





Auf einen Blick
Auch wenn die Zinsen kontinuierlich sinken, zahlen deutsche Sparkassen noch ansehnliche Zinsen für Festgeld beziehungsweise Sparbriefe. Das eine oder andere Institut spielt sogar bundesweit ganz vorne mit. Zwischen den Sparkassen gibt es aber große Unterschiede – nicht nur bei den Zinsen, sondern auch bei den Konditionen und Voraussetzungen der Sparprodukte.
Biallo.de dokumentiert die Festgeldzinsen von über 1.200 Banken, darunter auch über 300 Sparkassen. Beim Vergleich der Durchschnittswerte zwischen Sparkassen und allen deutschen Banken zeigt sich: Die Sparkassen zahlen über alle Laufzeiten hinweg weniger Zinsen als überregionale Banken (siehe Tabelle).
Laufzeiten | Durchschnitt Sparkassen p. a. | Durchschnitt überregionale Banken p. a. |
---|---|---|
1 Jahr | 1,64 % | 2,12 % |
2 Jahre | 1,70 % | 2,10 % |
3 Jahre | 1,75 % | 2,10 % |
4 Jahre | 1,83 % | 2,13 % |
5 Jahre | 1,90 % | 2,10 % |
Stand: 5. März 2025; Anlagebetrag: 25.000 Euro; Quelle: Biallo-Recherche; Internetseiten der Anbieter
Bei der Auswertung gilt es zu beachten, dass viele Sparkassen Festgeld oder Sparbriefe nur mit bestimmten Laufzeiten anbieten. Daher beziehen sich die Durchschnittswerte auf unterschiedliche Fallzahlen.
Außerdem ist für den einzelnen Anleger weniger der Durchschnitt, sondern vor allem das Festgeld der Sparkasse vor Ort oder im Umkreis entscheidend. Es kommt nämlich immer wieder vor, dass die Sparkasse vor Ort auch im Bundesvergleich attraktive Zinsen zahlt.
Bekannte Sparkassen wie Berlin, Köln oder Frankfurt belegen bei den Zinsen aktuell nicht die vorderen Plätze. Stattdessen finden sich hier viele kleinere Institute.
Der außerordentliche hohe Zinssatz der Sparkasse Magdeburg von 3,70 Prozent für zehn Jahre sticht hier besonders hervor. Anleger sollten dabei wissen, dass es sich um einen Sparbrief mit Nachrangabrede handelt. Er fällt also im Insolvenzfall nicht unter die gesetzliche Einlagensicherung. Da sich die Sparkassen über die Institutssicherung gegenseitig stützen, um Insolvenzen gänzlich zu verhindern, kann die Anlage trotzdem als sicher gelten.
Laufzeit | Zinssatz p. a. | Sparkasse |
---|---|---|
1 Jahr | 2,20 % | Sparkasse Hohenlohekreis |
2 Jahre | 2,40 % | Sparkasse Zollernalb |
3 Jahre | 2,50 % | Sparkasse Iserlohn Sparkasse Vorderpfalz |
5 Jahre | 2,50 % | Kreissparkasse Groß-Gerau Kreissparkasse St. Wendel Stadt-Sparkasse Langenfeld |
10 Jahre | 3,70 % | Sparkasse Magdeburg |
Stand: 5. März 2025; Anlagebetrag 25.000 Euro; Quelle: Internetseiten der Anbieter
Die bundesweit größten Sparkassen zahlen derzeit leider nicht die höchsten Zinsen:
Sparkasse | 1 Jahr (Zins p. a.) | 2 Jahre (Zins p. a.) | 3 Jahre (Zins p. a.) |
---|---|---|---|
Hamburger Sparkasse (Haspa) | 1,20 % | 1,60 % | 1,80 % |
Kreissparkasse Köln | --- | 1,80 % | 1,90 % |
Sparkasse KölnBonn | 1,90 % | 1,80 % | 1,80 % |
Stadtsparkasse München | 1,90 % | 1,90 % | 2,15 % |
Frankfurter Sparkasse | 1,50 % | 1,60 % | 1,60 % |
Stand: 5. März 2025; Anlagesumme 25.000 Euro; Auswahl und Reihenfolge nach Bilanzsumme 2023; Quelle: Biallo-Recherche; Internetseiten der Anbieter
Ähnliches gilt für die Sparkassen in den übrigen Hauptstädten der deutschen Bundesländer: Auch dort liegen die Zinsen nicht auf Top-Niveau. Auch kann man nicht bei jeder Sparkasse sein Geld auch für jede Laufzeit anlegen. Die Sparkasse Mecklenburg-Schwerin bietet etwa für ein bis drei Jahre gar keine Festgeld-Anlage. Sie wird deshalb in der folgenden Tabelle mit den Sparkassen der Länderhauptstädte auch nicht aufgeführt.
Sparkasse | 1 Jahr (Zins p.a.) | 2 Jahre (Zins p.a.) | 3 Jahre (Zins p.a.) |
---|---|---|---|
Berliner Sparkasse | 1,80 % | 1,80 % | 1,90 % |
Sparkasse Bremen | 2,00 % | --- | --- |
Ostsächsische Sparkasse Dresden | 1,65 % | 1,65 % | --- |
Stadtsparkasse Düsseldorf | 2,00 % | 1,80 % | 1,80 % |
Kreissparkasse Düsseldorf | 2,20 % | --- | --- |
Sparkasse Mittelthüringen (Erfurt) | 1,75 % | 2,00 %1) | --- |
Sparkasse Hannover | 2,00 % | 1,75 % | 1,75 % |
Förde Sparkasse (Kiel) | 1,90 % | 1,95 % | 2,00 % |
Sparkasse Magdeburg | 1,40 % | 1,40 % | 1,40 % |
Mittelbrandenburgische Sparkasse (Potsdam) | 1,00 %2) | 1,25 %2) | 1,30 %2) |
Sparkasse Saarbrücken | --- | 1,90 % | 1,95 % |
Nassauische Sparkasse (Wiesbaden) | 1,95 % | 1,75 % | 1,85 % |
1) Laufzeit 30 Monate; 2) bei Anlage ab 50.000 Euro höhere Zinssätze; Stand 5. März 2025; Quelle: Internetseiten der Anbieter
Wer gründlich vergleicht, kann mehr Zinsen ergattern. So liegt der Spitzenzins derzeit aktuell bei 3,00 Prozent aufs Festgeld bei der einjährigen Laufzeit. Den vollständigen Marktüberblick erhalten Sie nach kostenfreier Registrierung bei biallo.de.
Nach einer einmaligen und kostenfreien Registrierung können Sie sich sämtliche Banken im Vergleich anzeigen lassen, auch Sparkassen und Genossenschaftsbanken.
Laufzeiten: Die meisten der überprüften Sparkassen haben derzeit Festgeld für ein bis fünf Jahre im Angebot. In vielen Fällen ist auch eine Anlage über zehn Jahre möglich. Angebote zwischen sechs und neun Jahren sind seltener, aber bei einigen Sparkassen ebenfalls möglich.
Mindesteinlage: In der Regel liegt die Mindesteinlage für Festgeld bei den Sparkassen zwischen 500 und 5.000 Euro. Die Ausnahmen sind Institute wie die Taunus Sparkasse, die Festgeld bereits ab einem Euro anbietet. Wer hingegen Festgeld bei der Sparkasse Lübeck anlegen möchte, kommt tatsächlich erst ab einer Anlagesumme von 100.000 Euro zum Zug.
Aufgrund des Regionalprinzips werben Sparkassen üblicherweise nur um Kunden aus ihrer eigenen Region. Das muss aber nicht bedeuten, dass Kunden auch in der Region wohnen müssen. Im Detail können die Voraussetzungen je nach Institut sehr unterschiedlich sein.
Die Sparkassen haben eine eigene, gesetzlich anerkannte Einlagensicherung. Sie besteht aus den Sparkassenstützungsfonds der regionalen Sparkassen- und Giroverbände, dem Sicherungsfonds der Landesbausparkassen und der Sicherungsreserve der Landesbanken und Girozentralen.
Das System soll Pleiten von Mitgliedsinstituten von vornherein vermeiden. Ziel ist es also nicht nur, Sparer im Insolvenzfall zu entschädigen. Man möchte es gar nicht erst zu einer Pleite kommen lassen. Dabei hat jeder Kunde im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben Anspruch auf Erstattung seiner Einlagen bis zu 100.000 Euro, sollte doch einmal eine Sparkasse in Schieflage geraten.
Wie die Sparkassen gerne berichten, hat es seit Gründung des Sicherungssystems keinen Insolvenzfall gegeben und kein Kunde hat Einlagen verloren. Trotzdem sollten Anleger auf den Unterschied zwischen Festgeld und Sparbriefen achten.
Die Auswertung von biallo.de enthält sowohl die Konditionen für Festgeld als auch von Sparbriefen. Schließlich gleichen sich die beiden Anlageformen hinsichtlich der wesentlichen Eigenschaften. Der Hauptunterschied ist ein rein rechtlicher: Während es sich beim Festgeld um eine Bankeinlage handelt, ist der Sparbrief eine Schuldverschreibung.
Damit fällt Festgeld unter die gesetzliche Einlagensicherung und ist bei den Sparkassen dazu über die Instituts-Sicherung geschützt. Bei Sparbriefen ist es für die Sicherheit der Geldanlage dagegen wichtig, ob der Vertrag eine Nachrangabrede enthält. Sparbriefe mit Nachrangabrede, die durchaus von einigen Sparkassen vertrieben werden, sind – zumindest vertraglich – im Insolvenzfall nicht abgesichert.
Weitere Informationen zu diesem Thema und Sparbriefen allgemein finden Sie auf unserer Seite zum Thema Sparbrief.