Private Altersvorsorge

Zusatzrente rechtzeitig aufbauen

Sigrun an der Heiden
Autorin
Aktualisiert am: 31.01.2025

Auf einen Blick

  • Ohne private Vorsorge wird die Rente im Alter kaum reichen.
  • Junge Menschen brauchen keine versicherungsbasierte Altersvorsorge, sondern sollten sich Vermögen am Kapitalmarkt aufbauen.
  • Ältere Beschäftigte können ihren Rentenanspruch durch Sonderzahlungen erhöhen. So vermeiden sie finanzielle Einbußen, wenn sie früher in Rente gehen möchten.
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Eine private Zusatzrente anstreben
  2. Lohnt sich eine betriebliche Zusatzrente?
  3. Zusatzrente: Wie viel sollten Sie in die private Altersvorsorge investieren?
  4. Geförderte Zusatzrente: oft ein Minusgeschäft
  5. Private Zusatzrente von Versicherern: Lohnt sich das?
  6. Zusatzrente am Kapitalmarkt aufbauen & flexibel bleiben
  7. Wann wird die Zusatzrente ausgezahlt?

Die Rente bleibt ein Dauerstreitthema. Nach dem Aus der Ampelkoalition (SPD, Grüne, FDP) kommt das vom Kabinett beschlossene Rentenpaket II nicht mehr durchs Parlament. Es sollte das Rentenniveau bis 2040 stabil bei 48 Prozent halten. Ohne diese Haltelinie sinkt die gesetzliche Rente ab 2025 im Vergleich zum durchschnittlichen Arbeitseinkommen.

Auch die dringend nötige Reform der geförderten Riester-Rente wird nun nicht mehr wie geplant kommen. Ob eine neu gewählte Bundesregierung die Idee eines geförderten Altersvorsorgedepots aufgreift oder andere Pläne entwickelt, bleibt abzuwarten. Bis zur Neuwahl herrscht beim Thema Rente Stillstand.

Sicher ist nur eins: Die gesetzliche Rente wird für viele im Alter nicht reichen. Sie müssen selbst und bestenfalls auch mit Unterstützung Ihres Chefs finanziell für den Ruhestand vorsorgen.

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Eine private Zusatzrente anstreben

Wie viel junge Menschen sparen müssen, um ihren Lebensstandard im Alter zu sichern, lässt sich nicht seriös vorhersagen. „Ein Anhaltspunkt für Berufstätige ohne Immobilieneigentum ist es, privat zehn Prozent vom Netto zurückzulegen, sagt Niels Nauhauser, Vorsorgeexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Früh zu beginnen, lohnt sich: Wer 30 Jahre monatlich 150 Euro in einen Fondssparplan investiert, spart bei einer jährlichen Rendite von 6,7 Prozent knapp 167.000 Euro an, hat aber nur 54.000 Euro eingezahlt. Diese reale, inflationsbereinige Rendite erzielten Aktienanlagen seit 1900 durchschnittlich am US-Aktienmarkt. Der Betrag reicht aus, sich 25 Jahre lang eine Zusatzrente von über 550 Euro monatlich auszahlen zu lassen.

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Lohnt sich eine betriebliche Zusatzrente?

Auch eine Betriebsrente kann die Rentenlücke schließen, besonders wenn der Arbeitgeber sich kräftig am Aufbau dieser Zusatzrente beteiligt. Zahlen dagegen Beschäftigte ihre Beiträge weitgehend selbst, indem sie auf Lohn verzichten, sollten Sie nachrechnen, ob das Betriebsrentenmodell Ihrer Firma genug Rendite abwirft. Besonders versicherungsbasierte Vorsorgeprodukte sind häufig teuer und bringen kaum Zinsen. Zwar fördert der Staat den Aufbau von Betriebsrenten, indem er in der Ansparphase auf Steuern und Sozialabgaben verzichtet. Dafür kassiert er aber im Alter Steuern sowie Beiträge zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung. Das ist ein großer Nachteil der betrieblichen Altersvorsorge.

Zusatzrente: Wie viel sollten Sie in die private Altersvorsorge investieren?

Wie viel Sie monatlich fürs Alter zurücklegen können, hängt stark von Ihrem Einkommen ab. Starten Sie ins Berufsleben, müssen Sie erst die Wohnung einrichten oder ein Auto finanzieren. Sparen fällt da schwer. Bleibt etwas übrig, sollten Sie das Geld auf einem verzinsten Tagesgeldkonto parken, um einen finanziellen Puffer zu haben. Als eiserne Reserve empfehlen sich drei bis sechs Netto-Monatsgehälter. Ist das geschafft, beginnen Sie monatlich einen festen Betrag anzulegen – am besten per Dauerauftrag.

Wer in seinen Vierzigern oder Fünfzigern ist, kann schon höhere Beträge in eine Zusatzrente investieren. In der Mitte des Lebens können Sie Ihre künftige Rentenlücke zudem besser abschätzen und falls nötig mehr für den Ruhestand anlegen.

Wie viel Sie im Einzelfall zur Seite legen müssen, um Ihren Lebensstandard zu sichern, lässt sich seriös nicht sicher vorhersagen. “Ein Anhaltspunkt für Berufstätige ohne Immobilieneigentum ist es, privat zehn Prozent vom Netto zurückzulegen”, sagt Vorsorgeexperte Nauhauser. Selbstständige ohne gesetzlichen Rentenanspruch müssten dagegen deutlich mehr vorsorgen.

Je früher Sie anfangen, für eine Zusatzrente zu sparen, desto besser. Legen Sie 30 Jahre oder länger regelmäßig Kapital an, bauen Sie auch mit kleinen Sparbeträgen einen sechsstelligen Kapitalstock auf und können sich im Alter eine Zusatzrente auszahlen lassen.

Ein Beispiel: Wer 30 Jahre monatlich 150 Euro in einen Fondssparplan investiert, kommt bei einer jährlichen Rendite von 6,7 Prozent auf rund 166.970 Euro. Investiert haben Sie aber nur 54.000 Euro. Diese reale Rendite – also nach Abzug der Inflation – erzielten Aktienanlagen seit dem Jahr 1900 durchschnittlich am US-Aktienmarkt – trotz einiger Börsencrashs.  Der angesparte Betrag würde ausreichen, um sich 25 Jahre lang eine monatliche Zusatzrente von über 550 Euro auszahlen zu lassen. Mit dem Zinseszinsrechner von biallo.de können Sie weitere Beispiele durchrechnen.

Bereits in jungen Jahren Zusatzrente abschließen?

Natürlich, denn beim Vermögensaufbau ist Zeit Geld. Allerdings müssen Sie genau prüfen, in welche Altersvorsorge beziehungsweise welches Anlageprodukt Sie investieren. Gerade junge Menschen sollten sich nicht jahrzehntelang an einen Anbieter binden. Sie brauchen finanzielle Flexibilität und müssen auf ihr Erspartes zugreifen können, wenn sich die Lebensumstände ändern – etwa die Familiengründung oder ein Hauskauf ansteht. Verbraucherschützer Nauhauser sieht ein großes Problem: Altersvorsorgeprodukte sind ein gutes Geschäft – vor allem für die Finanzindustrie. “Es wird verkauft, was Provision bringt”, weiß der Finanzexperte. Für junge Menschen sei es daher schwierig, eine für sie geeignete Vorsorgelösung zu finden.

Geförderte Zusatzrente: oft ein Minusgeschäft

Staatlich geförderte Renten stehen seit Jahren in der Kritik. Die garantierte lebenslange Rente, die den Ruhestand finanziell absichern soll, fällt nach Abzug von Kosten und Steuern oft mager aus. Das Problem ist das dahinterliegende Produkt: Die meisten Riester- und alle Rürup-Renten sind Lebens- oder Rentenversicherungen, für die es – zumindest in der klassischen Variante – kaum Zinsen gibt. In den vergangenen drei Jahren lag der Garantiezins bei 0,25 Prozent. Dieses Jahr steigt er erstmals wieder auf ein Prozent. Inklusive der nicht garantierten Überschussbeteiligung lag die durchschnittliche Verzinsung auf den Sparanteil 2024 bei knapp 2,5 Prozent. 2025 könnten über drei Prozent drin sein. Nach Abzug der meist hohen Kosten rutschen viele Verträge aber schnell ins Minus. Verbraucherschützer raten daher von solchen Policen ab.

Mehr Rendite versprechen fondsgebundene Verträge, die angesparte Gelder am Aktienmarkt investieren – am besten in kostengünstige Indexfonds, sogenannte Exchange Traded Funds (ETFs), die Kundengelder breit gestreut anlegen. Doch auch hier lohnt sich ein kritischer Blick: Denn gerade bei der späteren Verrentung des Kapitals machen viele Versicherer eine schlechte Figur. Sie kalkulieren mit einer so hohen Lebenserwartung, dass Sparer weit über 90 Jahre alt werden müssen, um die eingezahlten Gelder zurückzubekommen. Manche Anbieter versuchen sogar im Nachhinein den Rentenfaktor zu kürzen. Dieser legt fest, wie viel Monatsrente Senioren pro 10.000 Euro angespartem Kapital erhalten. Bei einem Rentenfaktor von 30 und einem Kapitalstock von 80.000 Euro bekämen Sie monatlich 240 Euro ausgezahlt. Bei einem Faktor von 25 sind es bereits 40 Euro weniger. Die Bürgerbewegung Finanzwende und die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen klagen gegen Versicherer, die Rentenzahlungen von Sparern gekürzt haben. Wer eine geförderte Altersrente wie Riester oder Rürup, aber auch eine private Rentenpolice abschließen möchte, sollte daher neben Kosten und Rendite auf einen hohen Rentenfaktor achten, der vertraglich garantiert ist.

Riester: Nur mit hoher Förderquote und Fondssparen

Um es kurz zu fassen: Riestern lohnt sich derzeit nicht. Warten Sie lieber ab, denn auch die nächste Regierung wird eine Reform der Förderrente auf ihre Agenda setzen. Es braucht mehr Flexibilität und Rendite – daher auch die Idee eines geförderten Altersvorsorgedepots. In ihrer jetzigen Form ist die Riester-Rente ein Ladenhüter. Die durchschnittliche Auszahlung liegt bei mageren 132 Euro. Der vorgeschriebene Kapitalerhalt und die Inflation machen die geförderte Zusatzrente unrentabel. “Die Anbieter kassieren außerdem hohe Kosten und kalkulieren mit langen Lebenserwartungen, was die Renten erheblich mindert”, kritisiert Nauhauser. Für Berufseinsteiger ist Riester völlig ungeeignet: Wer sein Geld vorher braucht, riskiert bei einer Vertragskündigung hohe Verluste und verliert die Förderung.

Kinderreiche Familien mit geringem Einkommen profitieren jedoch von einer hohen Förderquote. Durch die staatlichen Zulagen von 175 Euro pro Person sowie 300 Euro für jedes ab 2008 geborene Kind zahlen sie selbst weniger in den Vertrag ein. Die volle Förderung bekommen Beschäftigte, wenn sie selbst mindestens vier Prozent ihres Vorjahreseinkommens beisteuern. Sonst wird anteilig gekürzt. Maximal werden Einzahlungen bis 2.100 Euro pro Jahr gefördert. Diesen Betrag können Sie steuerlich absetzen.  Das Finanzamt prüft dann, was günstiger ist: Zulagen oder Steuervorteil.

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Rürup: Eher für Gutverdiener und Selbstständige

Die geförderte Rürup-Rentenversicherung ist als Basisabsicherung für Selbstständige gedacht, die keine oder nur eine geringe gesetzliche Rente zu erwarten haben. Aber auch gutverdienende Beamte und Angestellte können profitieren, weil sie steuerbegünstigt hohe Beträge einzahlen können und so ihre Steuerlast drücken. Für Berufseinsteiger ist die Basisrente nicht geeignet, da das Kapital nur als lebenslange Rente ausgezahlt werden darf. Sie können weder aus dem Vertrag aussteigen noch Kapital entnehmen. Vor Ihrem 62. Geburtstag kommen Sie nicht an Ihr Erspartes. Wollen Sie früher in Rente gehen, brauchen Sie andere Finanzierungsquellen. Ein weiteres Minus: Sterben Sie vorzeitig, ist die Rente weg. Zwar können Sie eine Rentengarantiezeit vereinbaren, um die Familie abzusichern, doch das kostet mehr.

Für Selbstständige, die sich eine insolvenzgeschützte lebenslange Rente aufbauen wollen, ist Rürup eher geeignet. Wie bei allen Versicherungsprodukten sollten Sie aber auch hier die Kosten kritisch prüfen. Zwar müssen Versicherer – anders als bei Riester – eingezahlte Beträge nicht garantieren, wodurch renditestärkere Anlagen in Fonds und ETFs möglich sind. Versicherer wie Europa, Debeka oder Canada Life lassen Ihnen die Wahl: Sie können Ihr Garantieniveau selbst bestimmen. Je nach Wunsch legen die Assekuranzen 50 bis 100 Prozent der eingezahlten Gelder am Aktienmarkt an. Doch oft steigen bei erfolgreicher Kapitalanlage auch die Kosten, besonders bei aktiv gemanagten Fonds. Die besten Ergebnisse erzielen daher Verträge, die auf preisgünstige ETFs setzen und niedrige Verwaltungskosten berechnen, wie etwa die Basisrente der Europa Versicherung. Die Verwaltungskostenquote beträgt 0,76 Prozent. Generell gilt für alle Rentenversicherungen, ob mit oder ohne Förderung: Verbraucher müssen die Gebühren kritisch prüfen – teure Abschlusskosten gilt es zu vermeiden.

Private Zusatzrente von Versicherern: Lohnt sich das? 

In der klassischen Form mit geringer Verzinsung sicher nicht. Nur mit fondsgebundenen Policen, die einen Großteil der eingezahlten Gelder breit gestreut in Fonds und ETFs investieren, lässt sich ein ausreichend großes Vermögen aufbauen, um sich im Alter die benötigte Zusatzrente auszahlen zu können. Haben Sie noch 20 oder 30 Jahre Zeit bis zum Ruhestand, können Sie den Garantieanteil geringhalten oder ganz darauf verzichten. So erzielen Sie langfristig höhere Renditen, müssen aber auch vorübergehende Kursverluste aushalten können.

Im Vergleich zu Geldanlagen im privaten Depot ist das Rentensparen im Versicherungsmantel jedoch deutlich teurer. “Schon übliche Gebühren von 1,7 Prozent des Anlagevermögens pro Jahr kosten langfristig die Hälfte der erzielten Rendite”, kritisiert Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Laut BaFin sind die Effektivkosten im Durchschnitt noch höher: bei zwölfjährigen Verträgen liegen sie bei 2,7 Prozent, bei Policen, die über 40 Jahre laufen, sind es 1,8 Prozent. Sie sollten Angebote also kritisch prüfen und Kostenquoten vergleichen. Denn es geht auch günstiger: Der Onlineversicherer Cosmos Direkt* berechnet für seine Privatrente FlexInvest lediglich laufende Kosten von 0,7 Prozent auf das Guthaben und verzichtet auf Abschlussgebühren. Das Handelsblatt bescheinigt dem Anbieter zudem ein sehr gutes Fondsangebot – zu reduzierten Ausgabeaufschlägen.

Günstige fondsgebundene Rentenversicherungen wie FlexInvest können ihre Vorteile besser ausspielen: Rentensparer zahlen nämlich keine Steuern und Gebühren, wie im Privatdepot, wenn sie ihre Anlagestrategie ändern und Gelder in andere Fonds oder ETFs umschichten. Fondswechsel sind mehrmals im Jahr kostenlos möglich. Bleibt das Kapital in der Versicherung, sind auch die Gewinne steuerfrei. Ändern sich die Lebensumstände, lassen sich die Zahlungen anpassen. Sowohl Zuzahlungen als auch Entnahmen sind bei Anbietern wie Cosmos Direkt*, Europa Versicherung, Canada Life oder Debeka möglich – selbst vor Rentenbeginn. Im Alter wird das Kapital meist in sicherheitsorientierte Fonds umgeschichtet, um Wertschwankungen in der Auszahlungsphase zu minimieren. Auch diese lässt sich flexibel gestalten: Senioren können zwischen einer lebenslangen Rente, einer einmaligen Kapitalzahlung oder mehreren Teilzahlungen wählen. Sind Sie 60 Jahre oder älter, wenn Sie das Geld abrufen, winken weitere Steuervorteile. Das Kapital kann aber auch an Angehörige fließen.

Zusatzrente am Kapitalmarkt aufbauen & flexibel bleiben

Die größtmögliche Flexibilität und Renditechance haben Sie, wenn Sie Geld für eine spätere Zusatzrente am Kapitalmarkt anlegen – und sich erst später um die Verrentung kümmern. Es braucht dazu nur ein Depot und ein Verrechnungskonto. Bei Direktbanken wie ING* oder Online-Brokern wie Smartbroker+* gibt es das sogar kostenfrei. Auch bei Fidelity* ist die Depotführung ab 20.000 Euro investiertem Kapital gratis. “Der Aktienmarkt ist langfristig die ertragsstärkste Anlageform”, sagt Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Sie müssen das Auf und Ab der Börsen aber aushalten können. “Über einen Zeitraum von 30 Jahren war es jedoch immer sicherer am Aktienmarkt zu investieren als am Rentenmarkt”, beruhigt der Vorsorgeexperte.

Die Stiftung Warentest empfiehlt, regelmäßig in breit gestreute, weltweit investierende ETFs zu investieren.  Je mehr Aktien im Index enthalten sind, desto besser ist die Risikostreuung. ETFs bilden große Indizes wie den MSCI World Index nach und sind dadurch deutlich preiswerter als aktiv gemanagte Fonds. Günstige Aktien-ETFs haben eine Nettokostenquote von 0,25 Prozent und weniger. Anbieter wie Smartbroker+* und Fidelity* bieten kostenlose ETF-Sparpläne an. Auch viele Fonds gibt es ohne Ausgabeaufschlag oder mit großzügigem Rabatt. “Altersvorsorge heißt erst einmal Vermögensaufbau – und der muss bedarfsgerecht sein”, sagt Nauhauser. “Erfolgsfaktoren bei einer Anlage am Kapitalmarkt sind breite Risikostreuung und geringe Kosten”, unterstreicht der Verbraucherschützer.

Wer plant, eine größere Summe auf einmal anzulegen, möchte allerdings nicht in einer Hochphase zu teuer einsteigen. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt? Die Fürstlich Castellsche Bank* bietet mit Step Invest eine clevere Lösung an: Das Geld fließt auf ein verzinstes Anlagekonto (5 Prozent p.a./Stand 01/25), und wird schrittweise über sechs bis zwölf Monate in Fonds des Bankhauses Castell investiert. Dadurch reduzieren sich die durchschnittlichen Kaufkosten. Je nach Betreuungsmodell fallen aber Gebühren für Depotführung oder Vermögensverwaltung an.

Wann wird die Zusatzrente ausgezahlt?

Welche Altersvorsorge zu Ihnen passt, hängt nicht zuletzt auch von Ihrem Sicherheitsbedürfnis ab. Die gesetzliche Rentenversicherung zahlt eine lebenslange garantierte Rente und sichert Familienangehörige über Witwen- und Waisenrenten ab. Auch Riester- und Rürup-Sparer bekommen ihre Rente lebenslang. Bei Betriebs- und Privatrenten ist die Verrentung ebenfalls inklusive, Angehörige lassen sich im Todesfall mit absichern. Brauchen Sie jedoch auf einen Schlag eine größere Summe, sind Rentenlösungen ungeeignet – es sei denn Sie haben eine Rentenversicherung mit Kapitalwahlrecht vereinbart.

Verrentung, Kapitalzahlung oder Auszahlplan

Wer seine Altersvorsorge jedoch selbst in die Hand nimmt, bleibt flexibel und kann sich über die Jahrzehnte am Kapitalmarkt ein stattliches Vermögen aufbauen. Zwar müssen Sie sich später selbst um die Verrentung des Kapitals kümmern, dafür springt aber in der Regel eine höhere Zusatzrente heraus, wie Beispielrechnungen zum Sparen fürs Alter** von biallo.de zeigen. Wer im Alter Wert auf eine regelmäßige Zusatzrente legt, kann entweder selbst Kapital entnehmen oder mit seiner Bank oder Online-Broker einen Auszahlplan vereinbaren. Dann fließt monatlich ein fester Betrag auf Ihr Konto. Wollen Sie in der Auszahlungsphase mehr Sicherheit, können Sie das Kapital vorher in schwankungsärmere Fonds oder ETFs umschichten oder das Altersvermögen verzinst bei einer Bank oder Bausparkasse anlegen. Aktuell gibt es für Auszahlpläne bis zu 2,8 Prozent Zinsen p.a.

Wichtig zu wissen: Diese Zusatzrente fließt nicht bis an Ihr Lebensende, sondern nur bis das eingezahlte Kapital aufgebraucht ist. Vereinbaren Sie daher keine zu kurze Laufzeit.

In ihrer Familie feiern Sie regelmäßig 100. Geburtstage und Sie rechnen damit, selbst sehr alt zu werden? Dann können Sie, solange Sie noch berufstätig sind, bei der DRV zusätzliche Rentenpunkte kaufen, um Ihre gesetzliche Rente zu erhöhen.  Langjährig gesetzlich Versicherte bekommen so eine höhere Rente und das lebenslang. Alternativ können Sie auch einen Teil Ihres angesparten Vorsorgekapitals in eine private Rentenversicherung einzahlen, die daraus eine monatliche Sofortrente errechnet, die bis zum Tod auf Ihr Konto fließt. Rechnen Sie aber nach, ob sich die Verrentung durch den Versicherer lohnt. Achten Sie auf einen hohen garantierten Rentenfaktor.

Quellen

Gesetzliche Rente und Zusatzrenten:

  • https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Rente/Moeglichkeiten-der-Altersvorsorge/moeglichkeiten-der-altersvorsorge_node.html 
  • https://www.finanzwende.de/ueber-uns/aktuelles/neue-auswertung-riester-und-ruerup-renten 
  • https://www.infranken.de/ratgeber/karriere-geld/rente-erhoehung-2025-pflegeversicherung-beitragssatz-rentenniveau-haltelinie-steuerlast-prognosen-tmr-3-art-5954591

Über die Autorin Sigrun an der Heiden

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ist seit 2007 als selbstständige Wirtschaftsredakteurin tätig. Die vermeintlich trockenen Themen wie Steuern, Finanzen und Recht sind ihr Steckenpferd. Sie schreibt für Wirtschafts- und Unternehmermagazine zu den Themen Steuern und Finanzen, Recht, Finanzierung, Versicherungen, betriebliche und private Altersvorsorge, erbrechtliche Fragen sowie über private Finanzen und Vorsorgethemen für biallo.de. 

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