiehlt eine vereinfachte Herangehensweise: Die niedrigere Rentenprognose aus der Renteninformation können Sie als Anhaltspunkt verwenden. Diese berücksichtigt zwar keine Rentenerhöhungen, dafür müsse man sie aber auch nicht wegen künftiger Kaufkraftverluste korrigieren.
Doch die Rechnung ist noch nicht vollständig. Sie müssen auch alle Einnahmen berücksichtigen, die Ihnen im Alter zufließen: Ansprüche aus einer Betriebsrente, privaten Rentenversicherung oder Mieteinnahmen. Sie verringern Ihre Rentenlücke.
Wie Sie sich eine private Rente von 500 Euro monatlich ansparen, welchen Kapitalstock Sie benötigen und welche Anlagen sich für die Altersvorsorge ab 50 eignen, lesen Sie im Ratgeber “Sparen fürs Alter*” von biallo.de.
Die Höhe der gesetzlichen Rente hängt von Ihren eingezahlten Beiträgen ab. Doch auch Zeiten ohne Verdienst können die Altersbezüge erhöhen oder zumindest als Versicherungszeit berücksichtigt werden. Denn eine Rente erhält nur, wer mindestens fünf Versicherungsjahre vorweisen kann. Auch wenn Sie früher in Rente gehen möchten, sollten Sie sicherstellen, dass der DRV alle Versicherungszeiten vorliegen, um auf die erforderlichen 35 Mindestversicherungsjahre zu kommen. Beantragen Sie eine Klärung Ihres Rentenkontos und prüfen Sie Ihren Versicherungsverlauf. Zu den Zeiten, die angerechnet werden, die Sie aber selbst nachweisen müssen, gehören etwa Schulzeiten ab dem Alter von 17 Jahren, Übergangszeiten zwischen Schule und Studium oder der Ausbildungssuche sowie Studienjahre an einer Universität oder Fachhochschule. Auch Kindererziehungszeiten werden nicht automatisch bei der Rentenkasse gemeldet. Sie müssen beantragt werden. Pro Kind, das ab 1992 geboren wurde, bekommt der erziehende Elternteil rund drei Rentenpunkte gutgeschrieben. Das sind knapp 118 Euro mehr Rente im Monat.
Rentenlücken können Sie durch Nachzahlungen schließen, um einen Rentenanspruch zu erwerben oder Ihre Altersrente zu erhöhen. Stellen Sie bis zu Ihrem 45. Geburtstag einen Antrag bei der Rentenversicherung, ist es möglich, freiwillig Beiträge für Ausbildungszeiten nachzahlen, für die bisher keine Beiträge in die Rentenversicherung geflossen sind, oder Schul- und Studienzeiten, die über acht Jahre hinausgehen.
Planen Sie früher in Rente zu gehen, können Sie sich zusätzliche Rentenpunkte kaufen, um finanzielle Einbußen im Ruhestand zu vermeiden. Denn wer vor dem Erreichen der regulären Regelaltersgrenze Rente beantragt, muss Abschläge in Kauf nehmen: 0,3 Prozent für jeden vorgezogenen Monat. Langjährig gesetzlich Versicherte ab 50 Jahren dürfen Sonderzahlungen leisten, um ihren Rentenanspruch zu erhöhen. Sie müssen dafür mindestens 35 Versicherungsjahre vorweisen können.
Ein Beispiel:
| 3 Jahre früher in Rente | 2 Jahre früher in Rente |
---|---|---|
Reguläre Altersrente | 1.200 € | 1.000 € |
Rentenabschlag (0,3 % pro Monat) | 129,60 € (0,3 % x 36 Monate = 10,8 %) | 72,00 € (0,3 % x 24 Monate =7,2 %) |
Notwendige Sonderzahlung* | 31.200 € | 16.600 € |
*um den Rentenabschlag auszugleichen,
Quelle: Deutsche Rentenversicherung, Stand Jan. 2025.
Wer drei Jahre früher Rente beziehen möchte, muss entweder auf 129,60 Euro monatlich verzichten oder 31.200 Euro an die Rentenkasse zahlen, um seine volle Altersrente von 1.200 Euro zu bekommen. Da solche Sonderzahlungen oft fünfstellig sind, ist es auch möglich Teilzahlungen zu leisten. Aus steuerlichen Gründen kann es sogar sinnvoll sein, die Summe auf mehrere Jahre zu verteilen.