Worauf gilt es beim Festgeld-Vergleich zu achten?
Bei der Suche nach dem besten Festgeldkonto sollten Sie nicht nur auf die Zinshöhe achten. So gibt es weitere Faktoren, die über den Erfolg Ihrer Festgeldanlage entscheiden. Diese stellen wir Ihnen im nachfolgenden vor.
Zins und Zinsertrag
Wichtig ist, dass Sie zwischen Zins und Zinsertrag unterscheiden. Bei Letzterem ist die Zinszahlung entscheidend. Ein Beispiel: Sie legen 25.000 Euro bei einer Bank an, die Ihnen drei Jahre lang 4,15 Prozent Zinsen pro Jahr auf Ihr Kapital bezahlt. Da die Zinsen zum Laufzeitende ausgeschüttet werden, steht am Ende der Laufzeit ein Zinsertrag von 3.112,50 Euro zu Buche. Parken Sie Ihr Geld aber bei einer Bank, die vielleicht nur 4,00 Prozent Zinsen bietet, dafür jährlich die Zinsen auf das Festgeldkonto auszahlt und wieder mit verzinst, haben Sie am Laufzeitende einen Zinsertrag von 3,121,60 Euro. Man spricht hier vom sogenannten Zinseszinseffekt. Je länger dabei die Laufzeit, desto stärker macht sich der Zinseszins am Ende beim Zinsertrag bemerkbar. In einem weiteren Artikel auf biallo.de erfahren Sie, wie die Art der Auszahlung den Zinsertrag bestimmt.
Sicherheit (Landesbonität/S&P Rating)
Neben dem Ertrag sollten Sie auch die Sicherheit im Auge behalten. Zwar sind Sparguthaben innerhalb der Europäischen Union bis zu 100.000 Euro pro Privatanleger und Bank garantiert. Doch es gibt bei den einzelnen Ländern starke Unterschiede, was die Bonität angeht. Sollten etwa in einem Land gleich mehrere Banken in Schieflage geraten und deshalb der jeweilige Einlagensicherungsfonds nicht alle Sparer entschädigen können, bliebe noch der Staat als letzte Rettung. Bei finanzschwachen Staaten ist es aber fraglich, ob sie im Ernstfall in der Lage wären, Anleger zu entschädigen.
Daher zeigen wir Ihnen in unserem Vergleich auch immer die Bonitätsbewertung des jeweiligen Herkunftslandes einer Bank an. Dabei greifen wir auf die Bewertung der renommierten US-Ratingagentur S&P Global Rating (vormals Standard & Poor’s) zurück. Diese reicht von "AAA" (Schuldner höchster Bonität, Ausfallrisiko auch längerfristig so gut wie vernachlässigbar) bis hin zu "D" (teilweiser, begrenzter oder vollständiger Zahlungsausfall). Das schlechteste Länderrating in unserem Vergleich liegt aktuell bei "BBB", was immer noch einer durchschnittlich guten Anlage entspricht.
Unter dem Punkt "Bonitätsbewertung" können Sie in der Auswahlfunktion in unserem Vergleich zwischen "höchste Sicherheit", "mindestens hohe Sicherheit", "mindestens gute Sicherheit" sowie "mindestens geringe Sicherheit" auswählen. Das entsprechende Länderrating wird Ihnen auf der rechten Seite inklusive Landesflagge angezeigt.
Bewertung
Um Ihnen die Auswahl der richtigen Festgeldanlage zu erleichtern, testen wir in regelmäßigen Abständen die Banken in unserem Festgeld-Vergleich. Dabei vergeben wir bei jedem Test eine Sternebewertung – von 1,0 bis 5,0 Sterne. Wir testen die Angebote im Hinblick auf Zinshöhe, Sicherheit, Anlagebeträge, Kündigung sowie Zinszahlung. Am Ende eines jeden Test lesen Sie das Fazit des Redakteurs. So können Sie sich bereits vor der Kontoeröffnung ein umfassendes Bild über das Angebot machen.
Automatische Wiederanlage
Beim Festgeld sollten Sie in jedem Fall darauf achten, ob die Anlage zum Laufzeitende ausläuft oder sich automatisch verlängert. Im Fachjargon ist dann auch von der sogenannten Prolongation die Rede. Wichtig: Sparbriefe, die von vielen Sparkassen oder auch der ING angeboten werden, laufen in der Regel automatisch aus.
Meistens gilt: Kurz vor Laufzeitende informiert Sie die Bank oder Sparkasse über das Auslaufen des Festgelds und bittet um Anweisung, was mit dem Kapital geschehen soll. Sie können die Anlagesumme dann erneut als Festgeld anlegen, auf Ihr Referenzkonto (Girokonto) überweisen oder eine andere Geldanlage wählen. Geben Sie keine neue Order auf, wird das Festgeld meist zu den dann gültigen Konditionen um die gleiche Laufzeit oder maximal ein Jahr verlängert.
Die Konditionen können sich allerdings in der Zwischenzeit verschlechtert haben – das führt zu Renditeverlusten. Am besten setzen Sie sich vor dem regulären Vertragsende mit den aktuellen Konditionen auseinander und wägen ab, ob sich eine Wiederanlage lohnt oder eher nicht. Falls Sie Ihr Geld anderweitig investieren wollen oder einfach nur darauf zugreifen möchten, sollten Sie Ihren Festgeld-Vertrag fristgerecht kündigen. Wir von biallo.de bieten Ihnen dazu genau den richtigen Service – den Biallo-Zinswecker!
Vorzeitige Kündigung
Gemäß Bürgerlichem Gesetzbuch (BGB) kann Festgeld nur in Notsituationen vorzeitig gekündigt werden. Dabei entstehen Banken Kosten und meist auch Ertragsverluste. Deswegen ist eine Kündigung von Festgeld und Sparbriefen während der Laufzeit in der Regel nicht vorgesehen.
Immer mehr Banken bieten jedoch ein sogenanntes Kündigungsgeld (auch flexibles Festgeld genannt) an. Wie beim Festgeld auch wird ein Festzins für eine Laufzeit festgeschrieben. Doch innerhalb einer bestimmten Frist können Sie die Anlage vorzeitig auflösen. Allerdings sinkt bei vorzeitiger Kündigung meist auch der Zinssatz, mit dem das Geld verzinst wird. Eine Ausnahme ist hier die italienische CA Auto Bank. Hier können Sie das Kündigungsgeld „Festgeld Plus“ innerhalb einer Frist von 32 Tagen auflösen. Die Zinsen werden dabei bis zu dem Tag bezahlt, an dem das Kündigungsschreiben bei der Bank eingeht.
Kontoführung
Beim Festgeld ist die Kontoführung komplett kostenlos. Das gilt auch für die Einzahlung sowie das Einreichen von Freistellungsaufträgen. Kosten können allerdings entstehen, wenn Sie etwa neben dem Festgeldkonto auch ein Girokonto bei der Bank abschließen müssen. Denn einige Anbieter verlangen das als Voraussetzung. Dieses Girokonto dient dann als Referenzkonto und dafür werden nicht selten Kontoführungsgebühren fällig.
Kontoeröffnung
Die Eröffnung eines Festgeldkontos ist ebenfalls immer kostenfrei. Alle auf biallo.de gelisteten Angebote lassen sich bequem über das Internet abschließen. Dafür geben Sie einfach Ihre persönlichen Daten ein und legitimieren sich anschließend entweder mit dem klassischen Postident-Verfahren in der Postfiliale vor Ort oder per Video-Chat über einen Dienstleister wie IDNow oder Web-ID. Weitere Identifizierungsmöglichkeiten sind das sogenannte Autoident, bei dem die Legitimation komplett digital über die App abläuft, oder die Online-Ausweisfunktion (eID) mit dem neuen Personalausweis. Alternativ können Sie auch – sofern vorhanden – eine Bankfiliale aufsuchen.
Maximal- und Mindestanlage
Viele Banken und Sparkassen verlangen beim Festgeld einen Mindestanlagebetrag. Dieser kann 1.000 Euro, 5.000 Euro oder sogar 10.000 Euro und mehr betragen. Abhängig vom Anlagebetrag, den Sie in unserem Festgeld-Vergleich eingeben, werden Ihnen nur Anbieter angezeigt, bei denen Sie auch Ihre gewünschte Summe anlegen können.
Gemeinschaftskonto
Bei einigen Banken im Festgeld-Vergleich von biallo.de lässt sich das Festgeld auch als Gemeinschaftskonto führen. Ehepaare haben hier etwa den Vorteil, dass sie Zinseinnahmen über den gemeinsamen Sparerpauschbetrag verrechnen können. Mit einem eingereichten Freistellungsauftrag bleiben dann bis zu 2.000 Euro Ertrag pro Jahr steuerfrei. Bei nur einem Kontoinhaber wären es bis zu 1.000 Euro.
Sollte ein Ehepartner sterben, kann der andere auf das Festgeldkonto zugreifen, ohne auf den Erbschein warten zu müssen. Denn bis der Erbschein ausgestellt ist, können einige Monate vergehen.
Häufigkeit der Zinszahlung
Wie bereits bei Abschnitt „Zins und Zinsertrag“ erwähnt, können sich Art und Häufigkeit der Zinszahlung erheblich auf die Rendite auswirken – aber nur, wenn die Zinsen auch auf das Festgeldkonto fließen und direkt wieder mit verzinst werden. Je häufiger dabei die Zinsen gutgeschrieben und mit verzinst werden, umso besser!